Antwort Anfrage gem. §27 BezVG der GRÜNEN-Fraktion betr. Kampagne #wirfuerbio - Kein Plastik in den Biomüll
Ab sofort starten die Umweltbehörde und die SRH eine gemeinsame Aufklärungskampagne #wirfuerbio, um die Qualität und Menge des gesammelten Biomülls weiter zu steigern. Verdorbene Lebensmittel und gekochte Speisereste sind neben anderen organischen Küchenabfällen in der Biotonne hochwillkommen, weil aus ihnen, anders als Grünabfall aus dem Garten, besonders viel klimaneutrales Biogas erzeugt werden kann. Verpackungen von Lebensmitteln wie Plastikfolien aller Art, Dosen und Glasverpackungen stören den Kompostierungsprozess und gefährden die Qualität des erzeugten Kompostes. Umweltsenator Jens Kerstan hat deshalb die Schirmherrschaft der Kampagne #wirfuerbio übernommen, mit der mehr als 25 norddeutsche Entsorgungsunternehmen gemeinsam für eine bessere Nutzung der Biotonnen werben. Umweltsenator Kerstan appellierte an die Hamburger*innen die Biotonne intensiver und sachgerechter zu nutzen: „Biomüll ist ein besonders wertvoller Abfall! Plastik, auch „kompostierbare“ Plastiktüten und andere Fremdstoffe haben dort nichts verloren. An der Biotonne richtig zu trennen hilft, aus dem Abfall saubere Rohstoffe zu gewinnen und in einer hohen Qualität als Biogas und Kompost in den natürlichen Kreislauf zurück zu führen. Hier ist jede und jeder in Hamburg aufgefordert mitzumachen! Deshalb unterstütze ich #wirfuerbio!“
Neue Papiertüten für Biomüll
Die Stadtreinigung Hamburg (SRH) fördert die Nutzung der Biotonne durch eine Verteilung von je zehn kostenlosen, eigens für die Sammlung von Küchenabfall hergestellten wachsbeschichteten und lebensmittelechten Papiertüten. Die SRH-Biotüte ist nassfest und kann, anders als (Bio)Plastiktüten, zusammen mit Inhalt in der Biotonne entsorgt werden, weil sie bei der Kompostierung des Bioabfalls rückstandsfrei biologisch abgebaut wird. „Alle 600.000 Haushalte mit einer Biotonne vor der Tür erhalten von uns ab Oktober zehn Biotüten gratis in den Briefkasten“, kündigt SRH-Geschäftsführer Prof. Dr. Rüdiger Siechau an.
Bioplastik
Sogenanntes Bioplastik ist keine Alternative. Bioplastik ist ein Störstoff beim Recycling von Kunststoffen. Auch in der grünen Biotonne hat Bioplastik nichts verloren, da Bioplastik innerhalb des schnellen Verarbeitungsprozesses im Biogas- und Kompostwerk Bützberg nicht vollständig abgebaut wird. Die Überreste von Bioplastik und konventionellem Plastik verunreinigen das Qualitätsprodukt Kompost und gelangen über den Boden letztendlich in der Nahrungskette. Haushalte, die den Bioabfall in der Küche nicht in den von der SRH kostenlos angebotenen Papiertüten, sondern in (Bio)Plastiktüten sammeln, müssen den Inhalt der (Bio)Plastiktüten in die Biotonne entleeren und die geleerte (Bio)Plastiktüte unbedingt in die schwarze Restmülltonne geben. Bioplastik gehört ausschließlich in die schwarze Restmülltonne.
Quelle: https://www.hamburg.de/recycling/11677178/wirfuerbio/abgerufen am 05.11.2018
Vor diesem Hintergrund fragen wir die zuständige Behörde für Umwelt und Energie und die Stadtreinigung Hamburg
1. In wie vielen Harburger Haushalten wird eine Biotonne genutzt? Wie ist der prozentuale Anteil und wie kann der Anteil gesteigert werden?
2. Wie wurden Harburger Bürger*innen darüber informiert, dass kein Bioplastik für das Sammeln von Kompost verwendet werden soll?
3. Wie wurde über die ordnungsgemäße Entsorgung von Bioplastik informiert?
4. An welchen Merkmalen erkennen die Harburger Bürger*innen Bioplastik?
5. Müssen Papiertüten für den Bio-Abfall benutzt werden oder ist es sinnvoller den Biomüll direkt in die Biotonne zu entsorgen?
6. Wie ist die jeweilige Ökobilanz einer Bio-Plastiktüte, einer herkömmlichen Plastiktüte und einer Papiertüte?