Antrag SPD betr. Auf dem Weg in die medizinische Unterversorgung im Bezirk Harburg?
Die SPD-Fraktion Harburg hat sich in der letzten und der laufenden Legislatur mit dem Thema Ärztliche Versorgung ausgiebig beschäftigt. Viele Anträge und Anfragen belegen deutlich, dass die medizinische Versorgung der Region ein wichtiges sozialdemokratisches Betätigungsfeld ist und die SPD-Fraktion sich vehement für die Interessen der Menschen im Bezirk nach einer guten Versorgung einsetzt:
21-0158 Antrag SPD betr. Medizinische Versorgung mit Ärzten in Neugraben-Fischbek und im Raum Süderelbe
20-3448 Antrag SPD betr. Medizinische Versorgung - Kinderärzte für Harburg und Süderelbe
20-3174 Anfrage SPD betr. Medizinische Versorgung - Anträge auf Sonderbedarfszulassungen
20-2235 Antrag SPD betr. Neue Wege zur Sicherung der medizinischen Versorgung - Standortpotenziale als Wettbewerbsfaktor nutzen
20-2143 Antrag SPD betr. Neue Wege zur Sicherung der medizinischen Versorgung - Zweitsitze und Sonderbedarfszulassungen
20-2138 Antrag SPD betr. Neue Wege zur Sicherung der medizinischen Versorgung - Ärztezentrum in Neugraben-Fischbek
20-1922 Antrag SPD betr.: Berliner Modell zur medizinischen Versorgung - auch ein Modell für Hamburg?
20-1918 Anfrage SPD betr.: Medizinische Versorgung in den Stadtteilen im Bezirk Harburg
20-1514 Anfrage SPD betr. Versorgungsstärkungsgesetz und medizinische Versorgung in Harburg
20-1378 Antrag SPD betr. Medizinische Versorgung Süderelbe
20-1075 Antrag SPD betr. Medizinische Versorgung im Bezirk Harburg
20-1072 Antrag SPD betr. Medizinische Hilfe für Menschen ohne Papiere in Hamburg
20-0627 Anfrage SPD betr. Medizinische Versorgung in Harburg - Ergebnisse des Morbiditätsatlas für Harburg,
20-0260 Antrag SPD betr. Medizinische Versorgung in Harburg - Empfehlungen der "Landeskonferenz Versorgung" zu den Ergebnissen des Morbiditätsatlas
Leider ist inzwischen der gesamte Bezirk Harburg von einem Verlust von Arztsitzen in der medizinischen Grundversorgung (Haus- und Kinderärzte) betroffen, der ein dramatisches Ausmaß angenommen hat. Neben dem Bezirk Harburg ist auch der Bezirk Bergedorf von dieser Entwicklung betroffen. Die Betrachtung von Hamburg als einheitlichem Versorgungsgebiet geht an den geografischen und sozialen Realitäten vorbei und ist aus unsere Sicht als gescheitert anzusehen. Inzwischen drohen weitere Verluste von Arztsitzen durch Verlegung und auch altersbedingter Aufgabe mangels Nachfolger.
Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten,
(1) Vertreter:innen der Kassenärztlichen Vereinigung (KVH) sowie der Behörde für Arbeit, Gesundheit Soziales, Familie und Integration (Sozialbehörde) in den Ausschuss für Soziales, Integration, Gesundheit und Inklusion einzuladen und über den Stand und die Entwicklung der medizinischen Grundversorgung im Bezirk Harburg zu berichten. Dabei ist auf die regionale Verteilung in Harburg und Süderelbe, die Bevölkerungsentwicklung (Bevölkerungszahlen, Relationen von Bevölkerung zu Arztsitzen, …), die Entwicklung der Arztsitze (Zulassungen, Verlegungen), Umfang der ärztlichen Tätigkeit (unter Angabe geeigneter Maße, wie z.B. Anzahl der Patientenkontakte je Sitz mit Lage- und Verteilungsmaßen, ggfs. in geeigneten Mengenklassifizierungen) und auch die Altersstruktur der Inhaber:innen der Arztsitze in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einzugehen.
(2) Für Arztsitze im Bezirk Harburg soll zudem ein Moratorium von Verlegungen außerhalb des Bezirks oder gar des vollständigen Entfalls umgesetzt werden. Solange der Versorgungsgrad in Hamburg über 100 Prozent liegt, gibt es keinen Grund, einen Arztsitz aus Harburg zu entziehen.
(3) Ferner möge die KVH darlegen, welche Hilfestellungen sie den Ärzt:innen anbietet, um geeignete Nachfolger:innen für freiwerdende Arztpraxen zu finden und welche Strategie die KVH hat, um einem Mangel an Ärzt:innen entgegenzuwirken.