Antrag FDP Fraktion betr.: Namensgebungen von Straßen, Parks und Schulen
Der gesellschaftliche Diskurs darüber, welche Erinnerungen, Denkmäler oder Mahnmale bewahrt oder verändert werden sollen, hat in der jüngsten Zeit sehr stark zugenommen. Auch die Harburger Bezirksversammlung beschäftigt sich immer wieder mit Erinnerungspolitik, häufiger im Zusammenhang mit Straßennamen. Zum Beispiel, wie neue Straßen benannt werden sollen oder ob Straßennamen beibehalten werden können und sollten. Der Diskurs ist verständlich. So will man schließlich keine Straßennamen in der Stadt, die nach zweifelhaften Persönlichkeiten benannt wurden. Die Hamburgweite Diskussion über die Zukunft des Bismarck Denkmals, bei der ein Sanierungsstopp oder ein vollständiger Abriss zur Sprache kamen, zeigt deutlich, dass Redebedarf besteht.
Wir wollen uns dafür einsetzen, dass in Zukunft diese Diskussionen wieder weniger werden. Daher sollte von der Forderung, Straßen, Parks und auch Schulen nach (berühmten) Persönlichkeiten zu benennen, Abstand genommen werden. Sachliche Namensgebungen werden dazu beitragen, dass in naher oder ferner Zukunft über die politische Korrektheit von Straßen-, Park- oder Schulnamen weniger kontrovers diskutiert werden kann.
Die Bezirksversammlung Harburg beschließt, ab sofort neue Straßen, Parks und Schulen nicht mehr nach Persönlichkeiten zu benennen. Ferner sollen für Namensgebungen sachliche Hinweise, wie die Umgebung, zum Beispiel identitätsstiftende Flora oder Fauna, herangezogen werden.