Antrag DIE LINKE betr.: Harburg für Alle! - Mobile Luftfilteranlagen für Harburger Schulen
Letzte Beratung: 27.10.2020 Bezirksversammlung Harburg Ö 26
In Italien wurden im Rahmen eines Forschungsprojekts seit Juli 2019 Qualitätsmessungen der Luft in Schulen vorgenommen. Das Ergebnis zeigte, dass der Grenzwert für die empfohlene CO2-Höchstbelastung (900 ppm) in 75% der Zeit überschritten wird und die minimal empfohlene Zufuhr von Frischluft in 95% der Unterrichtszeit nicht eingehalten wurde. Auch das zeitweise Öffnen der Fenster brachte keine wirklich effektive Begrenzung des CO2- Gehalts der Luft.
Luftverunreinigungen in Schulräumen sind nicht nur ein hygienisches Problem, sie beeinträchtigen auch die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit von Schülern und Lehrern. Und Krankheitserreger überleben mitunter mehrere Stunden in der Raumluft und stellen in dieser Zeit mit jedem Atemzug ein mögliches Gesundheitsrisiko dar. Auch die Ansteckung mit Coronaviren könnte durch bessere Belüftung der Unterrichtsräume drastisch reduziert werden. Anhaltspunkte für den Grad des Luftverbrauchs (und damit des Aerosolgehalts) können CO2-Messgeräte („Kohlendioxyd-Ampeln“) liefern.
Mit einer erprobten mobilen und wirtschaftlichen Gerätegeneration zum Luftrecycling sind jetzt effiziente und nachhaltige Raumluftkonzepte möglich. Luftfilteranlagen filtern die darin schwebenden Aerosole aus der Luft und schaffen so immerhin eine Reduktion der Viruslast von bis zu 70 Prozent. Sechs- bis achtmal pro Tag kann die Luft eines Klassenraums auf diese Weise komplett gereinigt werden. Damit würden indirekte, also durch Aerosole verursachte Infektionen, weitestgehend verhindert. In Bayern hat das Kultusministerium bereits 37 Millionen Euro für Kohlendioxid-Ampeln und Luftfilter bereitgestellt. Die Hamburger Schulbehörde sollte ebenfalls Luftfilteranlagen anschaffen, um weiterhin Präsenzunterricht durchführen zu können, ohne die Gesundheit der Schüler/innen und Lehrkräfte zu gefährden. Auch die Vorsitzenden von Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Verband Bildung und Erziehung (VBE) und Bundeselternrat (BER) setzen sich für Luftfilteranlagen ein.
Die Bezirksversammlung beschließt, dass sich der Vorsitzende der Bezirksversammlung beim Senat und der Behörde für Schule und Berufsbildung einsetzt, für alle Harburger Unterrichtsräume mobile Luftfilteranlagen anzuschaffen.
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