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Antrag der GRÜNE Fraktion betr. Urban Gardening in Harburg entwickeln und fördern

Antrag

Letzte Beratung: 18.10.2022 Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Verbraucherschutz Ö 3

Sachverhalt

Urban Gardening ist ein Oberbegriff für vielfältiges gemeinschaftliches Gärtnern in der Stadt. Verschiedenartige Initiativen und Projekte nutzen meist kleine und vorwiegend städtische Flächen. Was einst in New York seinen Anfang nahm, hat sich in vielen Städten etabliert. Auch in Hamburg sind bereits  eine Reihe von Urban Projekten bekannt,  wie z.B. der Fuhlsgarden in Barmbek, das Gartendeck in St, Pauli, die Tomatenretter an der Dove  Elbe, der Interkulturelle Garten Hamburg-Wilhelmsburg, der Bahrenfelder Luthergarten Baluga und der Nachbarschaftsgarten Neuwiedenthal.

Dabei zeigt sich, dass diese Form des Gemeinschaftsgartens über  kulturelle und soziale Grenzen hinweg verbindet. In Urban-Gardening-Projekten arbeiten Menschen unterschiedlicher Herkunft, Einkommenslage, Familiensituation und verschiedenen Alters zusammen. Gerade in der Anonymität der Großstadt entwickeln sich diese Projekte als partizipative Stadtgrün-Modelle  zu Inseln für Zusammenhalt und Gemeinwesen.

Neben dieser sozialen Funktion hat Urban Gardening auch den wichtigen Effekt, dass das klassische „Gärtnern“ den damit verbundenen Kreislauf der Natur und die verantwortungsvolle Pflege von Pflanzen ins Bewusstsein rückt. Dadurch bekommen auch Umwelt und  Lebensmitteln einen neuen Stellenwert.  Insbesondere Kinder, die in der Stadt häufig von der Entstehung ihres Essens wenig mitbekommen,  profitieren von diesen Formen des urbanen Gärtnerns in besonderem Maße.

Man kann nur das schätzen und schützen, was man kennt. Unter dieser Devise wollen wir im Bezirk Harburg Projekte zum Urban Gardening anstoßen. Der Bezirk kann solche Initiativen anregen und unterstützen, indem er Rahmen- und Gelingensbedingungen für Urban Gardening-Projekte  schafft und offensiv kommuniziert und unterstützt.

Solche Rahmenbedingungen zum Gelingen derartiger Projekte sind:

Know how schaffen: Urbane Gärtner sind häufig Anfänger ohne gärtnerische Vorkenntnisse. Für den Erfolg ihrer Projekte brauchen sie  jedoch Garten-Know-how. Gefordert sind hier Informationsangebote zu gärtnerischen Grundlagen und organisatorische und juristische Kenntnisse. Hilfreich ist auch die Anlage von Modellgärten im Bezirk.

Kommunikation von geeigneten Standorten und Hilfsangeboten:  Die Gartengründung beginnt in der Regel mit der Suche nach einem Grundstück und den Verhandlungen um die Erlaubnis zu dessen Nutzung. Es geht hier um die Ermittlung und Bekanntmachung von Flächenpotenzialen, die sich für Urban-Gardening Projekte  eignen und die hierfür genutzt werden können. Informations- und Kommunikationsstrukturen auf der Homepage des Bezirks, in den sozialen Medien und ggf. auch in Printform schaffen hier Orientierung und Transparenz.

Einbeziehung in die Stadtteilarbeit: Urban Gardening als partizipatives Modell zur Gestaltung von Stadtgrün ist ein niederschwelliger Beitrag lokaler Bürger*innenbeteiligung. Die Integration in die Stadtteilarbeit über bestehende Stadtteilbeiräte ist sinnvoll. Eine Kontaktaufnahme der Verwaltung zu den Beiräten zu Möglichkeiten der Umsetzung von lokalen Urban Gardening Projekten ist hier zielführend.

Mittel: Jedes Projekt  braucht logistische Unterstützung und steht früher oder später vor größeren und kleineren Anschaffungen. Um ein Scheitern zu verhindern, ist ein kleines Budget zumindest für die Startphase zu kalkulieren und zur Verfügung zu stellen.

Petitum/Beschluss

 

Die Bezirksversammlung möge beschließen:

Die Bezirksverwaltung wird gebeten, konkrete Möglichkeiten und Perspektiven zur Anregung, Umsetzung und Unterstützung von Urban Gardening-Projekten  im Bezirk Harburg im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Verbraucherschutz (KUV) vorzustellen. Die Vorstellung sollte auch auf die genannten Rahmenbedingungen Bezug nehmen. 

Bera­tungs­reihen­folge
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