Antrag der GRÜNE-Fraktion betr. Öffentliche Veranstaltungen im Bezirk nachhaltig gestalten
Die von den Vereinten Nationen bereits 2015 verabschiedeten Sustainable Development Goals stellen auch die Hamburger Bezirke vor neue Herausforderungen. Wenn der Wandel zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft gelingen soll, muss nachhaltiges Denken und Handeln lokal verankert und mit Leben gefüllt werden.
Der sorgsame Umgang mit Ressourcen ist ein wichtiger Bereich für nachhaltiges Handeln im Umwelt- und Klimaschutz. Dieses fokussiert sich aktuell zunehmend auf Energieeinsparungen, sollte aber auch andere Ressourcen einbeziehen. Ein Handlungsbereich sind alle öffentlichen Veranstaltungen, die vom Bezirk genehmigt und mit Bezirksmitteln unterstützt werden. Diese sind ein hervorragendes Modell, um Nachhaltigkeit für jedermann erlebbar zu machen und als Vorbild Denkanstöße für eigenes Handeln zu geben.
Insgesamt fehlt in Harburg bisher ein verbindlicher Orientierungsrahmen zur Nachhaltigkeit für vom Bezirk genehmigte und finanzierte öffentliche Veranstaltungen.
Seit 2019 entwickelt Green Events Hamburg in dem Projekt „Zukunft veranstalten – 101 Maßnahmen für nachhaltige Veranstaltungen“ gemeinsam mit der Hamburger Umweltbehörde (BUKEA) und im Auftrage des Hamburger Senats eine Handreichung für nachhaltige Veranstaltungen. Eine umfangreiche aktuelle Handreichung vom März 2021 steht mit 10 Handlungsfeldern zur Verfügung: https://greeneventshamburg.de/wp-content/uploads/2021/03/HandreichungV7_20210311.pdf
Das Projekt Nachhaltige Veranstaltungen wird aktuell von der Stabsstelle Nachhaltigkeit der BUKEA koordiniert und im Rahmen einer Zuwendung von Green Events Hamburg entwickelt. Eine Senatsdrucksache hierzu, eine finale Handreichung und ein Kriterienkatalog sind zur Zeit noch in Arbeit und für 2022/2023 geplant. Im Rahmen der Arbeit sind auch die Bezirksämter beteiligt.
Unter dem Motto „learning by doing” kann der Bezirk aber bereits jetzt pragmatisch die aktuelle Handreichung als Orientierung zur Gestaltung seiner Veranstaltungen nutzen. Insbesondere folgende Handlungsfelder sollten im Bezirk bei Genehmigungsverfahren von Veranstaltungen Berücksichtigung finden:
Veranstaltungsmittel: u.a. Ressourcenverbrauch, Klimaanpassung, Barrierefreiheit und Interessenberücksichtigung von Anwohner:innen,
Klimaschutzmaßnahmen: u.a. An- und Abreise der Besuchenden und Energieversorgung,
Beschaffung, Material und Abfallkonzept: u.a. Ausstattung mit Geschirr, Abfallkonzept- und Abfallvermeidung,
Gastronomie: u.a. Catering und Abfall,
Soziale Aspekte und Inklusion: u.a. Anti-Diskriminierung, und Gesundheit.
Die Bezirksversammlung unterstützt die Berücksichtigung eines nachhaltigen Veranstaltungsmanagements bei Anträgen zur Genehmigung und Förderungen öffentlicher Veranstaltungen.
Die Verwaltung soll Antragsteller:innen die jeweils aktuelle Handreichung von Green Events Hamburg für nachhaltige Veranstaltungen mit dem Hinweis zur Verfügung stellen, diese ggf. im Antragsverfahren zu berücksichtigen.
Die Verwaltung soll aus bezirklicher Sicht über Entwicklung und Perspektiven derArbeit am Projekt „Nachhaltige Veranstaltungen“ und über Möglichkeiten der Umsetzung eines nachhaltigen Veranstaltungsmanagements im Bezirk im Ausschuss für Klimaschutz, Umweltschutz und Verbraucherschutz (KUV) berichten.