Antrag CDU betr. Trinkwasserversorgung für den Bezirk Harburg
Aus dem Bezirk Harburg und dem Harburger Umland erfolgt mit einer Menge von 31,7 Mio. m³/a im Jahr 2020 ein wesentlicher Teil der Trinkwasserversorgung Hamburgs, die Hamburg Wasser als städtisches Unternehmen betreibt. Dabei wurden 2020 im Bezirk Harburg eine Trinkwassermenge von 16,8 Mio. m³ gefördert und aus dem Landkreis 14,9 Mio. m³ bezogen.
Mit einer Niederschlagsmenge in 2020 von 2331 Mio.m³ auf das Einzugsgebiet der Trinkwasserförderung und einer Trinkwasserneubildung in 2020 ca. 700 m³ speiste Hamburg Wasser in 2020 eine Trinkwassermenge von 124 Mio.m³ ein (davon ca. 63% aus Hamburger Gebiet, 12% aus Niedersachsen und 25% aus Schleswig-Holstein). Damit liegt die Trinkwassernutzung deutlich über 10% in Bezug auf die Trinkwasserneubildung, was als Richtwert für eine nachhaltige Trinkwassernutzung gilt. Im Liefergebiet von Hamburg Wasser sind auch Gemeinden wie z.B. Lübeck, das allein 4,2 Mio. m³/a an Trinkwasser aus Hamburg erhält.
In Zukunft werden die aktuell aktiven Brunnen im Stadtgebiet zunehmend versalzen und müssen durch immer neue Brunnenstandorte ersetzt werden, deren Anzahl endlich ist. Hamburg Wasser hat vor dem Hintergrund der Sicherung der Versorgung des Bedarfs an Trinkwasser der wachsenden Stadt Hamburg das Land Niedersachsen verklagt. Die Niederlage dieses Rechtstreites wirft aktuell die Frage auf, wie sich diese Veränderung der Rahmenbedingungen auf die zukünftige Trinkwasserversorgung des Bezirks Harburg auswirkt.
Die Bezirksversammlung beschließt:
Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten sich dafür einzusetzen, dass kompetente Vertreterinnen oder Vertreter in den Ausschuss für Klima, Umwelt und Verbraucherschutz eingeladen werden, über die zukünftige Trinkwasserversorgung des Bezirk Harburgs zu berichten. Dabei ist die Aufteilung Wasserströme (Förderung/Verbrauch) darzustellen, z.B. wieviel durch Harburg ins nördliche Hamburg geleitet wird und inwiefern die Neuerschließung von Brunnen die Verluste durch Versalzung ausgleichen kann. Auch soll das Konzept für Gewässerrandstreifen in Marschgebieten für Harburg dargestellt werden.
Hamburg, am 02.11.2021
Ralf-Dieter Fischer Rainer Bliefernicht
Fraktionsvorsitzender Uwe Schneider