21-0524

Antrag CDU betr. Pilotprojekt Power zu Go Gas im Bezirk Harburg - Neufassung des Antrages 21-0454

Antrag

Letzte Beratung: 28.01.2020 Bezirksversammlung Harburg Ö 23

Sachverhalt

Zur Nutzung regenerativer Wind- und Sonnenenergie sind „Power to Gas“-Technologien besonders gut geeignet, da diese die Energie speichern und bedarfsgerecht wieder zur Verfügung stellen können. 

In Hamburg betreibt HanseWerk am Standort Reitbrook eine der aktuell größten Anlagen zur Wasserstoff-Erzeugung aus überschüssiger Windenergie und der Einspeisung des erzeugten Wasserstoffs in das Erdgasnetz. Der weitergehende Ausbau dieser Anwendung ist durch die Obergrenze des Wasserstoffgehaltes im Erdgas und die Schwankungsmöglichkeit in der Einspeisung begrenzt. 

Deutlich breiter und auch dezentral nutzbar ist die Erweiterung der Wasserstoff-Erzeugung mit einer Methanerzeugung aus diesem Wasserstoff und CO2, das aus der Verbrennung des gebildeten Methans in einem Blockheizkraftwerk entsteht und als Kreislauf zurückgeführt wird. Durch die direkte Nutzung der Wärme, die bei der Reaktion zum Methan und bei der Verbrennung im Blockheizkraftwerk entsteht, ist der Wirkungsgrad des Systems mit sehr hohen 87% bei einem Pilotprojekt in einem Wohnblock in Augsburg ermittelt worden. Der große Vorteil des Systems ist zum einen die erheblich weniger gefährliche und einfachere Speicherung der Energie in Form des Methans bei gleichzeitig geschlossenem CO2-Kreislauf. Zum weiteren ist die dezentrale Nutzung für Wohnblöcke oder z.B. Schulen und deren wohnbauliche Umgebung möglich. Da Schulen meist inmitten von Wohnbebauung lokalisiert sind, können Anlieger an das Kraft/Wärme-System leicht angeschlossen werden, so dass dann um die Schule herum eine CO2-freie Beheizung der Wohnungen und Häuser erfolgen kann. Damit können „CO2-freien Insel“ um einen Schulstandort herum entstehen. 

Die Anwendung einer solchen Technik als Hamburger Pilotprojekt in Harburg würde den Bezirk einen großen Schritt in Richtung nachhaltiger Nutzung regenerativer Energie voranbringen. Als Objekt für ein solches Pilotprojekt eignet sich besonders ein grundlegend zu renovierender Schulstandort. Im Rahmen des Umbaus kann die Einführung der Technologie vergleichsweise kostengünstig erfolgen, und auch der Anschluss der umgebenden Bebauung ist leichter möglich. In Harburg erscheint der Standort der Stadtteilschule Fischbek/Falkenberg am Falkenberg für ein solches Pilotprojekt prädestiniert zu sein, da dort aktuell die entsprechend angeführte Sanierung ansteht. Der Schulstandort hat auch genügend (Dach-)Flächen zur Ausrüstung mit einer Solarstromanlage, die sicherstellt, dass die benötigte Energie wirklich CO2-frei erzeugt wird. In der Zukunft könnte die Schule mit der „Entsorgung“ von CO2 und der Einspeisung des daraus gebildeten Methans ins Erdgasnetz Erlöse erzielen.

Petitum/Beschluss

Die Bezirksversammlung beschließt: 

  1. Der Bezirk Harburg bekennt sich zu aktiver Unterstützung der Nutzung regenerativer Energien. 
  1. Das vielversprechende Konzept der erweiterten „Power to Gas“ Technologie mit Solarstromerzeugung, kombinierter Wasserstoff- und Methanerzeugung, der Speicherung des Methans mit ggf. Einspeisung ins Erdgasnetz, der Nutzung eines Blockheizkraftwerkes zur Deckung des Bedarfs an elektrischem Strom und Wärme und der Erweiterung der Anlage zum Anschluss umgebender Wohnbebauung soll in Harburg geprüft und gegebenenfalls in einem Pilotprojekt umgesetzt werden. 
  1. Die Verwaltung möge die Umsetzbarkeit eines solchen Pilotprojektes an der Stadtteilschule Fischbek/Falkenberg am Standort Falkenberg prüfen und diese Machbarkeitsstudie im Ausschuss für Klima-, Umwelt- und Verbraucherschutz präsentieren. 

Hamburg, am 10.01.2020

 

Ralf-Dieter Fischer                                                   Rainer Bliefernicht 
Fraktionsvorsitzender                                               Uwe Schneider
                                                                                 Dr. Antje Jäger
                                                                                 Michael Schaefer

Bera­tungs­reihen­folge
Datum/Gremium
TOP
Lokalisation Beta

Keine Orte erkannt.

Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.