Der Vorsitzende begrüßt die Teilnehmenden und eröffnet die Sitzung.
Gegen die Tagesordnung werden keine Einwände erhoben.
Ein Befangenheitsantrag wurde nicht gestellt.
Bürgerfragen wurden nicht angemeldet.
Die Niederschrift wird einstimmig beschlossen.
Herr Dietel, Pressesprecher von Bäderland Hamburg, erläutert anhand einer Präsentation das Angebotskonzept der modernisierten Alsterschwimmhalle.
Protokollnotiz:
Die Präsentation wird als Anlage zur Sitzung in ALLRIS veröffentlicht.
Beginnend mit der Angebotsübersicht (s. Seite 2) führt Herr Dietel aus, dass die Alsterschwimmhalle nach 50-jähriger intensiver Beanspruchung einer Modernisierung bedurfte, wobei die Planungen bereits vor ca. 10 Jahren begonnen haben, die reine Bauzeit betrug 3 Jahre. Mit den Modernisierungsarbeiten wurde die Wasserfläche um 25% erweitert, die Kubatur der alten Halle wurde erhalten. Eine Verbindung zum dahinterliegenden Wohnquartier ist durch das Weglassen von Zäunen und einer durchdachten Zu- und Durchwegung gegeben. Die Alsterschwimmhalle wird digitaler d.h. man muss nicht mehr an der Kasse stehen, um Tickets zu kaufen, sondern Tickets können zukünftig online gebucht oder am Automaten gezogen werden und mit einem Barcode öffnet sich der Spind.
Im neuen Sprungbecken kann zukünftig täglich gesprungen werden. Vor der Modernisierung sind, wegen der Flugkurve vom alten Sprungturm, Wassersprünge nur am Wochenende möglich gewesen und dafür musste das halbe 50m-Becken gesperrt werden.
Der Wasserspiegel in den Becken wurde im Gegensatz zu früher um ca. 30 cm angehoben und bildet nun eine ebene Fläche. Dadurch werden Barrierefreiheit und eine Verminderung des Geräuschpegels erreicht und aus rettungstechnischer Sicht kann ein verunfallter Gast leichter aus dem Becken gezogen und versorgt werden.
Der ehemalige 10m-Turm ist für Badegäste zukünftig aus denkmalschutz- und bauordnungsrechtlichen Gründen nicht mehr nutzbar, dient aber künftig als Teil der ebenfalls modernisierten Lüftungstechnik. Aus Denkmalschutzgründen bleibt er als skulpturales Element erhalten.
Im jetzigen Bestand gibt es ein Lehrschwimmbecken (auf der Seite der Ifflandstraße). Um die Schwimmlehrnutzung zu verstärken wurde das Gefälle insofern verändert, als die Treppe über die gesamte Breite des Beckens flach ist, so dass mehr Kinder genügend Platz für den Einstieg ins Becken haben. Früher wurde ein Teil dieses Beckens für Kurse genutzt, dafür gibt es jetzt im Neubau ein neues eigenes Becken. Das Kursbecken konnte akustisch von den anderen Becken getrennt werden.
Architektonisch wird Alt- und Neubau erkennbar bleiben, die Farbgebung erinnert im gesamten Gebäude ebenfalls an den Originalzustand der 70er Jahre.
Die gesamte Alsterschwimmhalle kann barrierefrei erschlossen werden.
Auf der Empore, die auf der Seite der Sechslingspforte, verortet ist, wurde ein sog. Entspannungsbecken installiert, darunter liegen Dampfbad und Infrarotsauna. Im ebenfalls veränderten separaten Saunabereich ist eine Kabine ausschließlich für die Frauennutzung vorbehalten, so können Frauen jeden Tag saunieren und sind nicht auf einen bestimmten Wochentag festgelegt (s. Seite 11)
Das moderne über 1000 m2 große Fitnessstudio mit Blick auf das große 50m-Becken kann nur von Mitgliedern genutzt werden, wie in anderen Fitnessstudios auch.
Die Gastronomie wird von Bäderland betrieben und bedient Sauna und Fitnessstudio gleichermaßen.
Der Grundriss wird auf Seite 13+14 gezeigt, auf den folgenden Seiten gibt es eine Verschriftlichung von Daten und Zahlen sowie vom Angebotskonzept der modernisierten Alsterschwimmhalle (s. Seite 15-20).
Der Vorsitzende eröffnet die Diskussion.
Auf die Frage von Frau Fechner nach dem Eröffnungstermin antwortet Herr Dietel, dass es Planungen gebe. Der Termin wird zu Protokoll gegeben.
Protokollnotiz:
erster Öffnungstag wird der 27.11. 2023 sein.
Frau Permien fragt nach der Preisgestaltung und ob die Sauna im Eintrittspreis inbegriffen sei.
Herr Dietel sagt, der Basispreis beinhalte alle Wasserangebote d.h. Schwimmen im 50m- sowie 25m Becken, Entspannungsbecken sowie Dampfbad plus Kalttauchbecken, sofern nicht anderweitig belegt, Zugang zu Lehrschwimmbecken, Sprungbecken und Kursbecken. Ein Saunabesuch müsse extra bezahlt werden, dieser beinhalte zudem den Eintritt zu den o.g. Angeboten. Bäderland werde annähernd die gleichen Preise wie vor der Modernisierung ansetzen (lediglich plus Inflationsaufschlag). Kinder zwischen 12 und 15 Jahren zahlen die Hälfte des Eintrittspreises von Erwachsenen und Kinder unter 12 zahlen ein Viertel des normalen Eintrittspreises.
Herr Baumann fragt nach den unterschiedlichen Aufgaben des 50m bzw. 25m-Beckens und ob Sportvereinen Angebote gemacht wurden.
Herr Dietel erläutert, dass das ehemalige 50m-Becken erhalten wurde. Ein 25m-Becken mit 6 Bahnen wurde dazu gebaut, um ein zusätzliches Angebot zu schaffen, denn nicht jeder schaffe eine 50m-Bahn zu schwimmen. Die Wassertiefe sei 1,30m.
Sportvereine hätten bisher nicht in der Alsterschwimmhalle trainiert, es seien eher die Triathlet*innen, die dort Interesse hatten. Das 50m Becken eigne sich für ambitionierte Breitensportler mit seiner Wassertemperatur von ca. 26°-°C. Das 25m Becken ergänzt dieses Angebot nun im Bereich der Wassertemperaturen von 28-29°C und bietet neben dem Temperaturaspekt auch aufgrund seiner geringeren Tiefe und Länge eher gemütlicheren Schwimmern eine Alternative.
Die Frage von Herrn Noß, ob zukünftig in der Alsterschwimmhalle Wettkämpfe stattfinden dürfen, bejaht Herr Dietel, über mobile Elemente könne anlassbezogen eine Tribüne auf- und abgebaut werden. Deutsche und internationale Wettbewerbe können nicht stattfinden, da es an einem großen Einschwimmbecken, einem Medienraum etc. fehle, die für den Alltagsbetrieb auch nicht benötigt werden und mit aus einem anderen Beispiel bekannten rd. 5Mio Euro Unterhaltungskosten pro Jahr nicht erwirtschaftet werden könnten. Entsprechende Wettbewerbe fänden inzwischen ohnehin in Messehallen statt, die ausreichend Kapazitäten für die notwendigen Becken und Tribünen hätten und temporär entsprechend ausgestaltet werden können.
Frau Otto möchte wissen, an wen sich das Angebot für das Fitnessstudio richte und wie die Preisgestaltung aussieht.
Herr Dietel sagt, es werde ein umfangreiches Angebot geben, die Preise orientieren sich an anderen großen Fitnessanbietern in Hamburg. Es seien derzeit keine Vergünstigungen für Vereine vorgesehen.
Herr Neumann fragt, ob die Alsterschwimmhalle mit Schulen und Kitas zusammenarbeiten werde, damit Kindern das Schwimmen erlernen.
Herr Dietel erklärt, dass das Lehrschwimmbecken und die anderen für Schwimmunterricht vorgesehenen Wasserflächen so konzipiert seien, dass dort mehrere Schulklassen parallel Schwimmunterricht erhalten können, mit eigenen Umkleiden. So werde es nicht zu Konflikten mit anderen Nutzer*innen kommen. Bäderland könne die Aussage nicht bestätigen, dass deutlich weniger Kinder schwimmen lernen. Die Pandemiezeit dürfe nicht als Vergleich herbeigezogen werden, Bäderland bemühe sich die ausgefallenen Schwimmunterrichtskurse (bis Ende des Jahres) aufzuholen, mit Gutscheinangeboten, Ferien-Intensivkursen etc.
Das Einzugsgebiet der Alsterschwimmhalle sei relativ groß und Bäderland sei Auftragnehmer der Schulbehörde d.h. alle Grundschulen würden den obligatorischen Schwimmunterricht wahrnehmen. Die Lehrschwimmflächen würden auch Kitas angeboten.
Herr Camp bittet um Erläuterung der unterschiedlichen Funktionen im Foyer. Des Weiteren möchte Herr Camp wissen,
- ob der Sprungturm als reines Deko-Element verbleibe oder genutzt werden könne,
- wo sich die Fahrradstellplätze im Außenbereich befinden und
- wie die Zuwegung zum Spielplatz gelöst wurde und
- ob es möglich sei, durch die vorderen Scheiben ins Schwimmbad hinein zu sehen.
Herr Dietel antwortet, dass die Zuwegung zur Alsterschwimmhalle über die Sechslingspforte / Ifflandstraße eingerichtet sei, ein gepflasterter Weg führe rund ums Gebäude und Einblicke ins Schwimmbad seien möglich, so wie es ursprünglich einmal gewesen sei.
Der Sprungturm werde zukünftig nur noch skulpturale Bedeutung haben, da dieser aus denkmalschutzgründen in seiner Ursprungsform zwar wiederhergestellt, jedoch aufgrund des zu niedrigen Geländers nicht mehr nutzbar sei.
Vom neuen Sprungturm könne bis zu einer Höhe von 5m gesprungen werden.
Im Foyer seien Kassenzone und Selbstzahlterminals untergebracht. Daran anschließend folgen durch den Zugang über ein Drehkreuz die Umkleidebereiche für den Fitnessbereich sowie die Helix-Treppe zum Fitnessstudio. Des Weiteren gebe es „inklusive" Umkleidebereiche mit tlw. unterfahrbaren Spinden, breiteren Sitzbänken und Decken-Hebesystemen wie auch die klassischen „Schamkabinen". Für den Saunagast führe die Rückseite der gewendelten Treppe in den oberen Saunabereich. Das OG sei auch per Aufzug erreichbar.
Herr Noß möchte anregen, am denkmalgeschützten Sprungturm eine Tafel anzubringen, die auf die Umstände hinweise, warum der Turm nicht mehr genutzt werden dürfe.
Herr Dietel verspricht, die Anregung mit dem Denkmalschutzamt zu besprechen.
Herr Camp erwähnt, dass Bäderland sukzessive die Bestandsschwimmbäder modernisieren werde und aus diesem Grund einzelne Schwimmbäder aus dem Betrieb nehmen müsse und die Sportvereine keine Schwimmzeiten mehr zur Verfügung hätten. Herr Camp fragt, ob diese Maßnahmen Auswirkungen auf den Betrieb der Alsterschwimmhalle haben werden.
Herr Dietel erklärt, dass Baumaßnahmen in der Regel wenige bzw. keine Auswirkungen auf Sportvereine und Schulen hätten, es sei die Allgemeinheit, die mit temporären Schließungen belastet werde.
Für die Alsterschwimmhalle werden nach der Eröffnung keine Einschränkungen erwartet, da mit Beginn des Schwimmbetriebs andere Bäder wieder entlastet werden.
Mit dem MidSommerland in Harburg stehe das nächste Projekt an, das aber räumlich zu weit entfernt liege, um als Ausgleich zu dienen.
Frau Otto, Verwaltung, wirft ein, dass die Schließung des St. Pauli Bades bevorstehe und Herr Dietel antwortet, dass die Schließung in 2024 geplant sei, wobei die Vereins- und Schulschwimmzeiten auf andere Bäder umverteilt werden.
Herr Camp fragt nach der Klimaneutralität der Alsterschwimmhalle.
Protokollnotiz:
Nach der Sitzung schreibt Herr Dietel in einer mail an die Gremienbetreuung, dass mit dem Gebäude künftig dort der KfW 40 Standard erfüllt werde - und in einer mail direkt an Herrn Camp, dass die Alsterschwimmhalle entsprechend der Klimaziele der FHH in 2022 und damit bereits 8 Jahre früher als vorgesehen das FHH-Zwischenziel erreicht habe. Stand 2022 liege man bereits bei einer Reduktion von 70%, s Nachhaltigkeitsbericht.
Zudem werde Strom CO2-frei eingekauft, die ursprünglich einfachverglaste Fassade wurde 3-fach-thermoverglast, die Gebäudetechnik entspreche neuestem Standard, durch Wärmerückgewinnung werde die Energie aus dem Abwasser nochmal genutzt, so dass es zwar 25% mehr Wasserfläche gebe, aber 25% weniger Wärmeenergie als zuvor benötigt werde. Der nächste große Hebel werde die Versorgung mit Primärenergie aus erneuerbaren Energiequellen sein.
Auf die Frage des Vorsitzenden, ob sich das Bad im Sommer zu stark aufheize antwortet Herr Dietel, dass Hitze nicht als Problem angesehen werde, da im Bad ständig 30°C vorgehalten werden, es sei die vorhandene Feuchtigkeit, die die Bausubstanz angreife und eine hohe Lüftungsleistung benötige.
Der Vorsitzende dankt für den Vortrag.
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig beschlossen.
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig beschlossen, bei Enthaltung der CDU.
Für-Stimmen |
: GRÜNE, SPD, DIE LINKE, FDP |
Gegenstimmen |
: ./. |
Stimmenthaltungen |
: CDU |
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig beschlossen.
Schule Grellkamp
Die Protokollführung teilt mit, dass Schulbau Hamburg nach Inbetriebnahme des neuen Klassenhauses nach den großen Sommerferien nochmal berichten würde.
Herr Camp äußert sich dahingehend, dass Schulbau Hamburg nochmal eingeladen werden solle, allerdings sollte man auskunftsfähig sein über die Ausgestaltung der Außenanlagen, da es sich um eine sportorientierte Schule handle.
Der Vorsitzende schließt die Sitzung um 19:10 Uhr.