Die Vorsitzende begrüßt alle Teilnehmenden und eröffnet die Sitzung.
Die Reihenfolge der Vorträge wird geändert: TOP 5.1 tauscht mit TOP 6.1.
Gegen die so geänderte Tagesordnung werden keine Einwände erhoben.
Befangenheitsanträge werden nicht gestellt.
Bürgerfragen wurden nicht angemeldet.
Die Niederschrift wird einstimmig genehmigt.
Herr Behrens geht kurz auf das eben gehörte Abschlussstatement ein und betont, dass „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ Inklusion genauso beinhalte wie alle anderen Themen, „Niemanden zurücklassen - leave no one behind“ sei das Motto.
Herr Behrens startet seine Präsentation mit der Frage, ob sich jemand den Preisunterschied für dieselben Früchte, die im selben Nahversorger am selben Tag angeboten wurden, erklären könne und wo die Tücke im Detail liege. Die teuren Früchte kämen aus Spanien, die billigen aus Brasilien.
Herr Behrens nennt Erdbeeren, als weiteres Beispiel. Erdbeeren können ab Ende Mai im Hamburger Umland geerntet werden können. Vor Mai gebe es keine Deutschen Erdbeeren, dennoch würden Erdbeeren im Supermarkt angeboten. Diese Früchte werden u.a. in Südeuropa angebaut und würden per LKW nach Deutschland transportiert.
Herr Behrens bittet um Einschätzung des CO2-Faktors d.h. um wieviel mehr CO2 verbraucht werde, vergleiche man die in Hamburg im Sommer geernteten Erdbeeren mit denen, die im Frühjahr in Italien geerntet und mit dem LKW transportierten Erdbeeren.
Die Umweltbehörde verfüge im Übrigen über eine Klimawaage, die den CO2-Ausstoß von Alltagsverhalten wiegen könne.
Der Faktor betrage ca. 3-4.
Aber auch im Januar finde man Erdbeeren im Supermarkt, bspw. aus Südafrika, die allerdings per Flugzeug transportiert werden. Es werde wieder um eine Einschätzung des CO2-Faktors gebeten.
Der Faktor betrage 175.
175 x CO2-Ausstoß mehr, nur weil Erdbeeren im Januar nachgefragt werden.
Im Sommer werden z.B. Blaubeeren aus der Region, aber auch Blaubeeren aus Peru angeboten und diese seien sogar billiger.
Hinterfragen müsse man zudem die Arbeitsbedingungen, unter denen die Menschen in fremden Ländern arbeiten müssen und ob sie in der Lage seien, ihre Familien zu ernähren und ihre Kinder zur Schule zu schicken.
Um dieses Faktenwissen gehe es bei „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ (BNE). Die Menschen sollen aufgeklärt werden und müssen wissen, dass Alltagshandeln Auswirkungen auf das eigene Umfeld und auf das Umfeld der zukünftigen Generationen habe. Wenn die Menschen sich dann ganz bewusst entscheiden „mir doch egal“ und das billige Obst einkaufen, sei das deren individuelle Entscheidung.
Dieses Wissen um die Konsequenzen des eigenen Alltagsverhaltens (Konsum, Energieverbrauch, Mobilität etc.) aber auch eine gewisse Kompetenz zur Erhaltung der Umwelt und zu einem klimafreundlichen Leben solle durch den Hamburger Masterplan BNE 2030 für alle erreichbar sein. Da werde niemand ausgenommen, weder Kita-/Schulkinder, Auszubildende, Studierende, Volkshochschulbesuchende, Senioren, noch Akteure auf Bezirks- und Landesebene.
Herr Behrens erläutert kurz Meilensteine und Struktur des Masterplans (s. Seite 3+4). Handlungsfelder, die in den Bezirken in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollen, sind auf den Seiten 5-7 aufgelistet (stehen auch als Download auf der BNE-Webseite zur Verfügung).
Eine erste Maßnahmen Ausschreibung betreffe bezirkliche Modellprojekte (s. Seite 8), die im letzten Jahr ausgeschrieben wurden. Im Juni d.J. sollen diese Bezirksaktivitäten zusammengeführt werden, nicht nur innerhalb des Bezirks, sondern auch über Bezirksgrenzen hinaus, um voneinander zu lernen.
In jedem Bezirk sei mind. ein Projekt installiert. In Hamburg-Nord laufe das Projekt „10% weniger Energie & Plastik = 100% mehr Nachhaltigkeit“ oder auch „Nord spart sofort“.
Die finanziellen Rahmenbedingungen des Projekts sowie die Erwartungen an den Bezirk werden auf Seite 10+11 erläutert.
Herr Camp fragt nach der allgemeinen und bezirklichen Resonanz aus dem Bildungsbereich und was den Akteuren konkret angeboten werde z.B. ob eine Schule bestimmte Lern-Module buchen könne.
Herr Behrens betont, dass sich BNE nicht nur auf Schule begrenzen lasse, sondern BNE betreffe das Alltagsverhalten insgesamt. Es seien alle Schulen angeschrieben worden mit der Bitte rückzumelden, wer sich an einem ganzheitlichen Ansatz beteiligen möchte d.h. nicht nur die Nachhaltigkeit mittels Solaranlage und Stromeinspeisung nachzuweisen, sondern die gesamte Themenpalette wie z.B. Schulgarten, Mobilität (Klassenreisen per Flugzeug), Putzmittel und Energieeinsparung in den Unterricht einzubauen. 24 Schulen hätten sich beworben und davon werden jetzt 20 Schulen über 3 Jahre gefördert. Die Fachbehörde stehe den Schulen begleitend zur Seite.
Jeder, der Kontakt zu einer Schule habe, könne auf BNE und auch auf entsprechende Fördermittel hinweisen. Und für Lehrkräfte seien ab diesem Jahr jeweils 2 Befreiungsstunden vorgesehen.
Hinsichtlich der Lern-Module erhalten Schulen Unterstützung vom Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI). Die Fachbehörde werde in einem nächsten Schritt eine Materialliste erstellen, so dass man als Lehrkraft, mit einem Klick, schnell an Unterrichtsmaterialien herankomme.
Herr Noß äußert sich besorgt, dass Begriffe wie „Nachhaltigkeit oder nachhaltige Entwicklung“ für Außenstehende u.U. nicht komplett barrierefrei sein könnten d.h. dass Fachbegriffe ab und zu auch einmal erklärt werden müssen, weil man sonst ggf. nicht dort ankomme, wo man ankommen wolle.
Darüber hinaus gebe es Menschen, die dieses Thema auch schon nicht mehr hören können und wollen, weil es damit zu tun hat, dass die eigene Lebensrealität ein Stück weit angegriffen werde, weil das eigene Verhalten der letzten 20 Jahre angegriffen oder abgeurteilt werde, was psychologisch zu einer Abwehrhaltung führe („Ich ändere mein Leben nicht“!).
Herr Noß fragt, ob es im Rahmen des Masterplans Ideen gebe, diese Menschen zu gewinnen.
Herr Behrens sagt, es sei gerade, als Teil des Masterplans, eine Zielgruppenanalyse in Arbeit, auf deren Grundlage dann für schwer erreichbare Zielgruppen, zum einen Jugendliche, aber auch Erwachsene, die z.B. ihre Kinder mit einem sehr großen PKW zum Geburtstag fahren, ein Konzept entwickelt werden.
Herr Behrens berichtet von einem Besuch im Bezirk Harburg, wo ein Sozialarbeiter erklärt habe, dass sich seine Klientel abgehängt fühle.
Es handle sich um diejenigen, die eben nicht so ein schönes großes Auto hätten wie andere, die sich jetzt bereits als Verlierer der Gesellschaft fühlen und die nicht noch mehr verzichten wollen. Die Bandbreite sei riesig und Lösungen wollen erarbeitet und gefunden werden. Möglicherweise kämen monetäre Anreizsysteme in Betracht.
Die brasilianische Mango würde dann nicht mehr 77Cent kosten, sondern 5 bis 6 Euro, wenn die kompletten Energie- und alle Umweltkosten mitberechnet wurden.
Herr Baumann möchte wissen, woher die Informationen kommen, die mittels Nachhaltiger Bildungseinheiten an die Menschen vermittelt werden sollen. Am Beispiel von Produktion und Transportwegen von Obst könne man nicht genau wissen, warum die Preise im Einzelnen so unterschiedlich seien. Möglicherweise habe derjenige, der das Obst teuer verkauft, dieses auch günstig angebaut und nur eine extrem günstige Kalkulation aufgelegt, um das schlechte Geschäft der letzten Jahre wett zu machen.
Auch sei die Frage nach der Ausbildung der Lehrer erlaubt, die Wissen weitergeben.
Herr Behrens antwortet, dass der Masterplan vorsehe, BNE-Kompetenz in die Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte zu integrieren, mittels Weiterbildungsmodulen des LI.
Die CO2-Werte seien wissenschaftlich ermittelt, indem berechnet werde, wie viele Tonnen Ware in ein Flugzeug passe und wie viele Tonnen Kerosin für den Transport nach Hamburg verbraucht werde. Das sei, genau wie der Transport innerhalb Hamburgs relativ simpel auszurechnen. Es werden jedoch immer nur Mittelwerte sein.
Herr Baumann wirft ein, dass mitunter viele Verkehrsmittel auf dem Weg von Brasilien nach Deutschland beteiligt seien.
Herr Behrens antwortet, dass die TU diese Werte detailliert ermitteln könne.
Herr Dr. Kaputanoglu erinnert an die Diskussion über BNE bei der Regionalen Bildungskonferenz und der nachfolgenden Arbeitsgruppe, die sich nicht auf die klassische Vorstellung von Bildung und Wissensvermittlung konzentriert habe, sondern u.a. auch die soziale Seite angesprochen habe. Herr Dr. Kaputanoglu ist sich sicher, dass im Bezirk Hamburg-Nord genug Potenzial vorhanden sei, auch in Bezug auf die Organisation von Migrantinnen und Migranten und im Bereich der sozialen Träger und Volkshochschulen.
Frau Heinrich glaubt, da nicht jeder zu einer Verhaltensänderung bewegt werden könne, sei es wichtig, realistische Ziele anzustreben und dass das Wissen einer breiten Masse vermittelt werde. Frau Heinrich fragt, ob auch die Wirtschaft im Rahmen des Masterplans angesprochen werde.
Herr Behrens stellt dar, dass die Wirtschaft in vielen Bereichen oft viel weiter sei, in vielen Bereichen aber auch nicht. Es gebe Kontakt zur Handels- und Handwerkskammer, aber die Kontinuität sei nicht immer gegeben.
Auch gebe es noch Lücken in der Jugendbeteiligung.
Im Referat von Herr Behrens sei z.B. das Freiwillige Ökologische Jahr angesiedelt mit 80 Teilnehmenden pro Jahr, die in das Thema mit einbezogen werden. Ende April werde eine Jugendkonferenz mit verschiedenen Jugendorganisationen durchgeführt, um zu mobilisieren und daraus eine Beteiligung in Form eines Jugendrats am Masterplan zu etablieren, der mit 1 Stimme in der Steuerungsgruppe versehen werde.
Das müsste es für die Wirtschaft ebenso geben, denn die Wirtschaft ist, gerade über die berufliche Bildung, nicht aus den Bildungsbereichen herauszudenken.
Jeder sei herzlich willkommen.
Frau Otto möchte von Herrn Behrens wissen, ob er auch Sport- und Kulturvereine in Bezug auf BNE berate.
Herr Behrens sagt, das sei eine Kapazitätsfrage und leider nicht sein Hauptressort. Es gebe für den Bereich Sport seit eineinhalb Jahr eine Kampagne zum Thema „fairer Sport“ (Faitrade Hamburg). Da würden Sportvereine konkret beraten, wie sie Bekleidung und Sportgeräte aus fair gehandelten Ressourcen beziehen können.
Herr Schröder ergänzt, dass ein wichtiges Ziel bei den im Bezirk laufenden Projekten sei, aus dem Projekt zur Struktur zu kommen, weil sonst die Ressourcen nicht ausreichen würden, jeden zu schulen bzw. zu beraten. Es werde auf den Austausch untereinander gesetzt z.B. hätten 3 Stadtteilkulturzentren (Goldbekhaus, Zinnschmelze und Kunstklinik) sich unabhängig voneinander mit diesem Thema beschäftigt und alle seien an das Projekt „Nord spart sofort“ vermittelt worden, mit dem Auftrag, einen Austausch zu organisieren. Im besten Fall entstehe irgendwann ein Netzwerk.
Herr Behrens kündigt für Juni ein „Festival der Foren“ an, bei dem sich Bezirksprojekte präsentieren werden, um diesen Anreiz zu schaffen, ggf. etwas zusammen zu machen oder voneinander zu lernen.
Herr Schwarz merkt an, dass gestern der Deutsche Nachhaltigkeitspreis im Sport verliehen wurde und fragt, ob Kontakt zu NGOs bestehe z.B. Greenpeace , NABU oder Klimasofa, die auch schon komplette Konzepte haben, denn 2030 sei erschreckend spät.
Herr Behrens sagt, nicht nur die genannten NGOs, sondern insgesamt seien 70 NGOs bei der Entstehung des Masterplans beteiligt gewesen.
Frau Fechner berichtet von ihrer Teilnahme an zwei Workshops von „Nord spart sofort“, wo es darum gegangen sei, wie Plastik im Alltag d.h. in Badezimmer oder Küche gespart werden könne. Der letzte Workshop habe Chemikalien in Plastik thematisiert, was für viele Teilenehmenden neu war. Daher seien solche Initiativen unterstützenzwert. Weitere Workshops könne man auf der Webseite finden.
Auf Nachfrage von Herrn Dr. Kaputanoglu nach der Mitwirkung von Vertretern der Bezirke antwortet Herr Behrens, dass die Bezirke in den einzelnen Foren vertreten seien.
Die Vorsitzende dankt Herrn Behrens für seinen Vortrag.
Die Vorsitzende begrüßt Herrn Brando und Timo Hampel, eines der bekanntesten Gesichter bei Special Olympics und außerdem aktiv im Inklusionsbeirat der Stiftung Alsterdorf. Beide werden mittels Dialoggespräch das Projekt LIVE vorstellen.
Herr Brando berichtet, dass Special Olympics die größte sportinklusive Organisation weltweit sei, die vor 60 Jahren in den USA von der Familie Kennedy gegründet worden sei und die es seit 30 Jahren in Deutschland gebe. Das Projekt LIVE sei ein bundesweites Projekt von Special Olympics Deutschland. Ziel sei, im Zusammenspiel mit dem Hamburger Sportbund, Sportvereinen, der ESA, den Werkstätten und Einrichtungen die Sportlandschaft inklusiver zu gestalten und möglichst viele Sportangebote anzubieten, um so Teilhabemöglichkeiten am Sport und insbesondere am Sportvereinsleben zu ermöglichen. Der Bezirk Hamburg-Nord sei eine von 5 Modellregionen, die für das Projekt ausgewählt wurden. Der Hauptsitz des Landesverbands sei in Hamburg, im Haus des Sports.
Herr Hampel sagt, er habe Tennis, Fußball, Golf, Handball, Hockey gespielt und sei geschwommen. Sport sei sein Hobby.
Jeder Mensch mit Behinderung habe Rechte, doch leider werde das Grundrecht auf Teilhabe nicht immer ernst genommen. Menschen mit Behinderung würden oft Beleidigungen ausgesetzt und hätten es schwer bei Behörden und auch die Politik setze sich nicht mit ganzem Herzen für Inklusion ein.
Herr Brando stellt dar, dass Sport ein Motor sei, um Inklusion voranzubringen, ähnlich wie Sport Menschen zusammenbringe, wenn es um Integration gehe. Und wenn man die Freude der Athleten beim Sport beobachte, dort wo Doping etc. keine Rolle spiele, sondern es um Teilhabe und teilnehmen gehe, dann sei spürbar, welche Kraft diese Emotionen aus dem Sport haben und wie sie dazu beitragen können, dass Menschen mit einer Beeinträchtigung weiter in die Gesellschaft hineinrutschen, wie sie wahrgenommen und nicht ausgeschlossen werden.
Die Special Olympics World Games seien die weltweit größte inklusive Sportveranstaltung, bei der tausende Athlet*innen mit geistiger und mehrfacher Behinderung miteinander in 26 Sportarten antreten. Vom 17. Bis 25. Juni 2023 fänden die Special Olympics World Games in Berlin statt. Diese Spiele würden alle 4 Jahre ausgetragen, zuletzt in Abu Dhabi und Los Angeles. 7000 Athleten aus aller Welt werden erwartet, um 9 Tage lang Sport zu treiben.
Hamburg werde die Delegation aus Guadeloupe, die aus 50 Sportler*innen aus der Karibik bestehe, betreuen. Timo Hampel sei nicht nur ein Gesicht von Special Olympics, sondern auch einer von 13 Hamburger Teilnehmern und zwar im Tennis.
Herr Hampel wirft ein, dass er mit seiner Schwester im Tennis-Doppel, aber auch im Einzel antrete.
Herr Brando erläutert, dass Timos Schwester keine Beeinträchtigung habe. Unified Sports sei ein wettbewerbsorientierter Ansatz, bei dem Personen mit und ohne geistiger Behinderung gemeinsam in einer Sportart antreten. Das sei der wahre Begriff für Inklusion, denn es gehe nicht nur darum, inklusive Sportarten für eine abgegrenzte Gruppe anzubieten. Gerade der Unified Sport biete diese Möglichkeit, was aber häufig an Grenzen stoße, weil Menschen ohne Beeinträchtigungen viel ehrgeiziger seien und manches Mal das richtige Maß aus dem Auge verlieren.
Ein Filmteam begleite Timo Hampel und andere Sportler*innen aus Finnland, der Mongolei, Kenia und Deutschland seit 2 Jahren auf ihrem Weg zu den World Games, aber auch im Alltag. Der Film werde ab Frühjahr in den Kinos zu sehen sein.
Herr Hampel berichtet von LIVE Workshops (L=lokal, I=Inklusion, V=Verein(tes), E=Engagement), wo u.a. die Rechte von Menschen mit Behinderungen diskutiert wurden, 5 Teilhabe-Beratende seien aus diesem Workshop hervorgegangen.
Herr Brando bittet darum, wenn über Sport und Inklusion gesprochen werde, diese Teilhabe-Beratenden einzubinden, weil diejenigen über Expertise verfügen.
Der Bezirk Hamburg-Nord ist neben Bergedorf eine sog. LIVE Kommune. Dort gebe es Special Olympics Manpower sowie finanzielle Ressourcen, um die Bezirke nachhaltig zu stärken.
Die Vorsitzende eröffnet die Diskussion.
Herr Camp möchte wissen, was speziell das Projekt LIVE während der Projektdauer in Hamburg-Nord mache.
Herr Brando sagt, LIVE sei eines von drei Projekten, die in Hamburg durchgeführt werden, jedes arbeite mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Eines biete niedrigschwellige Sportangebote in Werkstätten an, ein weiteres versuche inklusiven Sport in die Vereine zu bringen. Das Projekt LIVE solle auf kommunaler Ebene mehr Bewusstsein und Aufmerksamkeit für die Bedarfe von Menschen mit Behinderungen schaffen, es ziele auf ein Beratungs- und Begleitungsangebot im Hinblick auf Bewegungs- und Sportangebote. LIVE schule zudem Teilhabe-Beratende, die sich aktiv in die Netzwerk- und Beratungsarbeit einbringen sollen.
Die drei Projekte arbeiten eng zusammen. Aus einem LIVE Workshop sei z.B. die Idee eines Tischtennis-Schnuppertags für Förderschulen entstanden, der von den Teilhabe-Beratenden organisiert werde. Sollten viele Anmeldungen eingehen, sei es Wunsch von LIVE, ein regelmäßiges inklusives Tischtennisangebot zu etablieren, wobei die Verstetigung als regelmäßiges Vereinsangebot eines der anderen Projektteams übernehme.
Herr Camp möchte mehr zu Befristungen und zum Abschluss bzw. zum Abschlussbericht des Projekts wissen.
Herr Brando erläutert, dass das Modellprojekt Projekt LIVE bis zum 31.12.2023 finanziert werde, wobei jetzt bereits Gespräche über eine Verlängerung laufen. Gestartet sei LIVE am 1.10.2020 mit dem Vorhaben, in den Modellregionen 50 Teilhabe Beratende deutschlandweit auszubilden, inzwischen sei man bei 100, weil die Nachfrage so groß sei und weil das Projekt gut sei. Herr Brando verweist auf die letzte Seite der Präsentation, auf der Kontaktdaten hinterlegt seien.
Frau Otto fragt, ob es Wünsche an die Politik gebe.
Herr Hampel betont, dass es wichtig sei, die Gesetze ernster zu nehmen und oft lasse der Respekt gegenüber Menschen mit Behinderung zu wünschen übrig.
Herr Brando sagt, es gehe darum die Aufmerksamkeit, die mit den Special Olympics World Games einhergehe, zu nutzen. Special Olympics sei noch nicht so bekannt, aber die Paralympics kannte vor 10 Jahren auch fast niemand.
Herr Noß meint ideal wäre, wenn jeder Sportverein auch Angebote für Menschen mit Behinderungen habe, wo kein Leistungsgedanke im Vordergrund stehe, sondern es darum gehe miteinander Sport zu treiben und Sportarten auszuprobieren.
Herr Noß möchte wissen, ob ein Netzwerk zu den Vereinen bestehe und wie dort die Resonanz sei.
Herr Brando sagt, es gebe bei SCALA eine sehr engagierte Vertreterin des inklusiven Sports und es gebe Bemühungen, inklusive Sportangebote in alle Vereine hineinzutragen.
Immer mehr Vereine hätten inzwischen Inklusionsbeauftragte, was vor 6 Monaten auch noch nicht der Fall war. Im September sei eine Sport-Inklusionswoche geplant, um Menschen an den inklusiven Sport heranzuführen und Berührungsängste abzubauen.
Die Vorsitzende dankt den Referenten und fasst zusammen, dass alle den Gedanken mitnehmen werden, dass der Leistungssport insbesondere von Menschen mit Behinderungen sehr viel lernen könne, weil diese Menschen mit ihrer Freude am Sport zeigen, worauf es ankomme.
Herr Schwarz erwähnt kurz, dass die erste Ausgabe dieses Festivals bereits im letzten Jahr begeistert habe. Wegen des niedrigschwelligen Angebot, der guten Erreichbarkeit und der Stadtteilbezogenheit sei es unterstützenzwert. Herr Schwarz fragt den Antragsteller, ob die Gründung eines Vereins in der Zwischenzeit stattgefunden habe.
Der Antragsteller sagt, eine Vereinsgründung sei ein längerer Prozess, es stehe jedoch für den Beginn dieses Jahres auf der Agenda.
Die Vorsitzende bitte zur Abstimmung.
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig beschlossen, bei Enthaltung der CDU.
Frau Fechner signalisiert Unterstützung für den Antrag, die Niedrigschwelligkeit und die Preise für die jeweiligen Workshops überzeugen.
Die Vorsitzende bittet zur Abstimmung:
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig beschlossen.
Frau Schulz sagt, das Projekt passe sehr gut zum weltoffenen Hamburg, vor allem, weil nationale und internationale weibliche Comediennes auftreten werden.
Herr Messaoudi schließt sich den Ausführungen an und lobt die abgebildete Diversität.
Die Vorsitzende bittet zur Abstimmung:
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig beschlossen.
Herr Messaoudi möchte der Ordnung halber einen Sondermittelantrag des Antragstellers erwähnen, der der Bezirksversammlung eingereicht worden sei und sich auf dieselbe Veranstaltung beziehe.
Herr Camp bittet zu bedenken, dass wenn sich beide Anträge auf unterschiedliche Aspekte derselben Veranstaltung beziehen, können beide Anträge nebeneinander gefördert werden. Sollten die Anträge sich überlappen, wäre eine Förderung aus formalen Gründen nicht möglich.
Frau Schulz befürwortet den Antrag, da sich der Inhalt der Veranstaltung mit den Auswirkungen der Pandemie d.h. den Auswirkungen auf die seelische Gesundheit, die sog. häusliche Gewalt beschäftige.
Die Vorsitzende schlägt vor, sich bei aufkommenden Zweifeln mit den eigenen haushaltspolitischen Fachsprecher*innen zu beraten.
Die Vorsitzende bittet dann zur Abstimmung:
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig beschlossen.
Die Vorsitzende erläutert kurz, dass der Antrag schon einmal Gegenstand der Tagesordnung gewesen sei und seinerzeit bemängelt wurde, dass eine Finanzierung für das gesamte Veranstaltungsprogramm beantragt worden sei. Hintergrund sei, dass Kapelle 6 e.V. ein sehr kleiner Verein ohne Festangestellte sei und komplett auf Ehrenamt beruhe. Dennoch sei im BKS damalig problematisiert worden, die ganzen Veranstaltungen in einem Rutsch durchzuwinken. Aus diesem Grund sei man mit dem Antragsteller verblieben, dass die Veranstaltungsreihe in verschiedene Bereiche (Ökologie, Musik etc.) gesplittet werde.
Frau Fechner sagt, es würden nicht nur kulturelle Angebote offeriert, sondern auch viele gesellschaftsrelevante Themen, die zum Austausch und Zusammenhalt im Quartier Klein Borstel gefördert. Gut sei, dass jungen Künstler*innen eine Bühne für deren erste Auftritte geboten werde. Daher werden alle 31 Veranstaltungen unterstützt, die den Menschen im Quartier eine schöne Auswahl bieten.
Herr Gerloff möchte auf die Historie der Kapelle 6 eingehen. Die Förderung betrage nahezu 100%, nicht nur die Miete werde übernommen, sondern auch die kompletten Veranstaltungen. Dem Antragsteller sei von Beginn an nahegebracht worden, dass sie auch Gelder einwerben müssen. Mittlerweile stehe der Begriff „Stadtteilkulturzentrum“ in der Überschrift, was einen Schritt zu weit gehe. Man sollte noch einmal mit der Kapelle 6 sprechen, dass sie sich auch ein zweites Standbein schaffe. Es sei unbestritten, dass dort ein sehr gutes Programm angeboten werde und es solle dort auf jeden Fall weitergehen, jedoch seien die Stadtteilkulturmittel für eine dauerhafte Komplettförderung nicht gedacht.
Die Vorsitzende betont, dass aus dem Quartiersfonds nicht die Miete, sondern ein Energiekostenbeitrag genehmigt worden sei.
Herr Messaoudi kann die Argumentation nachvollziehen, aber im Vergleich zu den Mitteln, die an andere Einrichtungen gehen, seien die Mittel für die zahlreichen Veranstaltungen der Kapelle 6 sehr günstig. Die Kapelle 6 sammle Spenden und biete dazu ein vielfältiges und niedrigschwelliges Angebot für das andere Projekte sehr gelobt werden. Wollte man die Veranstaltungen auf finanziell stabilere Beine stellen, hieße es, dass es über das ehrenamtliche Engagement hinausgehen müsste, was wieder fixe Kosten nach sich ziehen würde, die dann irgendwann aus dem Quartiersfonds finanziert werden müssten, wie es bei anderen Einrichtungen bereits der Fall sei.
Herr Gerloff möchte dem nicht widersprechen und signalisiert auch die Unterstützung, aber dennoch sei es wichtig im Gespräch zu bleiben. Im Übrigen werde es nicht gutgeheißen, wenn professionelle Künstler*innen bei „Umsonstveranstaltungen“ spielen würden.
Frau Otto bekräftigt, dass die Kapelle 6 auf Kritik eingehe, so habe sie nachgelegt, als es darum ging, die einzelnen Veranstaltungen näher zu beschreiben und im Vergleich zu den vergangenen Anträgen seien Spenden generiert worden.
Die Vorsitzende bittet zur Abstimmung:
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig beschlossen.
Herr Dr. Kaputanoglu weist kurz darauf hin, dass dieser Antrag auf die vom Inklusionsbeirat geäußerten Kritikpunkte eingehe, die hinsichtlich der barrierefreien Ausstattung der Klassenhäuser geäußert wurden und diese Referentenanforderung sowohl an Schulbau Hamburg, als auch an die Senatskoordinatorin für Gleichstellung, solle Aufklärung und Information bieten.
Herr Messaoudi schlägt vor, zu diesem TOP die Mitglieder des Regionalausschusses FOLAG dazuzuladen.
Die Vorsitzende bittet zur Abstimmung:
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig beschlossen.
Kulturpreis
Die Vorsitzende teilt mit, dass die Verleihung des Kulturpreises am 01.06.2023 stattfinden werde, Frau Wulf unterstützt bei den Planungen.
Der Zeitplan sehe eine zeitnahe Veröffentlichung der Ausschreibung vor, die Bewerbungsfrist sei für Februar/März angesetzt und im April/Mai werde die Jury ihre Entscheidung treffen.
Fairer Handel und seine Auswirkungen auf den Sport
Herr Camp erläutert, dass die „Faire Woche“ jeden September alle Menschen in Deutschland dazu einlädt, Veranstaltungen zum Fairen Handel in ihrer Region zu besuchen oder selbst zu organisieren. Mit jährlich 2.000 Aktionen ist sie bundesweit die größte Aktionswoche des Fairen Handels. Daher werde vorgeschlagen, für September eine Referentin/einen Referenten von „fairtradestadt-hamburg“ zum Thema einzuladen, gerade im Zusammenhang des heute gehörten Vortrags zur „Nachhaltigkeit“.
Protokollnotiz:
Faire Woche 2022 - Fair Trade Stadt Hamburg (fairtradestadt-hamburg.de) <https://www.fairtradestadt-hamburg.de/faire-woche-2022/>
Herr Schröder berichtet von einem Fairtrade-Sportprojekt im Bezirk Eimsbüttel. Kontaktdaten werden von Herrn Schröder an die Gremienbetreuung übermittelt.
Die Vorsitzende bittet zur Abstimmung über die Referentenanforderung:
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig beschlossen.
Trauerfall
Herr Dr. Nölke berichtet den Ausschussmitgliedern von einem überraschenden Todesfall einer sehr engagierten Persönlichkeit aus dem Kulturbereich (im Stadtteil Groß Borstel).
Fahrradständer Sportzentrum Steinhauer Damm
Herr Schröder berichtet von Befragungen der Hausmeister vor Ort nach dem Bedarf, demnach seien keine Auffälligkeiten von „herumstehenden“ Fahrrädern zu berichten und somit sei kein zusätzlicher Bedarf an Fahrradbügeln zu verzeichnen, so dass das Bezirksamt Hamburg-Nord dort keine weiteren Aktivitäten entfalten werde.
Die Vorsitzende verabschiedet Herrn Bulawa aus dem BKS und schließt die Sitzung um 19:35 Uhr.