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Was soll die Schikane an der Tarpenbek in Langenhorn? (III) Kleine Anfrage Nr. 25/2017 von Herrn Müller, CDU-Fraktion

Kleine Anfrage nach § 24 BezVG

Sachverhalt

Die erfolgte Sperrung des Weges an der Tarpenbek zwischen den Straßen Tarpen- und Suckweg durch das Bezirksamt Hamburg - Nord ist für viele Bürger und Anlieger weiterhin unverständlich. Dieses zeigten auch Reaktionen auf einen Lichtbild-Vortrag zum Thema „Unsere Tarpenbek – Heimat am Twisselwisch und Umgebung – früher und heute“. Schließlich ist und bleibt er einer der schönsten autofreien Nord-/Südverbindungen für Hamburger, die über Eppendorf und Ochsenzoll bis nach Norderstedt unterwegs sind. Die Aufstellung von breiteren „Reiterbalken“ führte zu einer weiteren Verstärkung des Unmutes der friedlichen Spaziergänger, Wanderer und Hobbysportler, welche ein Stück Lebensqualität genommen sehen, da ihre Freizeitaktivitäten durch die vorhandenen „Durchgang verboten“-Schilder entlang der Tarpenbek eingeschränkt wurden. Interessanterweise melden sich auch immer mehr Langenhorner und Norderstedter, die etwas zur Historie sagen können.

Vor diesem Hintergrund frage ich den Bezirksamtsleiter:

  1. Welche historischen Grenzzeichen und Grenzsteine liegen an der Tarpenbek? Sind

diese für Wanderer zugänglich? Wenn nein, warum nicht? Wenn ja, wo?

Der Fachbereich Tiefbau führt kein Kataster über vorhandene Grenzzeichen oder Grenzsteine an der Tarpenbek. Für einen neu aufgestellten historischen Grenzstein, ca. 40 m oberhalb der Brücke Kellerbleek/Lokstedter Damm am Ufer der Tarpenbek, wurde am 11.07.2011 eine wasserrechtliche Genehmigung erteilt.

  1. Ist der aus behördlicher Sicht „Arbeits- und Schauweg“ genannte Teil des Weges an

der Tarpenbek irgendwann in den vergangenen 100 Jahren für die Öffentlichkeit zugänglich gewesen? Wenn ja, in welchem Zeitraum und warum?

Dem Fachbereich Tiefbau liegen keine Informationen über mögliche Sperrungen des Arbeits- und Schauweges an der Tarpenbek vor, die 100 Jahre zurückreichen. Der Arbeits-und Schauweg an der Tarpenbek wurde vom Fachbereich Tiefbau erstmalig am 02.07.2015 aus Sicherheitsgründen gesperrt. Mindestens in den letzten 25 Jahren wurde die Benutzung des Arbeits- und Schauwegs durch Fußnger und Radfahrer geduldet.      

  1. Ist es richtig, dass bezirkliche Sondermittel oder sonstige finanzielle Mittel aus dem

Bezirk oder der Stadt für die Öffnung des Arbeits- und Schauweges genutzt wurden? Wenn ja, wann und in welcher Höhe? (bitte detailliert angeben)

Nein.  Für die Öffnung eines Arbeits- und Schauweges wurden keine Mittel genutzt.

  1. Gibt es weitere Arbeits- und Schauwege im Bezirk Hamburg-Nord, die in der Ver-

gangenheit geöffnet wurden? Wenn ja, welche? Sind diese ebenfalls wieder geschlossen worden? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?

Nein.

  1. Gemäß Drucksachen-Nr. 20-3921 haben sich die Kosten seit Juni 2016 nicht ver-

ändert. Dieses steht im Widerspruch zu den Schilderungen von aufmerksamen Bürger/innen vor Ort, die feststellen mussten, dass Schilder ausgetauscht und ein massiverer „Reiterbalken“ eingesetzt wurden. Wie lauten die bekannten Gesamtkosten Stand 31.01.2017 für die Maßnahme?

In der Drucksache-Nr. 20-3921 wurde der Stand Juni 2016 mitgeteilt. Danach bis zum heutigen Zeitpunkt erfolgten weitere Maßnahmen, die durch eigenes Personal mit Lagerbeständen  durchgeführt wurden.  

  1. Warum und in welchem Jahr hat die Begradigung der Tarpenbek stattgefunden?

Die Tarpenbek diente bereits vor Ihrer Begradigung der Entwässerung Schleswig-holsteinischer und Hamburger Gebiete und der Abwasserabfuhr. Da es häufig zu Überschwemmungen landwirtschaftlicher Flächen kam und eine Bebauung der nördlichen Stadtteile Hamburgs geplant wurde, fand im Zeitraum vom 12. November 1930 bis zum  09. November 1932 die Begradigung der Tarpenbek statt (Quelle: Rainer Hoffmann, unsere Heimat Die Walddörfer; Der beschwerliche historische Hummelsbütteler Kirchweg nach Niendorf).

  1. Wo sind welche standortgerechter Bewuchs sowie Initialpflanzungen für die Ge-

wässerentwicklung und des Gewässerumfeldes an der Tarpenbek geplant?

Pflanzungen von Flatterulmen sind im Bereich der beiden neuen Mäander, zwischen der Straße Tarpen und dem Suckweg geplant. Entlang des Unterlaufs der Tarpenbek werden Schwarzerlen, Hainbuchen, Eschen, Stiel-Eichen, Ebereschen und Winterlinden gepflanzt.  

  1. Welche Kosten sind in den Jahren 2010-2016 im Bereich des „Arbeits- und Schau-

wegs“ an der Tarpenbek entstanden? (bitte nach Jahren aufschlüsseln)

Der Arbeits- und Schauweg als Bestandteil der Gewässerparzelle Tarpenbek wurde im Rahmen der jährlichen Gewässerräumarbeiten und monatlichen Reinigungsarbeiten unterhalten. Die Abrechnung für die Räumarbeiten und Reinigungsarbeiten erfolgte pro laufenden Meter Gewässerlänge. Da die Maßnahmen am Arbeits- und Schauweg in der Leistungsposition enthalten waren, können keine differenzierten Kosten genannt werden.

 

  1. Wann und durch wen haben Rückschnitte des Springkrautbestandes im Rahmen

der jährlichen Gewässermahd in den Jahren 2010-2016 stattgefunden? Welche Kosten sind in welchem Jahr entstanden?

Die jährliche Gewässermahd erfolgte in den Jahren 2010 bis 2016 durch verschiedene  Unterhaltungsfirmen jeweils im Zeitraum vom 01. September bis 15. Oktober (2010, 2014 -2016 = Firma Wolfgang Wulff e.K., 2012 u. 2013 = Firma Alpina AG, 2011 = Firma Johannsen GmbH) . Die Abrechnung der Gewässermahd erfolgte pro laufenden Meter Gewässerlänge. Der Rückschnitt der Vegetation (auch Springkraut) im Bereich der zu bearbeitenden Gewässerflächen ist Bestandteil der Leistungsposition. Eine kostenmäßige Differenzierung  erfolgte nicht. Zusätzlich zu diesen Arbeiten wurde in der Vergangenheit punktuell über die Vegetationsperiode hinweg im Auftrag des Fachbereiches Tiefbau und durch ehrenamtliche Tätigkeiten Springkraut beseitigt. Weitere Unterhaltungsmittel wurden für die Springkrautbeseitigung an der Tarpenbek neben der Gewässermahd eingesetzt: 2010 - 2013 = keine besonderen Maßnahmen,  2014 = 899,00 €,  2015 = 2.777,00, 2016 = 3.587,00- €. 

 

23.02.2017

Harald Rösler

 

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