Stolpersteine in Hamburg-Nord Erinnerung wachhalten!
Stellungnahme der Behörde für Kultur und Medien
Letzte Beratung: 24.10.2019 Bezirksversammlung Ö 5.1
Im Jahr 1995 startete der Kölner Künstler Gunter Demnig das Erinnerungs-Projekt „Stolpersteine“, das der Hamburger Peter Hess 2002 auch in unsere Stadt holte. Mehr als 70.000 quadratische Steine in 24 Ländern Europas erinnern seither auf den Gehwegen vor Wohnhäusern und Arbeitsstätten an ehemalige Bewohnerinnen und Bewohner, die während der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurden. Jährlich kommen ca. 500 neue Steine hinzu. In Hamburg sind bisher über 5.500 Steine verlegt worden.
Getragen wird das Projekt in Hamburg von den Geschichtswerkstätten und lokalen Initiativen. Die Verlegung der Steine wird durch Spenden und Patenschaften finanziert. Wann und wo neue Stolpersteine verlegt werden, kann unter www.stolpersteine-hamburg.de nachgesehen werden. Das Gleiche gilt für die bisher verlegten Stolpersteine. Bei Wikipedia sind zudem viele der Steine fotografisch dokumentiert [1].
Die Bezirksversammlung Hamburg-Nord erinnert in jedem Jahr mit der „Woche des Gedenkens“ an die Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und setzt sich für eine lebendige Erinnerungskultur ein. Die Stolpersteine sind ein wichtiger, sehr alltäglicher und niedrigschwelliger Teil dieses Erinnerns. Die Bekanntmachung des Namen und des Schicksals derjenigen, für die ein Stolperstein gelegt wird, dient einer aktiven Gedenkpolitik.
Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung beschließen:
Das Bezirksamt wird gebeten, die Verlegung neuer Stolpersteine im Bezirk Nord in den jeweils zuständigen Regionalausschüssen bekannt zu geben, um so die Öffentlichkeit hierüber zu informieren. Die Bekanntmachung soll die Inschrift auf den Stolpersteinen, den Ort und ggf. den (geplanten) Zeitpunkt der Verlegung sowie, sofern vorhanden, weitere zu den betroffenen Personen vorhandene Informationen umfassen.
Für die SPD-Fraktion Für die GRÜNE Fraktion
Thomas Domres Michael Werner-Boelz
Dagmar Wiedemann Sina Imhof
Die Bezirksversammlung beschließt den Antrag einstimmig.
Die Behörde für Kultur und Medien teilt hierzu folgendes mit:
Die Behörde für Kultur und Medien gehört weder zu den Organisatoren noch ist sie Förderer oder gar Genehmigungsbehörde für die einzelnen Stolpersteinverlegungen dieses Projekts. Wir beziehen unsere Informationen von der Website des Vereins (hhttp://www.stolpersteine-hamburg.de/) und ggf. über die einschlägigen, von der Landeszentrale für politische Bildung hierzu herausgegebenen Broschüren (https://www.hamburg.de/stolpersteine/). Es wird darum gebeten, die benötigten Informationen ebenfalls über diese Wege abzurufen.
Um Kenntnisnahme wird gebeten.
Sina Imhof
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Hamburg
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