Stellungnahme zur Radroute 17 (ehemals Veloroute 13) Klärchenstraße/Goernestraße, 1. Verschickung 21.7.2025 - Antrag von GRÜNE Fraktion
Letzte Beratung: 17.11.2025 Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude Ö 5.3
Am 08. September 2025 hat das Bezirksamt dem Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude die 1. Verschickung der Verkehrsplanung „Radroute 17 Goernestraße / Klärchenstraße“ vorgelegt. Die Bezirksversammlung hat die Möglichkeit dazu Stellung zu nehmen. Daher empfiehlt der Regionalausschuss der Bezirksversammlung folgende Stellungnahme abzugeben:
1.) Allgemeines
Der heutige Zustand der Radroute 17 im Planungsabschnitt entspricht nicht dem Standard einer Veloroute (neu: Radroute). In der Senatssitzung vom 18.01.2021 wurde der noch ausstehende Veloroutenausbau beschlossen. Darüber hinaus wurde in der jährlichen Vereinbarung zum Bündnis für den Rad- und Fußverkehr am 03.02.2025 die Maßnahme „Radroute 17 - Goernestraße/Klärchenstraße (ehemals Veloroute 13)“ festgelegt (VR-N068). Sie ist somit Bestandteil des Bündnisses für den Rad- und Fußverkehr vom 17.5.2022.
Ziel der Planung ist in erster Linie die Radverkehrsförderung, die in diesem Abschnitt durch eine durchgängige sichere Verbindung mit hohem Fahrkomfort für die Radfahrenden geschaffen werden soll. Hauptaugenmerk liegt dabei auf den im Bestand teils unübersichtlichen Parksituationen (u.a. Schrägparken), einem nicht mehr regelkonformen Radfahrstreifen entgegen der Fahrtrichtung einer Einbahnstraße, weitläufige Knotenpunktbereiche und eine teils unebene Fahrbahnoberfläche. Zudem sollen die Gehwege wo möglich verbreitert und saniert werden, um diese fußgänger*innenfreundlicher und barrierefrei zu gestalten. Dieses Ziel wird mit der in der 1. Verschickung vorgelegten Planung erreicht.
Darüber hinaus sind die folgenden Aspekte bemerkenswert:
2.) Geschwindigkeit
Die bisher bestehende Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h wird durch die Einrichtung einer Fahrradstraße gestärkt. Nunmehr können Radfahrende als Hauptnutzende der Fahrbahn auch explizit erlaubt nebeneinander fahren und damit potenziell geschwindigkeitsreduzierend wirken. Das erhöht auch die Sicherheit von Personen, die die Fahrbahn kreuzen. Gleichzeitig steigt die mögliche Geschwindigkeit für den Radverkehr, da an der Heilwigstraße und an den einmündenden Querstraßen nicht mehr gehalten werden muss (zuvor Stop-Schild bzw. rechts-vor-links in Zone 30).
3.) Sicherheit
Längsparkplätze bieten sowohl für Radfahrende als auch für querende Fußgänger*innen -besonders Kinder - die größte Sicherheit, weil sie von den Autofahrenden gesehen werden. Deshalb begrüßen wir den Wegfall der fünf Schrägparkplätze zugunsten von übersichtlichen Längsparkständen.
Zudem entfällt durch die Planung der bisher entgegen der Einbahnstraße geführte Radfahrstreifen in der Klärchenstraße, der ohne Sicherheitsabstand parkende Kfz passierte. Hier bestand die Gefahr von besonders gefährlichen Dooring-Unfällen.
Kompakte Kreuzungen verringern die Wegelängen für Fußgänger*innen auf der Fahrbahn. Gleichzeitig verhindern sie das rechtswidrige Parken im Kreuzungsbereich. Beides trägt zur Sicherheit der schutzbedürftigsten Verkehrsteilnehmenden bei.
4.) Bäume
Das Straßenbegleitgrün, d. h. Bäume plus darunterliegende Grünbereiche, können auf das Doppelte vergrößert werden.Es wird zudem fünf zusätzliche Bäume mehr geben. Für Stadtklima und Regenwasserversickerung wird sich das positiv auswirken.
5.) Parkplätze
Die Goernestraße wird östlich der Kellinghusenstraße laut vorliegender Zählung täglich von 1.084 Kfz und 1.752 Radfahrenden befahren (16.07.2024). Auf der Klärchenstraße fahren westlich des KP Willistraße 1.543 Kfz/24h und 2.086 Räder/24h (07.05.2024).
Die zulässigen Parkplätze wurden nach den Richtlinien angeordnet. Das bedeutet, dass ab einer bestimmten Fahrbahnbreite nur noch einseitiges Längsparken angeordnet werden kann. Dies dient auch dazu, dass die Gehwege auf das zulässige Maß verbreitert werden. Leider ist festzustellen, dass ohne ständige Verkehrskontrolle sich auch bei derart umgebauten Straßen immer wieder unerlaubtes Parken einstellen wird.
Bisherige zulässige (Auto)Parkplätze = 148. Zukünftig: 115
Bisherige (Fahrrad)Abstellplätze = 34. Zukünftig: 98
6.) Verbleibende Defizite
Die Einmündung der Klärchenstraße in die Maria-Louisen-Straße muss mit einer LSBG-Planung abgestimmt werden, da sie deutlich von der dort in 2018 verschickten Planung abweicht. Als Zwischenstand ist die vorgelegte Planung jedoch deutlich besser als der bisherige Zustand.
Die LSA-Schaltung am Westende des Planungsraums sollte überprüft werden. Die Geradeausfahrt in die Goernestraße zum Kellinghusenbad scheint schlecht synchronisiert.
7.) Resümee
Die Bezirksversammlung begrüßt die von der Bezirksamtsleiterin vorgelegte Planung zur Radroute 17 in Goerne- und Klärchenstraße und fordert das Bezirksamt zur baldigen Umsetzung auf. Unser Dank gilt besonders unserer Bezirksamtsleiterin Frau Schomburg, die Ressourcen und Prioritäten innerhalb des Bezirksamtes auf den Ausbau dieser Radroute gelegt hat. Des Weiteren gilt der Dank der Bezirksversammlung allen beteiligten Mitarbeiter*innen, die durch unermüdlichen Einsatz für die Verkehrssicherheit dazu beitragen, zukünftige Verkehrstote zu vermeiden. Durch den Ausbau von Goerne- und Klärchenstraße gewinnt der Radverkehr in Eppendorf und Winterhude an Attraktivität, z.B. durch die Vorfahrt gegenüber der Heilwigstraße. Auf der inneren Ringroute im Verlauf Hegestraße - Loogestraße bis zur Gertigstraße in Winterhude wird die bislang bestehende Lücke im Routennetz deutlich verkleinert. Durch die ausstehende Planung von Seiten des LSBG für den Abschnitt Klärchenstraße bis Gertigstraße kann sie geschlossen werden. Durch den Ausbau zur Fahrradstraße werden Goerne- und Klärchenstraße ihrer Aufgabe als „Hauptverkehrsstraßen für den Radverkehr“ (Definition einer Radroute) endlich gerecht.
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