Sporthalle Hamburg – Unterlagen zu Mängeln, Sanierungen und Entwicklungsplanung Antrag der GRÜNE-Fraktion

I. Sachverhalt und Begründung

Mit der Kleinen Anfrage Drucksache 22-1393 [1] vom 22.09.2025 wurden Fragen zum aktuellen Zustand und zur geplanten Entwicklung der Sporthalle Hamburg eingereicht. Die Antworten des Bezirksamtes sind in mehreren Punkten unvollständig und lassen auf Informationsdefizite oder mangelnde Transparenz seitens des Bezirksamtes schließen. Dies begründet sich vor allem in den öffentlich zugänglichen Quellen der Firma BEVENUE, deren Inhalt den Antworten des Bezirksamtes auf die o.g. Anfrage widersprechen. So wird unter anderem auf der Seite Eine Entwicklungsstudie für die Sporthalle Hamburg - Stadionwelt [2] Nachfolgendes ausgeführt:

„Berater der BEVENUE haben gemeinsam mit gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner und den Verkehrsplanern von ARGUS Stadt und Verkehr (beide Hamburg) im Rahmen einer sehr umfangreichen Studie zur weiteren Sanierung und Entwicklung der Halle sowohl die standort- und marktbasierten Grundlagen erarbeitet als auch die Halle baulich/technisch und deren Nutzung inhaltlich detailliert untersucht. Aufsetzend darauf wurden konkrete Entwicklungs-/Ausbaukonzepte in unterschiedlichen Szenarien ausgearbeitet und kostenseitig geschätzt/bewertet.“ (Stadionwelt, 18.09.2024)

Folgende Fragen der o.g. Anfrage scheinen unzureichend oder fehlerhaft durch das Bezirksamt beantwortet zu sein:

Zu Frage 2 (Bauliche Mängel): Das Bezirksamt antwortet, „Bauliche Maßnahmen und Instandhaltungen werden nicht statistisch erfasst" und listet stattdessen Reparaturen auf. Dies beantwortet nicht die konkrete Frage nach identifizierten Mängeln. Nach Auskunft des in die Machbarkeitsstudie involvierten Unternehmens BEVENUE GmbH wurden jedoch sehr wohl umfangreiche technische und bauliche Analysen durchgeführt. Diese Unterlagen müssen dem Bezirksamt bekannt sein.

Zur Machbarkeitsstudie: Insbesondere die unter Frage 5 erwähnte Studie zur baulichen Weiterentwicklung ist in ihrer Substanz völlig unklar. Das Bezirksamt teilt mit, die Studie„befindet sich in der weiteren Bearbeitung“, ohne konkrete Befunde, Zwischenergebnisse oder einen Zeitrahmen zu nennen. Auch hier belegen die öffentlich zugänglichen Ausführungen von BEVENUE einen anderen Sachverhalt.

Diese Intransparenz verhindert die parlamentarische Kontrolle durch die Bezirksversammlung.

II. Begehrte Akteneinsicht

Dieser Antrag wird gestellt auf Basis des § 25 BezVG, der bereits auf Basis des Begehrens eines Fünftels der Mitglieder der Bezirksversammlung oder des Hauptausschusses das Recht auf Akteneinsicht garantiert. Alle angeforderten Unterlagen beziehen sich auf öffentliche Angelegenheiten mit erheblicher Bedeutung für die Bezirksversammlung und die Öffentlichkeit.

[1] http://sitzungsdienst-hamburg-nord.hamburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1015680

[2] https://www.stadionwelt.de/news/85796/eine-entwicklungsstudie-fuer-die-sporthalle-

Wir beantragen daher vollständige Akteneinsicht in folgende Unterlagen:

A. Machbarkeitsstudie und Entwicklungskonzept

• Alle Versionen und Entwürfe der Machbarkeitsstudie zur baulichen Weiterentwicklung der Sporthalle Hamburg, die vom Bezirksamt bzw. GMH in Auftrag gegeben wurden (inkl. Zwischenstände, Varianten und Szenarien)
• Alle Unterlagen des Realisierungsträgers GMH sowie des beteiligten Planungsbüros (gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner) und des Beratungsunternehmens BEVENUE GmbH, soweit diese dem Bezirksamt vorliegen oder übermittelt wurden
• Kostenschätzungen und finanzielle Bewertungen der verschiedenen Entwicklungs-/ Ausbau- und Betreiberkonzepte
• Verkehrsplanerische Stellungnahmen von ARGUS Stadt und Verkehr
• Alle Präsentationen, Vorträge, Besprechungsprotokolle und Statusberichte zur Studie

B. Identifizierte bauliche und technische Mängel

• Vollständige Mängelkataloge und -berichte aus den Jahren 2021 bis 2025, die bauliche, technische oder sicherheitsrelevante Schäden dokumentieren
• Gutachten oder Inspektionsberichte zum Dachzustand, zur Gebäudehülle, zu Haustechnik und zu Sicherheitssystemen
• Stellungnahmen des Landesdenkmalamts zu baulichen Mängeln oder erforderlichen Instandhaltungsmaßnahmen
• Fachberichte zur energetischen Effizienz und zu notwendigen Sanierungsmaßnahmen gemäß aktuellen Standards
• Alle Berichte über Schäden oder Mängel, die zum Betriebsstillstand oder zu Betriebsbeschränkungen führten

C. Durchgeführte Reparatur- und Sanierungsmaßnahmen (2021 bis 2025)

• Vollständiges Verzeichnis aller durchgeführten Reparatur-, Instandhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen seit 2021 mit:
• Datum/Zeitraum der Maßnahme
• Beschreibung und Umfang
• Beauftragte Unternehmen/Handwerker
• Kosten und Finanzierungsquelle
• Abnahmevermerk und Dokumentation
• Ausschreibungsunterlagen und Vergabeverfahren
• Rechnungen und Zahlungsbelege
• Wartungs- und Inspektionsberichte von Fachfirmen

D. E-Mailverkehr und sonstiger Schriftverkehr

• Alle Schriftwechsel die Sporthalle Hamburg betreffend zwischen dem Bezirksamt (insb. Fachdezernat Bauen/Liegenschaften) und:
• GMH (Realisierungsträger)
• BEVENUE GmbH und gmp Architekten
• ARGUS Stadt und Verkehr
• dem Landessportamt
• der Finanzbehörde
• dem Landesdenkmalamt

seit 2021, insbesondere zu Fragen der Machbarkeitsstudie, Mängelerfassung und Sanierungsplanung

• Alle Sitzungsprotokolle abgestimmter Regelungen zwischen Bezirksamt und den o.g. Behörden/Stellen

E. Planung und Strategien

• Alle Unterlagen zur Planung der künftigen Nutzung und baulichen Weiterentwicklung
• Strategiepapiere oder Verwaltungsabstimmungen zur Vermeidung von Sanierungsstau
• Alle Stellungnahmen oder Rückmeldungen von Nutzern (insb. HSV Handball) zu baulichen Anforderungen oder Bedarf

Wir bitten um Bestätigung des Antragseingangs und um Mitteilung eines konkreten Zeitrahmens für die Bereitstellung der Unterlagen.

Keine

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