Sanierungsberatung nach dem Bottroper Modell für Hamburg-Nord Antrag der FDP-Fraktion

Im Masterplan Klimaschutz hat die Freie und Hansestadt Hamburg wichtige Zielmarken gesetzt.

Heizung und Warmwasser in Wohngebäuden machen einen erheblichen Anteil der CO²-Emissionen in Deutschland aus. Sehr große Einsparpotenziale liegen in der energetischen Sanierung des Gebäudebestandes, sowohl des öffentlichen als auch des privaten.

Im Rahmen des Modellprojektes "Innovation City" hat die Ruhrgebietsstadt Bottrop gezeigt, wie erfolgreich das Beratungsmodell der Stadt zur energetischen Modernisierung von Wohngebäuden durch gezielte Ansprache und Beratung von Investoren und Hauseigentümern zur Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen bei Neubauten und im Gebäudebestand ist. Das Verfahren ist zweistufig. Nach der Erstberatung durch das Innovation City Management (ICM) setzt die ebenfalls kostenlose Sanierungsbegleitung ein. Über 4.000 kostenlose Energieberatungen mündeten bis 2020 in über 900 Förderanträge für CO² einsparende Baumaßnahmen.

Rund zwei Drittel der Hamburger und auch der Einwohner des Bezirks Hamburg-Nord wohnen zur Miete, es ist also wichtig, dass die energetische Gebäudesanierung nicht zu sozial unverträglichen Mietpreisen führen. Hier hat das sogenannte Bottroper Model Maßstäbe gesetzt. Ziel ist, dass sich die gestiegenen Mietkosten auf Grund energetischer Sanierung einerseits sowie den gesunkenen Energiebedarf und somit geringeren Mietnebenkosten andererseits annähernd die Waage halten.

Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung beschließen:

Die Bezirksamtsleitung wird aufgefordert,

1. nach dem Vorbild des Bottroper Models eine Modellregion im Bezirk Hamburg-Nord einzurichten.

2. eine Beratungsstelle zur energetischen Modernisierung von Wohngebäuden durch gezielte Ansprache und Beratung von Investoren und Hauseigentümern zur Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen bei Neubauten und im Gebäudebestand einzurichten.

3. eine anschließende Sanierungsbegleitung zu gewährleisten.

4. dem Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität im zweiten Quartal 2022 einen Bericht über die bisherige Umsetzung und Evaluation der Maßnahmen vorzulegen.

Claus-Joachim Dickow
Lars Jessen

Ralf Lindenberg

Dr. Wieland Schinnenburg

(FDP-Fraktion)

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