Referentenanforderung Verkehrsbehörde Stellungnahme der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende
Der Regionalausschuss Fuhlsbüttel-Ohlsdorf-Langenhorn-Alsterdorf-Groß Borstel hat in seiner Sitzung am 14.10.2024 mündlich einstimmig beschlossen, einen Referenten der Verkehrsbehörde für die Themen:
in den Ausschuss einzuladen.
Sachverhalt:
Der Stadtteil Groß Borstel, gerade auch mit dem neu entstandenen Tarpenbeker Ufer, wünscht sich seit Langem einen schienengebundenen Anschluss an das Quartier, da die Anbindung an den ÖPNV in diesem Stadtteil suboptimal und stark verbesserungswürdig ist.
Der Hauptausschuss folgt der Beschlussempfehlung.
Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) nimmt hierzu wie folgt Stellung:
Zu 1.:
Der Stadtteil Groß Borstel profitiert u.a. von der Expressbuslinie X35, die im Rahmen des Hamburg-Taktes bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 auf dem Abschnitt Sorenkoppel – Hamburg Messe eingeführt und ein Jahr später nach Groß Borstel verlängert wurde. Damit besteht eine attraktive Querverbindung von Groß Borstel über die Innenstadt und den Hauptbahnhof nach Rahlstedt. Darüber hinaus besteht für Groß Borstel u.a. mit der Metrobuslinie 23 eine leistungsstarke Verbindung im 10-Minuten-Takt nach U Niendorf Markt bzw. über Alsterdorf, Barmbek und Wandsbek nach Billstedt.
Bezüglich weiterer Leistungsausweitungen insbesondere im Busverkehr ist darauf hinzuweisen, dass sich in den letzten Jahren die Randbedingungen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) teils grundlegend verändert haben. Durch die mehrjährige Corona-Pandemie kam es zu erheblichen Einnahmeverlusten im ÖPNV, die schon eine Aufrechterhaltung des bestehenden Angebotes zu einer besonderen finanziellen Herausforderung machten. Mittlerweile wurde mit dem Deutschlandticket ein finanziell sehr attraktives Tarifangebot geschaffen, für das die Freie und Hansestadt Hamburg jedoch erhebliche finanzielle Ressourcen aufwendet und auch für die Folgejahre zurückstellt. Seit dem 1. September 2024 können alle Schüler:innen, die in Hamburg wohnen, ein kostenloses Deutschlandticket erhalten. Auch dafür stellt die Freie und Hansestadt Hamburg hohe Summen bereit.
Die allgemeine Kostenentwicklung der vergangenen Jahre belastet die Verkehrsunternehmen leider zusätzlich, die Verluste trägt ebenfalls die Freie und Hansestadt Hamburg.
Mittlerweile sind im Hamburger Verkehrsverbund (HVV) sogar mehr Fahrgäste unterwegs als 2019 vor der Corona-Pandemie. Die Fahrgastentwicklung der vergangenen Monate zeigt somit, dass die Entscheidung des Senats, den Hamburg-Takt und die Attraktivierung des ÖPNV zunächst vonseiten des Tarifs zu forcieren, erfolgreich war.
Als folgerichtiger Schritt wird perspektivisch der Ausbau des Leistungsangebotes wieder in den Vordergrund rücken. Die finanzielle Lage bleibt allerdings wie oben beschrieben herausfordernd. Während andere Länder bereits Angebote abbestellt haben oder in Aussicht stellen, das realisieren zu müssen, ist es das Ziel Hamburgs, das aktuelle Angebot zu erhalten.
Darüber hinaus erfolgt auch der Ausbau der angebotsorientierten Leistungsausweitung. Wichtige Schritte erfolgen hier insbesondere mit Blick auf den Ausbau des Schienenpersonennahverkehr-Angebots und der erforderlichen Infrastruktur (1.456 Mio. Euro im Haushaltsplanentwurf 2025/26), aber auch schrittweise für den Busverkehr (Infrastrukturausbau 127 Mio. Euro im Haushaltsplanentwurf 2025/26). Im Haushaltsplanentwurf 2025/26 sind dafür bis zu 492 Mio. Euro jährlich als Verlustausgleich für die Verkehrsunternehmen Hamburger Hochbahn AG sowie der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH eingeplant.
Zu 2.:
Die Machbarkeitsuntersuchung zur nördlichen Güterumgehungsbahn (MBU nGUB) läuft noch. Ihr Abschluss wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Informationen über den aktuellen Stand der MBU können der offiziellen Webseite des Dialogforums Schiene Hamburg-Altona entnommen werden
(https://www.dialogforum-schiene-hamburg-altona.de/files/downloads/praesentationen/plenum/20240627_Gesamtpraesentation_final.pdf).
Um Kenntnisnahme wird gebeten.
Isabel Permien
Keine
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