Quartiersfonds 2023 Hier: Mittel für eine barrierefreies Orientierungs- und Leitsystem im Pergolenviertel
Letzte Beratung: 04.07.2023 Hauptausschuss Ö 6.4
Das Bezirksamt schlägt vor, 14.300 € als Kofinanzierung für die Erstellung eines barrrierfreien Orientierungs- und Leitsystems im Pergolenviertel zur Verfügung zu stellen.
Das Pergolenviertel gehört mit rund 1.700 Wohneinheiten zu den größten Neubauprojekten der Stadt Hamburg und setzt in der Quartiersentwicklung neue Maßstäbe. So wurde der Planung nicht nur ein Gestaltungsleitfaden zugrunde gelegt, sondern auch ein hoher Anspruch an die Nutzungsmischung im Quartier (unterschiedliche Wohnformen, Kleingärten, soziale und gewerbliche Angebote etc.) gestellt. Mittlerweise wurden rund 1.000 Wohnungen bezogen. Ende Mai erhielt das Projekt bei der Wahl zum Deutschen Städtebaupreis eine Belobigung.
Im Rahmen des Bezugs und der Begehungen (u.a. durch das Zentrum für Barrierefreies Bauen) wurde festgestellt, dass vielen Bewohner/ Besucher:innen des Quartiers, insbesondere Älteren und denjenigen mit kognitiven Einschränkungen, die Orientierung im eher einheitlich gestalteten Quartier schwer fällt.
Ein Orientierungs- und Leitsystem wäre, insbesondere mit Hinblick auf die vielfältigen sozialen Einrichtungen und die sehr unterschiedlichen Bewohner:innen des Pergolenviertels, hilfreich und wünschenswert. Ein solch einheitliches Leitsystem für ein Quartier hätte Pilotcharakter für die FHH, da etwas Vergleichbares noch nicht existiert. Das Pergolenviertel könnte so auch in Sachen Barrierefreiheit eine Vorbildfunktion einnehmen.
Um ein solches Orientierungs- und Leitsystem umzusetzen, bedarf es zunächst eines Konzeptes, das mit hoher Beteiligung erstellt werden soll. Ein solches Konzept basiert auf einem professionell angeleiteten Gestaltungsprozess, in den auch die Bewohner:innen und Vertreter:innen der sozialen Einrichtungen vor Ort ihre Ideen einbringen können. Dieses Konzept dient dann als Rahmen im weiteren Verlauf der sukzessiven baulichen Umsetzung durch Bauherren und Bezirksamt (Beispiel: Einheitliche Kennzeichnung der Innenhöfe mit unterschiedlichen Symbolen oder Hinweisstelen).
Im Austausch mit dem Kompetenzzentrum für ein barrierefreies Hamburg konnten geeignete Dienstleister ermittelt werden. Die Kosten für ein solches Konzept belaufen sich auf etwa 28.600 € / 24.000 € netto. Der Bauherrenbeirat des Pergolenviertels hat bereits zugestimmt 50% der Kosten durch die Bauherrengelder bereitzustellen. Die Erstellung eines solchen Konzeptes ist teuer, da es bisher nur wenig spezialisierte Anbieter für eine solche Leistung gibt.
Das Pergolenviertel könnte mit diesem Baustein ein weiteres Mal Vorbildcharakter haben für eine qualitativ gute Quartiersgestaltung. Vor diesem Hintergrund bittet das Bezirksamt darum die entsprechenden Gelder frei zu geben. Gerne stellt das Bezirksamt das Ergebnis auf Wunsch im RegA EWi vor.
Im Quartiersfonds 2023 stehen aktuell noch 144.205 € zur Verfügung (s. anhängende Tabelle).
Der Hauptausschuss nimmt Kenntnis und stimmt dem Vorschlag des Bezirksamtes zu, die Konzepterstellung mit insgesamt bis zu € 14.300,- zu unterstützen.
Michael Werner-Boelz
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