Quartiersfonds 2021 Hier: Kofinanzierung der sog. KOBA-Maßnahmen im Bereich der Gesundheitsprävention
Letzte Beratung: 08.06.2021 Hauptausschuss Ö 5.4
Das Bezirksamt schlägt vor, dem Gesundheitsamt für Maßnahmen im Bereich der Gesundheitsprävention € 4000,- aus dem Quartiersfonds bereit zu stellen.
Seit 2010 werden an acht Standorten in Hamburg lokale Vernetzungsstellen (zuvor: Koordinierungsbausteine für Gesundheitsförderung, kurz KOBA) eingerichtet. Honorarmittel und Regionalfonds für Mikroprojekte werden durch die Sozialbehörde und die gesetzlichen Krankenkassen finanziert. Bei der Vernetzungsstelle in HH-Nord ist die Techniker Krankenkasse (TK) Träger des Verfügungsfonds. Das KGFM (Kommunales Gesundheitsförderungsmanagement) des Gesundheitsamtes Hamburg-Nord koordiniert seit 2013 im Stadtteil Langenhorn den KOBA-Standort. Dieser wurde 2019 erweitert um ein Gebiet am Rübenkamp mit der Schwerpunkt-Zielgruppe Senioren.
Mit den Präventionskursen und –Workshops in den vom GKV Spitzenverband festgelegten Handlungsfeldern Ernährung, Bewegung, Stressbewältigung und Gewaltprävention konnten in den letzten Jahren niedrigschwellig und wohnortnah alle Alters- und Bevölkerungsgruppen im Stadtteil erreicht werden. Der Vorteil der Umsetzung im Setting Stadtteil ist, dass Menschen mit sonst geringeren Zugangschancen zu gesundheitsfördernden Angeboten erreicht werden.
In Kooperation mit Einrichtungen, Akteuren und Multiplikatoren vor Ort können besondere Bedarfe und Zielgruppen ermittelt werden und passende Präventionskurse mit qualifizierten Kursleitungen umgesetzt werden.
Im Laufe der Jahre konnte eine zunehmende Bekanntheit und Nutzung dieses Präventionsprojektes erreicht werden, der Verfügungsfonds wurde durch die TK stetig erhöht –2019 wurden 54 Kurse/Workshops in Langenhorn umgesetzt.
Im Jahr 2021 hat die TK den Verfügungsfonds für diese Mikroprojekte für alle Standorte in Hamburg auf ca. 35% der Fördersumme gekürzt. Hierdurch entsteht ein massiver Einbruch in der Gesundheits-Landschaft in Langenhorn und der erst beginnende Aufbau am Rübenkamp wird erschwert. Eine Ko-Finanzierung aus Mitteln des Quartiersfonds würde sicherstellen, dass das Prinzip, Gesundheitsförderung als Querschnittsaufgabe zu etablieren (in der Zusammenarbeit mit den Einrichtungen und den Gremien/Arbeitskreisen vor Ort) und besonders vulnerable Zielgruppen mit qualifizierten Angeboten zu erreichen, weiter ausreichend umgesetzt werden kann.
Aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen und Hygieneverordnungen konnten in diesem Jahr viele Kurse nicht umgesetzt werden – eine Ko-Finanzierung für das zu erwartende bessere 2. Halbjahr ist also in geringerem Maße notwendig. Es ist aber davon auszugehen, dass gerade aufgrund der Belastungen durch die Corona-Pandemie der kommende Bedarf und die Notwendigkeit bei allen Zielgruppen nach Maßnahmen im Bereich psychosozialer Gesundheit und Bewegung besonders groß sein wird. Von einer großen Nachfrage ab 2022 kann ausgegangen werden. Ein entsprechender Antrag für 2022 wird im Rahmen der Beratungen des QF 2022 eingebracht werden.
Im Quartiersfonds 2021 stehen aktuell noch 145.139 € ,- zur Verfügung (s.a. anhängende Tabelle). Aktuell liegt dem HA ein weiterer Antrag über € 55.000,- vor. Die Summe hat sich im Vergleich zu dem erwähnten Antrag erhöht, da weitere Rückflüsse eingegangen sind.
Der Hauptausschuss nimmt Kenntnis und stimmt dem Vorschlag des Bezirksamtes zu, dem Gesundheitsamt € 4.000,00,- aus dem Quartiersfonds für Präventionsmaßnahmen zur Verfügung stellen, die im Rahmen der sog. KOBA-Maßnahmen eingesetzt werden.
Michael Werner-Boelz
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