Otto-Wels-Straße für alle: Trotz Baustellen! - Antrag der GRÜNE-Fraktion
Letzte Beratung: 02.06.2025 Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude Ö 6.2
Anfang des Jahres haben der Regionalausschuss EWi und der Hauptausschuss beschlossen, dass das Bezirksamt für den Sommer 2025 ein „Freies Wochenende“ auf der Otto-Wels-Straße (OWS) vorbereiten möge. Anfang Mai hat das BA nun geantwortet, dass auf Grund der aktuell hohen Arbeitsbelastung eine Umsetzung noch in diesem Sommer nicht möglich sei [1]. Zudem sei eine Umsetzung auch deshalb erst ab 2032 möglich, da in den Jahren bis dahin noch u.a. die großen Baustellen Saarlandstraße, Eppendorfer Marktplatz und insbesondere U5 liefen.
Diese Antwort ist für die Bürger*innen, die Erholung im Stadtpark suchen, nicht zufriedenstellend. Wie im Stadtparkgutachten von 2022 skizziert, erleben die Menschen die Flächen rechts und links der OWS als nur eingeschränkt nutzbar, da diese - im Gegensatz zum Rest des Stadtparkes - von Abgasen und insbesondere Verkehrslärm betroffen sind. Gleichzeitig ist aber gerade an schönen Sommertagen der Stadtpark sehr voll - Platz ist also knapp.
Genau andersherum verhält es sich auf Hamburgs Straßen: Während der Sommerferien ist regelmäßig weniger Verkehr unterwegs als in den Wochen davor und danach. An den Wochenenden ist noch einmal weniger los als an den Werktagen. Und an Sonntagen während der Ferien müssen noch einmal weniger Menschen zur Arbeit als samstags und auch fast gar keine Lkw quälen sich durch die Stadt.
Die vom Bezirksamt genannten Baustellen sind alle Langzeit-Baustellen. Das reduzierte Straßenangebot gibt es also über Monate hinweg auch zu Zeiten höchster Verkehrsbelastung. Wenn die Ausweichrouten, zu denen offenkundig die OWS, aber sicher auch viele weitere Straßenzüge gehören, nun zu diesen Spitzenzeiten alshinreichend betrachtet werden, so wäre es seltsam, wenn nicht wenigstens an einem Sommerferien-Sonntag auf die OWS als Ausweichroute verzichtet werden könnte. Wenn dem Kfz-Verkehr selbst an sehr verkehrsarmen Tagen solch eine enorme Bedeutung zugemessen wird, geht dies offensichtlich auf Kosten der Lebensqualität der Stadtparkbesucher*innen. Dabei ist Qualität in den Grünflächen genau das, was wir bei steigender Bevölkerungszahl brauchen!
Eine andere Prioritätensetzung ist möglich. Die Bezirksversammlung wünscht sich, dass diese Chance auch ergriffen wird. Da es für 2025 wohl inzwischen zeitlich zu knapp ist, dann zumindest für 2026.
Vor diesem Hintergrund möge der Regionalausschuss EWi beschließen:
Thorsten Schmidt
und GRÜNE Fraktion
[1] http://sitzungsdienst-hamburg-nord.hamburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1015215
[2] http://sitzungsdienst-hamburg-nord.hamburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1014747
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