Mehr Trinkwasserspender für Hamburg-Nord
Stellungnahme des Bezirksamtes
Gerade im Sommer stellen Trinkwasserspender nicht nur für Sportler eine Gelegenheit dar, sich bei Freizeitaktivitäten mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen. Trinkwasserspender können auch dazu beitragen, dass Müll eingespart wird, denn Passantinnen und Passanten können dort ihre eigenen, mitgebrachten Trinkflaschen auffüllen und vermeiden dadurch die Benutzung nicht umweltverträglicher Einwegverpackungen.
Bisher gibt es im Bezirk nur zwei Trinkwassersäulen von HamburgWasser: An der Außenalster und im Stadtpark. Weitere Trinkwasserspender können einen weiteren wertvollen Beitrag für einen attraktiven Bezirk, eine gesündere Bevölkerung und eine saubere Umwelt leisten.
Gut vorstellbar ist z.B. weitere Trinkwassersäulen im Stadtpark im Bereich des Modellbootbeckens, im Haynspark, am Alsterlauf und auch an ausgewählten Stellen an Velorouten zu installieren.
Die Bezirksversammlung Hamburg-Nord möge daher beschließen:
die Bezirksamtsleitung möge prüfen, an welchen Standorten in Hamburg-Nord weitere Trinkwassersäulen aufgestellt werden können um sich sodann bei HamburgWasser dafür einsetzen, dass an weiteren geeigneten Standorten Trinkwasserspender aufgestellt werden.
Dr. Andreas Schott Nizar Müller
Fraktionsvorsitzender Stefan Baumann
Die Bezirksversammlung beschließt den Antrag einstimmig.
Auf die Anfrage hat das Bezirksamt folgende Antwort erhalten:
Aus verschiedenen Richtungen erreichen uns hierzu Anfragen, nicht nur die Bezirksämter sind an der Aufstellung weiterer Anlagen interessiert, auch die BUE hat hier einen Bedarf erkannt. Die Gründe hierfür sind vielfältig und reichen von einem geschärften öffentlichen Bewusstsein für Themen der Daseinsvorsorge und Gesundheit über gesellschaftspolitische Themen wie die Klimaentwicklung und damit einhergehende Erhitzung der Städte durch Verdichtung mit vermehrtem TW-Bedarf in der Öffentlichkeit bis hin zum Trend, Trinkwasser als Erfrischungsgetränk zu nutzen.
Mit der BUE, die das Angebot in HH nach Berliner Vorbild ausgebaut sehen möchte, ist HAMBURG WASSER derzeit generell zum Thema "Ausbau des Trinkwasserangebots im öffentlichen Raum" im Gespräch. Ziel sollte sein, das Angebot Schritt für Schritt auf ca. 20 Anlagen auszuweiten.
Ein Finanzierungs- und Betreibermodell ist zwingend zu finden und zu verabschieden, wenn das Angebot ausgeweitet werden soll. Aufgrund der hohen Investitions- und Betriebskosten wird HAMBURG WASSER die Ausweitung des Angebots finanziell nicht allein schultern können; die Kosten würden sich in den Wassergebühren niederschlagen müssen, was rechtlich nicht gedeckt ist. In Berlin wird (auch aus diesem Grund) der Aufwand für Anschaffung und jährlichen Betrieb von der Stadt gezahlt.
Zu beachten sind darüber hinaus eine Reihe verschiedenster Voraussetzungen, z.B. ein Standort im öffentlich gewidmeten Grund (Leitungssicherheit, Qualitätssicherung), räumliche Nähe zu Ver- und Entsorgungsleitungen, diverse technische Voraussetzungen bei den Anlagenkomponenten (Qualitätssicherung und -kontrolle), das soziale Umfeld (soziale Kontrolle zur Eindämmung von Vandalismus und nicht bestimmungsgemäßen Gebrauch), Erteilung einer Sondernutzungserlaubnis (unter Beachtung diverser ggf. einschränkender Parameter wie Denkmal-/Milieuschutz, Stadtmöblierung, etc.), ..., etc.
Die Positionierung weiterer Anlagen an z.B. Velorouten, in der Nähe von Spielplätzen oder Sportstätten ist aus unserer Sicht durchaus denkbar, wenn die örtlichen Gegebenheiten und Voraussetzungen dies zulassen und ein Finanzierungs- und Betreibermodell gefunden und verabschiedet ist. Aber bitte haben Sie Verständnis, dass zu diesem frühen Zeitpunkt eine Bewertung der von Ihnen vorgeschlagenen Standorte verfrüht erscheint.
Um Kenntnisnahme wird gebeten.
Ralf Staack