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Mehr Grün an Straßen und Plätzen in Hamburg-Nord - Stadtgärten und Grünpatenschaften im öffentlichen Raum anerkennen, schützen und fördern! - Gemeinsamer Antrag

gemeinsamer Antrag

Letzte Beratung: 21.04.2021 Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität Ö 5.2

Sachverhalt

 

Viele Menschen sehnen sich angesichts der zunehmenden Bebauung in unserer Stadt nach mehr Grün. Insbesondere in Krisenzeiten, wie derzeit der Corona-Pandemie, zeigt sich das Bedürfnis nach Grün auch mitten in der Stadt deutlich. Urbane Gärten und Grünflächen erleben ein Revival als Sehnsuchtsort. Dabei muss das Glück eines bunten Stadtgartens nicht weit entfernt liegen.

Bereits jetzt finden sich in jeder Nachbarschaft eine Vielzahl an kleinen, öffentlichen Grünflächen, die interessierte Nachbar*innen gestalten und erhalten. Im Rahmen einer Grünpatenschaft kann sich die lokale Biodiversität von sogenanntem Straßenbegleitgrün verbessern. Durch die Bepflanzung und Pflege verbessert sich das Wohnumfeld auch ästhetisch. Zudem trägt das freiwillige Engagement von Bürger*innen zu einer Förderung von sozialen Kontakten bei. Patenschaften sollten daher durch den Bezirk Hamburg-Nord unterstützt werden.

Die Bezirksversammlung Hamburg-Nord begrüßt das bürgerschaftliche Engagement von Bürger*innen, die im Straßenraum  Baumscheiben oder andere kleine Flächen begärtnern. Die Bürger*innen sollten bei ihren gärtnerischen Vorhaben unterstützt und die Mini-Gärten möglichst gut geschützt werden.

Hilfreich wäre dafür, wenn an zentraler Stelle im Online-Angebot der Stadt Hamburg wichtige Hintergründe zum Beispiel zum Baumschutz beim Begärtnern von Baumscheiben oder Hinweise zur Verkehrssicherheit und zur Pflanzenwahl an verschiedenen Standorten aufzufinden wären.

Da Eingriffe in den Boden aus vielen Gründen kompliziert sein können (Wurzelschutz von Straßenbäumen, Leitungen, Kampfmittelverdacht…), wäre urbanes Gärtnern leichter zu realisieren, wenn geeignete Pflanzkästen -verkehrssicher- aufgestellt würden. Die Bearbeitung des „Gartens“ wäre durch die Höhe erleichtert (Barrierefreiheit).  Die verwendete Erde ist im Gegensatz zum Stadtboden unbekannter Beschaffenheit zudem sicher, so dass auch ein Gemüse- und Kräuteranbau unbedenklich ist. Praktisch wären Boxen, die so beschaffen  sind, dass sie bei Bedarf (Bauarbeiten...) verlagert werden können.

Damit solche Pflanzgefäße an einen Standort im öffentlichen Raum angepasst wären, erscheint es sinnvoll, eine attraktiv gestaltete „Hamburger Gartenbox“ zu entwickeln, die Interessierte dann kaufen und in Absprache mit dem jeweiligen Bezirksamt aufstellen könnten. Mitmachaktionen wie „Mein Baum. Meine Stadt“ oder der „Kehrwiederbecher“, die in Kooperation von Umweltbehörde und Privaten stattfinden, haben in der Vergangenheit gezeigt, dass sie das Potenzial haben, die Bevölkerung für Umweltthemen zu begeistern. Eine offizielle Hamburger Gartenbox könnte daran anschließen. Vielleicht wäre auch eine Produktion in einem sozialen Zusammenhang (Arbeitsförderungs- oder Ausbildungsprojekte, Werkstätten für behinderte Menschen o.ä. ) möglich.

In der Vergangenheit kam es vor, dass existierende Mini-Gärten bei Baumaßnahmen in Mitleidenschaft gezogen oder komplett zerstört wurden. Teils passierte das  ohne Ankündigung. Um dies künftig zu vermeiden, ist es notwendig, die Akteur*innen bei Baumaßnahmen im Straßenraum für diese Beete zu sensibilisieren, so dass möglichst schonende Lösungen gefunden oder zumindest die Pflanzen vorher entnommen werden können.

 

Petitum/Beschluss

 

Vor diesem Hintergrund möge der Ausschuss beschließen:

  1. Die Behörde für Umwelt-, Klimaschutz, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) wird gebeten,

a)      wichtige Informationen rund um Pflegepatenschaften für Baumscheiben und andere kleine Grünflächen zusammenzustellen. Informationen zum Beispiel aus den Bezirksämtern Wandsbek und Altona können hierfür eine gute Grundlage bieten;

b)      dafür Sorge zu tragen, dass diese Informationen sowie Kontakte zu den jeweils zuständigen Bezirksämtern an passender Stelle unter hamburg.de zu finden sind.

  1. Das Bezirksamt wird gebeten,

a)      eingehende Anfragen für Grünpatenschaften wie gewohnt wohlwollend zu prüfen;

b)      bei Straßenbaumaßnahmen, die zu Beeinträchtigungen von Beeten führen könnten, bei den beteiligten Bau- und Planungsstellen sowie Firmen (innerhalb des Bezirksamts, LSBG, Hamburg Wasser, ausführende Bauunternehmen…) darauf hinzuwirken, dass die Beete möglichst geschont, mindestens aber die pflegenden Personen rechtzeitig vor Beginn der Maßnahme informiert werden, so dass noch Pflanzen entnommen werden können;

c)      Konzepten wie einer „Hamburger Gartenbox“, also eines attraktiv gestalteten Pflanzbehälters mit Hamburg-Bezug, der von Interessierten käuflich erworben werden kann, wohlwollend beratend zur Seite zu stehen.

 

r die GRÜNE Fraktion Christoph Reiffert, Franziska Becker

r die SPD-Fraktion Sebastian Haffke

r die FDP-Fraktion Lars Jessen

 

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