Maßnahmenkatalog zur Unterstützung des Einzelhandels in Hamburg-Nord Stellungnahme der Behörde für Wirtschaft und Innovation
Der Bezirk Hamburg-Nord zeichnet sich traditionell durch ein ansprechendes Miteinander von kleinen, vor Ort fest verankerten Geschäften aus. Der Einzelhandel im Bezirk Hamburg-Nord bietet eine individuelle Produktpalette, die auf die Bedürfnisse der Menschen im Bezirk ausgerichtet ist. Die vielen kleinen Läden tragen mit ihrem Angebot und der Verwurzelung in den Stadtteilen viel zum Charme unseres Bezirks bei und zeichnen Hamburg-Nord als lebenswerten Bezirk aus.
Die Corona-Pandemie stellt die Einzelhändlerinnen und Einzelhändler vor große Herausforderungen. Der Trend hin zum Online-Handel wurde durch die Hürden der Pandemie noch einmal beschleunigt, so dass die Hamburgerinnen und Hamburger immer mehr dazu tendieren, ihre Produkte nicht mehr im Laden um die Ecke zu kaufen, sondern digital bei multinationalen Konzernen zu bestellen. Der Einzelhandel muss deshalb große Umsatzeinbußen verzeichnen, die voraussichtlich noch zu Ladenschließungen und dem Verlust von Arbeitsplätzen in unserem Bezirk führen werden.
Um diesen Schwierigkeiten entgegenzuwirken, hat die Freie und Hansestadt Hamburg mit umfangreichen Hilfs- und Förderprogrammen reagiert. Der Bezirk Hamburg-Nord soll in Kenntnis der konkreten Rahmenbedingungen vor Ort und im Gespräch mit den vielen engagierten Interessengemeinschaften einen eigenen Maßnahmenkatalog umsetzen, der direkt vor Ort bei den Läden ansetzt und konkrete Unterstützung bietet. Dabei soll besonders der Abbau von bürokratischen Hürden und die Bewerbung des lokalen Angebots des Einzelhandels im Vordergrund stehen.
Vor diesem Hintergrund wird die Vorsitzende der Bezirksversammlung gebeten, sich bei den zuständigen Behörden -insbesondere für Wirtschaft und Innovation sowie Finanzen- für folgende Punkte einzusetzen:
die Entwicklung von eigenständigen Quartiersprofilen und ggf. Quartiersnamen und deren Bewerbung durch Imagekampagnen;
die Entwicklung einer Gesamtmarketingkampagne für den lokalen Einzelhandel;
die Entwicklung einer Shopping-Ausschilderung in jedem Quartier, welche die Menschen wie in einem Erlebnispark durch das Quartier leitet;
die Initiierung eines Runden Tisches, bestehend aus dem Einzelhandel, der Immobilieneigentümerschaft, interessierten Beteiligten und dem Bezirksamt. Das Vorsitzende Mitglied des Wirtschaftsausschusses der Bezirksversammlung soll zu den Treffen eingeladen werden und es soll eine regelhafte Berichterstattung von der Arbeit desQuartiersmanagements in den zuständigen Regionalausschüssen sichergestellt werden. Das Gremium dient dem regelmäßigen und institutionalisierten Informationsaustausch mit dem Einzelhandel zu aktuellen Themen, wichtigen Terminen und geplanten Baumaßnahmen im Bezirk;
die Beratung und Motivation des bezirklichen Handels zur Umsetzung von Aspekten der Nachhaltigkeit.
Der Bezirksamtsleiter wird gebeten,
Für die GRÜNE Fraktion Für die SPD-Fraktion Für die CDU-Fraktion
Timo B. Kranz Angelika Bester Dr. Andreas Schott
Carmen Möller Momme Dähne Matthias Busold
Carsten Redlich
Für die Fraktion DIE LINKE Für die FDP-Fraktion
Angelika Traversin Claus-Joachim Dickow
Keyvan Taheri Cornelia Bruns
Sabine Heimfeld
Die Bezirksversammlung beschließt den Antrag.
Stellungnahme der Behörde für Wirtschaft und Innovation:
Zu 5., 6. und 7.:
Entsprechende Aktionen, Projekte und Events zur Unterstützung des stationären Einzelhandels im Bezirk Hamburg-Nord können u.a. im Rahmen des in Kürze startenden Hamburger Neustartfonds City&Zentren (HmbNFCZ) gefördert werden. Der Fond wurde gemeinsam mit dem Hamburger Härtefallfonds am 20. April 2021 vom Senat beschlossen.
Der Fond soll u.a. die Interessengemeinschaften (IGs) in der Hamburger City und in den Stadtteilen bei einem Neustart in den verschiedenen Zentren finanziell unterstützen, indem er attraktivitätssteigernde Events und Aktivitäten ermöglicht. Die Freie und Hansestadt Hamburg (FHH) gewährt nach Maßgabe einer derzeit noch in der Abstimmung befindlichen Förderrichtlinie dementsprechend Zuschüsse zu attraktivitätssteigernden Events/ Aktivitäten. Dies können z.B. saisonale Sonderaktionen, Pop-Up Events, Pflanzaktionen, Flohmärkte, Stadtmarketing, ein zeitlich befristetes Quartiersmanagement, Laterne-Laufen, Weihnachtsbeleuchtung oder auch die Professionalisierung des Internetauftritts von IGs sein bzw. alle Maßnahmen, die dazu geeignet und bestimmt sind, den Neustart des lokalen Einzelhandels/ der Gastronomie zu unterstützen sowie Aufmerksamkeit bei den Kundinnen und Kunden zu erreichen und die Kundenbindung zu erhöhen.
Der finanzielle Umfang des Fonds beläuft sich auf insgesamt 1,1 Mio. € – bereitgestellt aus Corona-Mitteln des Haushalts und ist befristet auf den Zeitraum der Jahre 2021/22. Die Verteilung der HmbNFCZ-Mittel auf die sieben Hamburger Bezirke ist nach Größe des jeweiligen Bezirks u.a. auf Basis des Hamburger Zentren-Konzepts wie folgt vorgesehen:
- Hamburg Mitte inkl. Innenstadt 300.000 €,
- Harburg/ Bergedorf je 100.000 €,
- alle anderen Bezirke je 150.000 €.
Die Zuwendungsverfahren werden über die jeweils zuständigen Bezirksämter abgewickelt, die die Förderanträge entgegennehmen, bescheiden und auszahlen werden und denen die entsprechenden finanziellen Mittel dafür durch die Finanzbehörde bereitgestellt werden. Anträge für diese nicht rückzahlbaren Zuschüsse können voraussichtlich ab Juni dieses Jahres gestellt werden.
Darüber hinaus kann im Hinblick auf den Aufbau eines lokalen Lastenrad-Lieferdienstes aktuell auch eine Förderung durch das neue Lastenrad-Förderprogramm des BMU erfolgen: https://www.klimaschutz.de/klimafreundliche-logistik . Es besteht eine weitere
Fördermöglichkeit durch IFB
Um Kenntnisnahme wird gebeten.
Priscilla Owosekun-Wilms
[1] https://www.ig-muehlenkamp.de/2020/12/05/start-unserer-aktion-ich-kaufe-mit-herz-ich-kaufe-lokal/
Keine