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Kinderspielplatz Biedermannplatz - Weiteres Vorgehen angesichts erheblicher Kostensteigerungen

Mitteilungsvorlage Bezirksamt

Letzte Beratung: 07.11.2022 Regionalausschuss Barmbek-Uhlenhorst-Hohenfelde-Dulsberg Ö 6.13

Sachverhalt

 

Seit 2019 betreibt Stadtgrün Hamburg-Nord die Erneuerung des Spielplatzes Biedermannplatz mit dem Ziel, diesen sowohl inklusiv umzugestalten als auch mit einem neuen Planschbecken auszustatten, das zur Verringerung des Frischwasserverbrauchs zum einen planerisch verkleinert wurde (auf 35 cbm statt bisher 70 cbm) und das zum anderen mit einer biologisch-technischen Wasseraufbereitungsanlage ausgestattet werden soll.

 

Das Projekt und die konkreten Planungen wurden bereits mehrfach im RegA. BUHD vorgestellt ausgehend von einer geprüften Ausführungsunterlage in Höhe von 1.6 Mio € hat Stadtgrün im Sommer 2022 begonnen, die einzelnen Gewerke entsprechend dem geplanten Bauablauf auszuschreiben.

 

Gegenwärtig sind bereits 6 der insgesamt erforderlichen 9 Ausschreibungen submittiert (darunter die für Wasseraufbereitungsanlage relevanten), das Ergebnis einer 7. Ausschreibung (Betonbau für das Becken) wird bis zur Sitzung des RegA. am 7.11.2022 vorliegen.

 

Eine Auswertung der Submissionsergebnisse bestätigt leider ein Bild, dass in den letzten Wochen auch bei anderen Projekten festzustellen war: Ausschreibungen, die eher Arbeitsleistungen denn Lieferung enthalten (wie z.B. Abbruch- oder Baumpflegearbeiten), verzeichnen eine eher moderate Preissteigerung gegenüber dem Sommer 2022, während Ausschreibungen mit großen Lieferpositionen (insbesondere von Beton, Stahl, Kunststoffprodukten und technischer Ausstattung) relativ konstant um ca. 80% über der erst wenige Monaten alten Kostenberechnung liegen.

 

Da leider die Ausschreibungen mit großen Lieferpositionen den Großteil der benötigen Leistungen umfassen, ist nach dem derzeitigen Kenntnisstand von einer Steigerung der Gesamtkosten um mehr als 40% auf dann 2.3 Mio € auszugehen, wovon allein die Kosten für die biologisch-technische Wasseraufbereitungsanlage ca. 700.000 € betragen.

 

Aus Sicht von Stadtgrün Hamburg-Nord ergeben sich gegenwärtig 3 Optionen, die in der Sitzung am 7.11.2022 von Vertretern von Stadtgrün mit den Mitgliedern des RegA mit dem Ziel einer Richtungsentscheidung erörtert werden sollen.

 

  1. Festhalten an der bestehenden Planung

 

Vorteile: Reduzierung des Frischwasserverbrauchs, keine Umplanungen erforderlich

 

Nachteile: Hohe Investitionskosten (es wäre zeitnah eine Finanzierung für die Mehrbedarfe von 650.000 € zu finden), höherer personeller & technischer Betriebsaufwand als bei 2. & 3. aufgrund der komplexen Technik der Wasseraufbereitungsanlage, höhere Risiken für die Bauzeit als bei 2. & 3., da für einzelne technische Bauteile der Wasseraufbereitungsanlage bereits jetzt von den Bietern auf Lieferzeiten von bis zu einem Jahr hingewiesen wurde, höherer Energieverbrauch als 2. & 3., weiterhin bestehende Risiken einer Pilotanlage.

 

  1. Verzicht auf die biologisch-technische Wasseraufbereitungsanlage

 

Die Anlage wird dahingehend umgeplant, dass das bereits jetzt planerisch verkleinerte Planschbecken auch zukünftig ohne eine Aufbereitungstechnik ausschließlich mit Frischwasser betrieben wird.

 

Vorteile: Deutlich niedrigere Investitionskosten (evtl. kann der bisherige Kostenrahmen von 1.6 Mio eingehalten werden), einfacherer Betrieb aufgrund der deutlich vereinfachten Wassertechnik, sehr geringer Energieverbrauch.

 

Nachteile: Hoher Frischwasserverbrauch, erneute Abstimmung mit dem technischen Verbraucherschutz über die Genehmigungsfähigkeit und technische Auflagen erforderlich, Umplanungen/ Reduzierung der Planung erforderlich.

 

  1. Verzicht auf das Planschbecken

 

Verzicht auf Planschbecken (samt Wasseraufbereitung) bei weitgehender Beibehaltung des übrigen, in einem aufwändigen Beteiligungsverfahren entwickelten Gesamtentwurfes des Spielplatzes inkl. der vorgesehenen Wasser-Matsch-Anlage, Herrichtung der inneren Fläche als Sandkiste mit Spielgeräten (anstatt Planschbecken).

 

Vorteile: deutlich niedrigere Investitionskosten, deutlich niedrigere Betriebskosten, vereinfachter, terminsicherer Bauablauf, kein Frischwasser und Stromverbrauch

 

Nachteile: deutlicher Funktionsverlust des Spielplatzes.

 

Hinweis: Die Darstellung der Vor- und Nachteile der einzelnen Optionen stellt den Erkenntnisstand zum 31.10.2022 dar, ist somit nicht abschließend und dient lediglich als Diskussionsgrundlage für den 07.11.2022.

 

Petitum/Beschluss

 

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

 

 

 

Michael Werner-Boelz

 

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