21-4899.1.1

Jedes Kind ins Planetarium Hamburg Stellungnahme der Behörde für Schule und Berufsbildung

Mitteilungsvorlage vorsitzendes Mitglied

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Gremium
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30.01.2024
Sachverhalt

 

Der Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport hat sich in seiner Sitzung am 28.11.2023 ausführlich mit der o.g. Thematik beschäftigt und einstimmig die folgende Beschlussempfehlung (bei geändertem Petitum) wie folgt verabschiedet:

 

1.  Die zuständigen Fachbehörden werden gebeten, dafür Sorge zu tragen, dass möglichst jedes schulpflichtige Kind in Hamburg im Verlauf seiner Schulzeit und nach Möglichkeit bereits während der Grundschulzeit mindestens einmal an einer altersangemessenen und pädagogischen Vorstellung mit den Themenschwerpunkten Astronomie, Biologie, Geografie u.ä. im Planetarium Hamburg teilnehmen kann (wenn keine wichtigen Gründe dagegen sprechen wie z.B. Personalmangel oder didaktische Erwägungen). Hierfür soll es, analog zum Besuch der Elbphilharmonie, ein strukturiertes Programm seitens der zuständigen Fachbehörden in Zusammenarbeit mit den Schulen geben. Der Besuch soll zudem fachübergreifend vor- und nachbereitet werden.

 

2. Das Bezirksamt und die zuständigen Behörden werden gebeten, der Bezirksversammlung und/oder dem Ausschuss Bildung, Kultur und Sport über die Umsetzung der vorgenannten Punkte im Frühjahr 2024 zu berichten.“

 

Hintergrund

Nachdem das Planetarium Hamburg in den letzten Jahren ausgebaut worden ist, sind die räumlichen Voraussetzungen für eine strukturierte regelhafte Teilnahme von Klassenverbänden an Vorstellungen nunmehr grundsätzlich gegeben. Bedauerlicherweise fehlen bislang offenbar die notwendigen Ressourcen, um eine signifikante Ausweitung des Angebots für Klassenverbände mit pädagogischem Schwerpunkt zu gewährleisten.

 

Analog zu den Bemühungen, jedem Hamburger Schulkind im Verlauf seiner Schulzeit einen pädagogisch wertvollen Besuch der Elbphilharmonie zu ermöglichen, sollten ähnliche Anstrengungen hinsichtlich des Planetariums Hamburg unternommen werden. Dies kann ein essenzieller Baustein für die Entwicklung eines ganzheitlichen aufgeklärten Weltbildes sein und sollte daher altersgerecht möglichst bereits während der Grundschulzeit erfolgen.

 

Je früher Kindern bewusst ist, wie schützenswert der blaue Planet in Relation zur Unendlichkeit von Raum und Zeit ist, desto größer ist die Chance, dass sie für einen nachhaltigen und ressourcenschonenden Umgang mit der Umwelt sensibilisiert werden. Auch beugt dies womöglich extremen religiös oder weltanschaulich ideologisch gefärbten Denkweisen und Indoktrinationen vor.

 

Des Weiteren ist zu prüfen, inwieweit Zuwegungen, Ausschilderungen und Infrastruktureinrichtungen bezüglich des Planetariums Hamburg insbesondere hinsichtlich Barrierefreiheit und Erreichbarkeit mit dem ÖPNV optimiert werden können.

 

Der Hauptausschuss folgt der Beschlussempfehlung.

 

Die Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) nimmt hierzu wie folgt Stellung:

 

Die Hamburger Bildungspläne ermöglichen die thematische Einbindung von Veranstaltungen des Planetariums in den Unterricht vieler Klassenstufen, so dass der Besuch eine sinnvolle Ergänzung zum Unterricht darstellt. So kann der Besuch inhaltlich mit verschiedenen Unterrichtsfächern und verschiedenen Leitperspektiven verknüpft werden. Im Sachunterricht gibt es in den Jahrgangsstufen 1 und 2 das Thema „Rhythmus und Gestirne“, das den Einbezug des Planetariums ermöglichen würde. In der Sekundarstufe I gibt es in den Bildungsplanentwürfen zudem Bezüge im Naturwissenschaftlichen Praktikum mit dem Themenbereich „Universum“ und im Fach Naturwissenschaften/Technik in den Jahrgangsstufen 5/6, wo Kenntnisse über Sonne, Mond und Planeten vermittelt werden sollen. In Physik gibt es in der Studienstufe im Themenbereich Gravitation das Thema „Aspekte der Astrophysik“, das Orientierung und Beobachtungen am Himmel beinhaltet.

 

Im Rahmen der Selbstverantwortung entscheidet jede Schule selbst, in welcher Weise und zu welchem Zeitpunkt sie einen Besuch des Planetariums für angebracht hält. In erster Linie ist es daher Aufgabe des Planetariums, sich direkt an die Schulen zu wenden, mit dem Ziel, dass das Angebot des Planetariums durch die Schulen stärker genutzt wird.

 

Das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) unterstützt das Planetarium, indem es die Angebote des Planetariums über verschiedene Portale (LI-Homepage, Mailverteiler usw.) bewirbt und u. a. in Fortbildungen und der jährlich stattfindenden Schulanfangstagung auf die Angebote des Planetariums aufmerksam macht. Weiterhin berät das LI das Planetarium in fachlichen Fragen.

 

Wie bei allen Besuchen von außerschulischen Lernorten werden die anfallenden Kosten von den Schülerinnen und Schülern getragen. Schülerinnen und Schüler, die Anspruch auf Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket haben, bekommen die anfallenden Kosten erstattet. Begleitenden Lehrkräften werden die Kosten aus dem Schulbudget erstattet.

 

Petitum/Beschluss

Beschlussvorschlag:

 

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

 

 

Isabel Permien

 

Anhänge

keine