Integriertes Klimaschutzkonzept für den Bezirk Hamburg-Nord (IKK) hier: Beschluss des IKK sowie Beschluss über dessen Umsetzung und den Aufbau eines kontinuierlichen Klimaschutz-Controllings Beschlussempfehlung des Ausschusses für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität
Letzte Beratung: 16.02.2023 Bezirksversammlung Ö 9.4
Beschluss des Integrierten Klimaschutzkonzeptes und Beschluss zur Umsetzung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes für den Bezirk Hamburg-Nord sowie den Aufbau eines kontinuierlichen Klimaschutz-Controllings
Der Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität hat sich in seiner Sitzung am 31.01.2023 mit der o.g. Thematik befasst und mehrheitlich mit den Stimmen von GRÜNE und SPD folgende Beschlussempfehlung verabschiedet:
Die Bezirksversammlung wird gebeten,
Begründung:
Die Bezirksversammlung Hamburg-Nord hat in ihrer Sitzung am 14. Februar 2019 einstimmig die Erstellung eines Integrierten Klimaschutzkonzeptes (IKK) für den Bezirk Hamburg-Nord beschlossen (Drucksache 20-6534), um die Ziele und Maßnahmen des Hamburger Klimaplans auch auf die Bezirksebene zu transportieren, weiterzuentwickeln und umzusetzen.
Aufbauend auf der 2019 durchgeführten Fokusberatung hat das Klimaschutzmanagement in 2021 mit der Erarbeitung des IKKs begonnen. Unterstützt wurde es dabei von der Bietergemeinschaft aus ZEBAU Zentrum für Energie, Bauen, Architektur und Umwelt GmbH in Zusammenarbeit mit Averdung Ingenieure & Berater GmbH.
Die Konzepterstellung umfasste folgende Teilschritte:
Neben der Erstellung der Energie- und CO2-Bilanz für den Bezirk wurde zusätzlich ein sog. Corporate Carbon Footprint erstellt – eine Treibhausgas-Bilanz für das Bezirksamt als Organisation.
Unter dem Motto „Hamburg-Nord auf Klimakurs. Gemeinsam. Gestalten.“ wurden mit intensiver Beteiligung von Bürger:innen, Akteuren und Expert:innen die Ideen, Wünsche und lokalen Potenziale zur CO2-Reduktion sowie Klimaanpassung erfasst und Maßnahmen erarbeitet.
In insgesamt 16 Beteiligungsveranstaltungen (digital und vor Ort) haben rund 100 Institutionen, Organisationen, Vereine und Unternehmen, sowie etliche interessierte Expert:innen und Privatpersonen mitgewirkt. In der breit angelegten digitalen und analogen Öffentlichkeitsbeteiligung gingen über 1.000 Beiträge ein.
Die herausgearbeiteten Potenziale zur Emissionsreduktion zeigen sich insbesondere im Energie- und Gebäudesektor sowie im Verkehrssektor, außerdem in konkreten Handlungsentscheidungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Die daraus abgeleiteten 55 Maßnahmen des Klimaschutzkonzeptes orientieren sich hauptsächlich am Handlungsbereich der Bezirksverwaltung. Sie lassen sich in fünf Handlungsfelder gliedern:
• Bezirksamt als Vorbild
• Klimafreundliche Mobilität
• Klimafreundliche Stadtentwicklung
• Klimafreundliche Wirtschaft
• Akteure auf Klimakurs
Bei allen Maßnahmen der fünf Handlungsfelder wurde die Wirkung im Hinblick auf eine messbare CO2-Reduktion, die Notwendigkeit der Maßnahme als Voraussetzung für mehr Klimaschutz oder für die Klimaanpassung sowie das Ziel der Aktivierung der Gesellschaft herausgestellt. Die Machbarkeit der Umsetzung muss jeweils im Kontext der finanziellen, personellen und fachlich verfügbaren Ressourcen sowie im Hinblick auf etwaige fachliche Synergieeffekte oder Zielkonflikte geprüft und abgewogen werden.
Als Ergebnis des oben beschriebenen Arbeitsprozesses ist das vorliegende Integrierte Klimaschutzkonzept Hamburg-Nord entstanden, das sich aus Gründen der besseren Lesbarkeit aus zwei Teilen zusammensetzt:
- Berichtsteil I: Grundlagenbericht – dieser stellt die Grundlagen und Ergebnisse der oben genannten Teilschritte dar
- Berichtsteil II: Maßnahmenkatalog – dieser stellt die einzelnen Maßnahmen der fünf Handlungsfelder anhand von Steckbriefen dar und bildet die Arbeitsgrundlage für die anschließende Umsetzung
Die Erstellung des integrierten Klimaschutzkonzeptes, sowie 2,5 Personalstellen wurden gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative. Der zu leistende Eigenanteil wurde aus Klimaplanmittel der Leitstelle Klima (Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft) gefördert.
Zielsetzung
Die Beschlussfassung des Konzeptes und dessen Umsetzung ist Voraussetzung für die anschließende Beantragung der Anschlussfinanzierung der 2,5 drittmittel-finanzierten Klimaschutzstellen für weitere drei Jahre ab September 2023 über die Nationale Klimaschutzinitiative. Die Antragstellung muss bis 28.02.2023 erfolgt sein.
Nachträgliche Ergänzung zum IKK:
Im Integrierten Klimaschutzkonzept für den Bezirk Hamburg-Nord wurden folgende Ergänzungen eingefügt sowie Anpassungen vorgenommen (Stand 09.02.2023):
Kapitel |
Ergänzungen / Anpassungen |
1 |
Ergänzungen zum Hamburger Klimaplan |
4.1 |
Ersatz einer tabellarischen Darstellung durch zwei Tabellen zu den CO2-Emissionen: nach Sektoren sowie nach Endenergieverbräuchen |
7 |
Ergänzung einer Grafik zum Zusammenhang des Hamburger Klimaplans und des bezirklichen Klimaschutzkonzeptes |
Die Auszüge der Ergänzungen und Anpassungen können dem Anhang IKK_Ergänzungen_2023-02.pdf entnommen werden.
Die Bezirksversammlung folgt der Beschlussempfehlung.
Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.