22-1594

Eingabe: Unterstützung des Antrags auf Anordnung von Tempo 30 in der Dorotheenstraße, dem Krohnskamp und dem Poßmoorweg (Kita- und Schulwegsicherung)

Mitteilungsvorlage vorsitzendes Mitglied

Letzte Beratung: 17.11.2025 Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude Ö 4.2.4

Sachverhalt

Das Bezirksamt Hamburg-Nord informiert über die folgende rgereingabe:

Sehr geehrte Mitglieder des Regionalausschusses Eppendorf-Winterhude,

als Eltern von Kindern, die täglich die Kita „Akademie für Kinder“ (Standorte Dorotheenstraße 102 und Poßmoorweg 21a) sowie die Goldbek-Schule besuchen, möchten wir hiermit unsere nachdrückliche Unterstützung für den von der GRÜNEN Fraktion eingebrachten Antrag zur Anordnung von Tempo 30 in den genannten Straßenabschnitten zum Ausdruck bringen.

Der Sachverhalt, der die erhöhte Frequenz von Kita- und Schulkindern in diesem komplexen Verkehrsbereich beleuchtet, ist vollkommen zutreffend. Die Umsetzung der Vision Zero kann an dieser Stelle nur durch eine sofortige Reduzierung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit erreicht werden.

Diese Einschätzung wird durch tägliche, unmittelbar erlebte Gefahrensituationen, die von der Elternschaft beobachtet werden, untermauert:

Konkrete Gefahrenpunkte aus Sicht der Elternschaft:

  1. Komplexität und daraus resultierende Unübersichtlichkeit der Fünfarmigen Kreuzung

Die Komplexität der Kreuzung Dorotheenstraße/Krohnskamp/Poßmoorweg führt offenkundig zur Überforderung vieler Verkehrsteilnehmer und damit zur Gefährdung von Fußngern.

  • Stimme der Elternschaft: Die Kreuzung mit 5 abzweigenden Straßen scheint viele Autofahrende zu überfordern. Häufig erleben wir an der Fußngerampel, die über den Krohnskamp führt, dass uns Fußngern die Vorfahrt genommen wird und Autos abbiegen, obwohl wir Grün haben und gerade die Straße überqueren möchten. Dies ist gerade für die Kinder gefährlich. Ein reduziertes Tempo auf 30 km/h könnte das Risiko eines Unfalls in diesen kritischen Abbiege-Situationen signifikant verringern.“
  • Stimme der Elternschaft: Die Kreuzung und insbesondere auch der Zebrastreifen aus Richtung Poßmoorweg kommend zur Dorotheenstraße ist ein Gefahrenpunkt. Hier habe ich schon häufig erlebt, dass sowohl Radfahrende als auch Fußnger*innen übersehen wurden und es zu (Beinahe-)Kollisionen kam. Auch hier würde ein Tempolimit auf 30 km/h das Risiko verringern.“
  • Stimme der Elternschaft: Ich finde vor allem die Abbiege-Situation in den Krohnskamp von der Dorotheenstraße kommend kritisch und gefährlich. Ich habe schon oft beobachtet, dass Passanten übersehen wurden und glücklicherweise ‚gerade noch gebremst werden konnte. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es hier zu einem schweren Unfall kommt.“
  1. Schlechte Einsehbarkeit an der Einmündung Poßmoorweg

Die Sichtverhältnisse für Kinder an der Einbiegung zum Poßmoorweg (Richtung Goldbek-Schule) sind katastrophal.

  • Stimme der Elternschaft: An der Einbiegung zum Poßmoorweg (Richtung Goldbek-Schule) parken viele Autos. Die Straße ist daher schlecht einzusehen und die Kinder sind nicht gut sichtbar für die Autofahrenden. Das Überqueren der Straße ist daher für die Kinder sehr schwierig und gefährlich, insbesondere da hier häufig Autos in hohem Tempo vom Poßmoorweg/ Moorfurthweg einbiegen.“
  1. Schlechte Einsehbarkeit an der Einmündung Heidberg

Die Sichtverhältnisse insbesondere aus Richtung Goldbekplatz kommend in Richtung Dorotheenstraße an der Einmündung Heidberg sind katastrophal.

  • Stimme der Elternschaft: Die Einmündung zum Heidberg ist so spitz, dass sie von Fußngern nur sehr schwer einzusehen ist. Zusätzlich wird die Sicht durch parkende Autos eingeschränkt. Um die Straße wirklich einsehen zu können, ist man gezwungen ein weites Stück auf die Fahrbahn zu treten. Gleichzeitig wird vom Poßmoorweg teilweise mit hoher Geschwindigkeit in den Heidberg eingebogen. Das Überqueren der Straße ist für die Kinder daher sehr gefährlich.“
  1. Zebrastreifen Moorfuhrtweg und Beschleunigungsverhalten mancher Autofahrer

Ein weiteres Problem ist, dass der Zebrastreifen am Moorfuhrtweg von vielen Autos zu spät oder gar nicht wahrgenommen wird, was teilweise auch am Beschleunigungsverhalten einiger Autofahrer liegt

  • Stimme der Elternschaft: Der Zebrastreifen am Moorfurthweg wird leider häufig nicht wahrgenommen (oder ignoriert?). Vielfach steht man mit seinem Kind am Zebrastreifen und sieht mehrere Autos einfach vorbeifahren. Vielleicht würde hier auch ein beleuchtetes Hinweisschild über der Straße helfen, sicher aber eine Temporeduktion, damit die Autos den Zebrastreifen und wartende Passanten wahrnehmen.“
  • Stimme der Elternschaft: Die ca. 300m zwischen der Ampel und dem Zebrastreifen werden bewusst genutzt, um die Umdrehungen der Autos nochmal richtig hochzuschrauben.

Damit es alle hören und sehen können. Wenn man Glück hat, wird der Zebrastreifen gesehen und die Autos bremsen abrupt ab. Häufig wird einfach durchgerauscht.“

  1. Gefährliche Situation für Radfahrende Kinder (Fehlende Radwege)

Ein weiteres Problem ist die mangelnde Radinfrastruktur auf weiten Teilen der betroffenen Strecken.

  • Stimme der Elternschaft: Dadurch, dass es keinen Fahrradweg auf großen Teilen der genannten Straßenabschnitte gibt, ist das Fahrradfahren mit Kindern auf ihrem Schulweg sehr gefährlich. Auf der Straße fahren ist aufgrund des fehlenden Fahrradwegs, der kurvigen Straße und des hohen Tempos nichtglich. Wir sind gezwungen, uns und die Kinder auf den viel zu engen Gehwegen zu bewegen, was zu Konflikten mit Fußngern führt und ebenfalls gefährlich ist. Ein Tempolimit würde die Gefahren für Fahrradfahrende ebenfalls reduzieren.“
  1. Die physikalische Notwendigkeit: Der Bremsweg

Diese alltäglichen Beobachtungen werden durch die physikalischen Fakten des Anhaltewegs untermauert: Bei einer normalen Bremsung benötigt ein Fahrzeug bei Tempo 30 einen Anhalteweg von ca. 18 Metern (davon 9 Meter Bremsweg). Im Gegensatz dazu verlängert sich dieser bei der derzeit erlaubten Geschwindigkeit von Tempo 50 auf 40 Meter (davon 25 Meter Bremsweg). Der reine Bremsweg ist bei 50 km/h also fast dreimal so lang. Das bedeutet, dass ein Autofahrer bei Tempo 50 dort, wo er bei Tempo 30 bereits steht, noch mit hoher Geschwindigkeit unterwegs ist. Dieser Sicherheitsgewinn von über 20 Metern ist an Schul- und Kita-Wegen lebensrettend und unumgänglich, um die Vision Zero zu erfüllen.

Fazit

Die Kombination aus zwei Kita-Standorten, dem Schulweg zur Goldbek-Schule, der engen und unübersichtlichen Infrastruktur sowie den dokumentierten Beobachtungen der Elternschaft und den physikalischen Bremswegdaten macht eine sofortige Geschwindigkeitsreduzierung auf Tempo 30 unumgänglich.

Wir appellieren an Sie als Mitglieder des Regionalausschusses, dem vorliegenden Antrag zuzustimmen und sich mit hoher Priorität für die Umsetzung von Tempo 30 einzusetzen. Die Sicherheit unserer Kinder verlangt ein unverzügliches Handeln.

Mit freundlichen Grüßen,

Petitum/Beschluss

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

Isabel Permien

Bera­tungs­reihen­folge
Datum/Gremium
TOP
Lokalisation Beta
Dorotheenstraße Moorfuhrtweg

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