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Eingabe: Nutzung des Sportplatzes an der Albert-Schweitzer-Schule

Mitteilungsvorlage Bezirksamt

Letzte Beratung: 08.04.2025 Ausschuss Bildung, Kultur und Sport Ö 8.1

Sachverhalt

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit großem Interesse haben wir von einem gemeinsamen Antrag der SPD-, CDU- und FDP-Fraktion Kenntnis genommen zum Thema: „rmminderung am Sportgelände der Ilse-Löwenstein-Schule“. Wir finden es großartig, dass die Politik versucht, die Belange aller Hamburgerinnen und Hamburger mit solchen Maßnahmen in Einklang zu bringen.

Denn auch wir versuchen das seit vielen Jahren und wollen mit diesem Schreiben Vertreter aller Fraktionen der Bezirksversammlung bitten, sich auch für Anwohner aus Klein Borstel einzusetzen.

Der Hintergrund: An der Albert-Schweitzer-Bezirksgrundschule wurde vor einigen Jahren ein Sportplatz errichtet. Leider waren und sind die Gegebenheiten vor Ort so, dass mit der Anordnung der Anlage ein Schalltrichter und -verstärker geschaffen wurde. Heute würde man die Turnhalle sicher als Lärmschutzwand um 90 Grad versetzen und so zwischen die Schallwellen und die Wohnbebauung setzen; das war aber damals nicht möglich. So erreicht der Lärmpegel bei unseren Häusern oft bis zu 100 Dezibel und das viele Stunden, jeden Tag. Entsprechende Messungen müssten dem Bezirksamt noch vorliegen.

rm gilt laut Umweltbundesamt als eines der größten Umweltprobleme in Deutschland. Dauerhafte Belastung durch hohe Lärmpegel kann zu gesundheitlichen Problemen führen etwa zu Schlafstörungen, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einer generell erhöhten Stressbelastung. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt: Schon Lärmpegel über 55 Dezibel am Tag gelten als gesundheitsgefährdend.*

Unser Anliegen ist also keine Frage nach einem entspannteren Lifestyle, sondern die Bitte darum, sich für uns und eine Umgebung einzusetzen, in der wir alle gesund leben können.

Und während überall in der Stadt Aktionspläne zum Schutz der Menschen vor Lärm umgesetzt werden, sind wir diesem Umstand scheinbar schutzlos ausgesetzt. Und das, und nur darauf zielt unser Hilferuf, betrifft auch Zeiten weit über die erlaubten Nutzungszeiten hinaus. So haben wir weder abends noch sonn- oder feiertags Gelegenheit, Entspannung von Lärm zu finden. Der Schließdienst der Schule wird nicht mehr engagiert, die Zeitschlösser funktionieren nur unzureichend, Kontrollen gibt es nicht, und die Polizei für diese Sache einzuspannen, kann ja keine Dauerlösung sein. Zumal ein solches Vorgehen gegen Menschen aus der Nachbarschaft wirklich nicht für gute Stimmung sorgt.

Wir hoffen deswegen erneut auf eine politische Lösung!

Zur Klarstellung: Wir als Anwohner finden es toll, dass der Sportplatz von Kindern und Jugendlichen bis zur vorgegebenen Altersgrenze so gut angenommen wird auch außerhalb der Schulzeit. Denn wir selbst glauben daran, dass Bewegung für Kinder wichtig ist und dass das Zusammenkommen für Sport ein guter Kleber für uns als Stadtgesellschaft ist. Auch in Klein Borstel. Die Geräusche von Kindern sind für uns nicht problematisch, allerdings wird der Sportplatz auch täglich von älteren Jugendlichen und Erwachsenen genutzt. Dies führt häufig auch dazu, dass Kinder- um die es ja bei der Öffnung des Sportplatzes geht - unverrichteter Dinge wieder gehen müssen.

Wir wollen die Nutzung des Platzes weder verbieten noch verlagern, möchten trotzdem darauf hinweisen, dass er entgegen des Bebauungsplanes an der aktuellen Stelle eingerichtet wurde.

Wir möchten gerne erreichen, dass wir als Anwohner auch unser Recht auf Entspannung wahrnehmen können zu den vorgesehenen Zeiten.

Unsere Ideen:

  1. Wieder einen Schließdienst engagieren.
  2. Regelmäßige Prüfungen, ob die Altersgrenze einghalten wird.
  3. Insbesondere abprallende Bälle, die gegen die Fassade der Turnhalle geschossen werden, verursachen enormen Lärm. Hier würde eine nachträglich angebrachte Ummantelung aus Gummi helfen.
  4. Die Tischtennis“netze“ aus Metall könnten durch ein weniger geräuschintensives Material ersetzt werden.
  5. Auf dem Gelände könnte die Nutzung von Softbällen vorgeschrieben werden.
  6. Am besten wäre es natürlich, wenn auch eine Lärmschutzwand zum Stübekamp hin die Anwohnenden schützen könnte. Heutzutage gibt es großartige Lösungen, wie solche Wände mit Nistmöglichkeiten für Vögel und Fledermäuse versehen werden können; auch Photovoltaik oder ein vertikaler Garten wären möglich. So würde ein Bauwerk entstehen, das nicht nur den Menschen, sondern auch der Natur nützt.

Wir hoffen, dass Sie alle an einer Lösung für die Menschen arbeiten Kinder und Teenager, die gemeinsam Sport treiben wollen und all die, die in der unmittelbaren Umgebung des Sportplatzes wohnen. Dafür im Voraus herzlichen Dank und beste Grüße!

*Umweltbundesamt zu den gesundheitlichen Folgen von Lärm:

https://www.umweltbundesamt.de/themen/laerm/gesundheitsrisiken-durch-laerm

WHO-Leitlinien zu Umgebungslärm in Europa: https://www.who.int/europe/publications/i/ite

Petitum/Beschluss

Der Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport wird um Kenntnisnahme gebeten.

Dr. Bettina Schomburg

(Bezirksamtsleitung)

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