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Eingabe: Geplante Wiederaufnahme der Nutzung des Hauses 37 durch Asklepios Klinik-Nord, Klinikteil Ochsenzoll

Mitteilungsvorlage Bezirksamt

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15.03.2021
Sachverhalt

 

Das Bezirksamt Hamburg-Nord informiert über folgende Eingabe:

 

 Sehr geehrte Vorsitzende Frau Ros,

sehr geehrte Mitglieder des Regionalausschusses,

 

Wir sind Bewohner des Wohnprojekts Waldivitas in Langenhorn und leben im Kesselflickerweg 12 - 26c, den man beinahe als „Straße der Inklusion“ bezeichnen kann, denn hier gibt es bereits mehrere inklusive Einrichtungen, betrieben vom Rauhen Haus, vom Freundeskreises Ochsenzoll und von Insel e.V. in der Offenen Nachbarschaft Kiwittsmoor. Wir leben hier gerne und ohne weitere Schwierigkeiten mit der Nachbarschaft. Bei ca. 200 Anwohnern plus Kindern haben wir einen Anteil von 30% von Menschen mit Beeinträchtigung im Sinne des SGB 9. Der Bundesdurchschnitt liegt unter 10%.

Jetzt plant die Asklepios Klinik Ochsenzoll eine Wiederaufnahme der Nutzung ihres Hauses

37. Hier sollen schwer beeinträchtigte Menschen mit Persönlichkeitsstörungen und gleichzeitig vorliegender Suchterkrankung behandelt werden. Würde dieses Projekt umgesetzt, so wären 50% der Menschen im direkten Umfeld von schweren Beeinträchtigungen betroffen, also ein Fünffaches des Bundesdurchschnitts. Kein inklusives Projekt wird derzeit mit einer Rate von über 20% geplant und betrieben.

Des Weiteren existiert der Bebauungsplan Langenhorn 22, unter dessen Maßgabe wir hier eingezogen sind. Dieser Bebauungsplan sieht den Abriss und eine Grünfläche vor, wo jetzt das Haus 37 steht. Mit dem Freundeskreis Ochsenzoll vereinbarten wir einen Aufschub der Umsetzung des Bebauungsplans. Dies taten wir, um den damaligen Bewohnern des Hauses 37 einen entspannten Umzug in den dann 2016 fertiggestellten Neubau zu ermöglichen und sind von dem anschließenden Abriss des Hauses entsprechend des vorliegenden Bebauungsplans ausgegangen.

Beim Runden Tisch im Dezember 2017, bei dem die weitere vorübergehende Nutzung des Hauses 37 besprochen wurde, zeigten wir erneut Kompromissbereitschaft, und es konnte unter der Vermittlung des damaligen Bezirksamtsleiters Harald Rösler ein für alle Seiten befriedigendes Gesprächsergebnis erzielt werden. Die jetzt vorgelegten neuen Pläne von Asklepios stehen jedoch in krassem Gegensatz zum damaligen Ergebnis und brüskieren uns als Nachbarschaft, die sich dadurch überrumpelt sieht.

Wir gehen davon aus, dass das asbestbelastete Haus aufgrund des Leerstands seit 2016 und durch seine mehrjährige Umnutzung als Lager seinen Bestandsschutz verwirkt hat. Gegen einen neuen Bauantrag von Asklepios zur weiteren Nutzung des Hauses 37 werden wir Widerspruch einlegen.

Wir bitten um Umsetzung des aktuellen Bebauungsplans Langenhorn 22.

 

Petitum/Beschluss

 

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

 

 

 

Michael Werner-Boelz

 

Anhänge

 

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