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Eingabe: Erhalt des Emily-Ruete-Platzes und Entfernung des Julius-Fressel-Gedenksteins

Mitteilungsvorlage Bezirksamt

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22.03.2021
Sachverhalt

 

Das Bezirksamt Hamburg-Nord informiert über untenstehende Eingabe:

 

„Sehr geehrte Herren Dressel und Werner-Boelz, verehrte Damen und Herren,

 

[...]

-Jetzt möchte ich zur Angelegenheit Emily Ruete kommen.

Mit diesem Schreiben, möchte ich auch meine Unzufriedenheit gegenüber einer Frau J. von Hamburg-Postkolonial kundtun.

Ich war der Pate für eine längst überfällige Ehrung der Emily Ruete und habe Jahrelang für eine Benennung gekämpft und gebe jetzt nicht auf.

Vor der Empfehlung habe ich selber Kontakt zu Frau J. aufgenommen, die sie zwar nicht großartig für Emily Ruete war, aber auch nicht dagegen.

Sich aber erst Aufmerksamkeit zu beschaffen, nachdem Hamburg-Nord sich auf eine gerechtfertigte Ehrung geeinigt hat, und jetzt auf Internetplatformen, und dabei auch von der Stadt Hamburg finanzierten Seiten in Vorträgen von einem peinlichen FAUXPAX der Stadt spricht, ist sehr bedenklich. (https://stiftung-gegen-rassismus.de/events/strassenumbenennung-auf-den-spuren-kolonialer-herrschaft-und-rechter-vergangenheit)

Im Schwabenländle würde man von einem „Geschmäckle“ sprechen, wenn sie dadurch versucht eine Entscheidung zur Umwidmung zu erreichen und dem Staatsarchiv vorzugreifen.

Da das Staatsarchiv noch keine Entscheidungen getroffen hat, möchte ich hier klarstellen das Hamburg Postkolonial keinen Historiker ersetzt.

Das eine Grün/Rote Bezirksversammlung aber auf eine alleinige negative Meinungen einer Frau J. rt, ist traurig.

Von Pressemiteilungen der Grünen im Januar 2020 zur Benennung nach Emily Ruete (Vorzeigeimmigrantin und weitere Ovationen) zur Persona non grata einige Monate später hat Seltenheitswert.

Zur Biographie von Emily Ruete:

Sie war selber eine Sklaventochter, nämlich durch ihre Mutter.

Bei den Sansibaris war es aber möglich,  durch Heirat in den Stand eines Nichtssklaven zu kommen, was ziemlich fortschrittlich war und in andere Gefilden zur der Zeit sicherlich nicht möglich war.

Sie hat also Äerungen getätigt, z. B. das ein Slave in Sansibar besser behandelt wurde als in Hamburg.

Wenn ich mir alte Fotos aus dem Gängeviertel ansehe, wird sie Recht damit gehabt haben.

Man wird ihr doch nicht übel nehmen, dass sie die Wahrheit ausgesprochen hat, weil sie in beiden Systemen gelebt hat.

Zudem hatte sie als Frau kein Mitspracherecht und konnte nichts verändern. Ihr Bruder hat ihr Erbe nicht herausgegeben, also hat sie auch nicht von den Sklavenhandeleinnahmen dauerhaft gelebt.

r Emily Ruete wurde vor einigen Jahren noch eine große Ausstellung im Rathaus Foyer veranstaltet.

Die Stadt Hamburg hat zu Lebzeiten, Emily Ruete abwertend behandelt, ihr Geld durchgebracht und sie wurde hier unmenschlich  behandelt. Es ist schon fast Schicksal, das man es heute erneut versucht, ihr Andenken zu besudeln.

Eigentlich ALLES BEIM ALTEN, wie vor 150 Jahren.

Der herrlich recherchierte Artikel vom Abendblatt Chefredakteur spricht da von Cancel Culture und lässt kein gutes Haar am Bezirksamt Hamburg-Nord.

In meinen vielen Jahren die ich mich in Hamburg um Benennungen bemühe, viel es mir in Hamburg-Nord am meisten auf, dass es dort immer nur um kleinkarierte Parteienpolitik geht und um unreflektiertes handeln.

Vom vorzeitigen abmontieren der Schilder am Emily-Ruete-Platz, die durch meine Beschwerde wieder montiert werden mussten, bis zum nächsten Fall, den ich hier nicht unerwähnt lassen möchte, nämlich den immer noch stehenden

 

 

-          Gedenkstein für Julius Fressel:

Dieser Stein soll Julius Fressel ehren, wo doch (auch) nach meiner Eingabe festgestellt wurde, dass Julius Fressel das Bekenntnis zu Adolf Hitler unterzeichnet hat.

Die Straße wurde umgewidmet und nach Dorothea-Bernstein-Weg benannt, der Gedenkstein steht immer noch.

Wie will man das den Anwohner, oder mich als interessierten Bürger erklären?

Halbherzigkeit hoch drei oder wie schon erwähnt, kleinkarierte Parteienpolitik.

Über zehn Jahre versuche ich nun, dass dieser Stein entfernt wird oder er an sinnvollere Gräueltaten an der Geburtsklinik (z. B. an Zwangsarbeiterinnen und deren Geburten nach Vergewaltigungen etc.) erinnert.

Unendlich viele Eingaben meinerseits wurden von den Grünen in Regionalversammlungen bearbeitet und genauso viele Vorschläge wurden NICHT umgesetzt.

Meist wurden irgendwelche Laiengruppen wie Bezirkswerksatt Barmbek beauftragt, die Überfordert waren.

Gleichzeitig wurden Stellen, wie das Medizinhistorische Museum, die Designwerkstatt Finkenau und andere Institutionen in der Regionalversammlung um Hilfe gebeten. Diese Hilfe wurde aber NIE wirklich angefordert.

Es blieb über Jahre einfach eine Nullnummer und der Stein steht immer noch.

r den Bezirk Hamburg-Nord habe ich folgendes erreicht:

Umwidmungsvorschlag der Schottmüllerstre, nach Oda Schottmüller

Benennungsvorschlag nach Johann-Alfred-Levy

Mitteilung über die Tätigkeiten von Julius Fressel in der Nazizeit; Ergebnis Aberkennung, Gedenkstein steht aber noch!

Benennungsvorschlag nach Emily-Ruete-Platz (und Kampf für den Erhalt)

Man kann kaum behaupten , dass das ein schlechtes Ergebnis ist.

Mit freundlichen Grüßen

 

Petitum/Beschluss

 

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

 

Michael Werner-Boelz

 

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