21-3898

Eingabe: Drucksachen-Nr. 21-1682, 21-1928, AZ 123.70-14 / Tempo 30 in der Heilwigstraße/Umfassende Verkehrsberuhigung

Mitteilungsvorlage Bezirksamt

Letzte Beratung: 14.11.2022 Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude Ö 4.3

Sachverhalt

Das Bezirksamt Hamburg-Nord informiert über folgende Eingabe:

An den Vorsitzenden des Regionalausschuss Eppendorf/Winterhude

 

In einem Antrag vom 02.11.2020 wird Tempo 30 in einer Teil der Heilwigstraße gefordert. Das stellt auf den besseren Schutz der Bewohner des Stifts Kloster St. Johannis ab. Dem kann ich als Anwohner der Heilwigstraße zustimmen, wobei in dieser Straße am Tage nicht schnell gefahren werden kann: DHL, UPS, andere Lieferdienste und Handwerker-Fahrzeuge stehen auf der Fahrbahn und bremsen den Verkehr. Wirklich viel zu schnell fuhren hier vor Covid Taxen auf dem Weg zum Flughafen, insbesondere zwischen 05 und 06 Uhr morgens.

 

In einem Antrag vom 18.01.2021 wird eine umfassende Verkehrsberuhigung für das Kellinghusen-Quartier gefordert.

Hier wäre es hilfreich gewesen, wenn die beigefügte Grafik die im genannten Quartier bereits eingerichtete Zone 30 (z.B. Isekai) gezeigt hätte. Unhistorisch ist im Antrag der Hinweis "scheint eine Gestaltung aus der Zeit der "autogerechten Stadt" zu sein." Die Heilwigstraße wurde um die Zeit um 1900 geplant, das Haus Nr. 51, das ich bewohne, wurde 1905 gebaut. Die Nachbarhäuser entstammen der gleichen Zeit, in der es noch kaum Autos gab. Die Breite der Straße ist auf Pferde-Fuhrwerke für die Versorgung mit Kohle, Stangeneis und anderen Waren ausgelegt.

Außerdem gab es bis Ende der 1950er Jahre zwischen Goernestraße und Heilwigbrücke einen Reitweg, der in den 1960er Jahren mit Kopfsteinen gepflastert wurde, so immer noch an den Reitweg erinnert und PKW-Parkplätze ermöglicht. Wir legen großen Wert darauf, daß dieser historische Bezug so erhalten bleibt.

Wegen der oben genannten Gründe (stehender Lieferverkehr) kann von einem "Strom schneller Autos" am Tage keine Rede sein. Auch der Einbau von "Nasen" erübrigt sich: die gibt es bereits seit einigen Jahren, z.B. an der Kreuzung Goenestraße/Heilwigstraße als Querungsstellen für Fußgänger. Wünschenswert wäre es hingegen, an allen Querungen barrierefreie Bordstein-Absenkungen zu realisieren!

Insgesamt geht es also darum, auf sog. "bauliche Maßnahmen" in der Heilwigstraße zu verzichten und die Reduzierung der Parkplätze zu vermeiden. Die Anwohner hier haben viele Monate die Großbaustelle von Hamburg Wasser vor ihren Türen ertragen und sich mit Lärm, Schmutz und fehlen Parkplätzen irgendwie arrangiert. Neue Baustellen sind hier daher vollkommen unerwünscht. Außerdem muß man jetzt vor weiteren Überlegungen die Auswirkungen des Anwohnerparkens ab 21.11.2022 abwarten.

Vorschlagen möchte ich aber folgendes: die Sperrung der Heilwigstraße für LKWs über 3,5 t Gesamtgewicht. Andere Städte haben ihre inneren Straßen schon seit Jahren für Schwer-LKWs gesperrt, Hamburg nicht. Ich meine, daß Hamburg hier umdenken muß.

 

Die Idee, die Geffckenstraße in die Zone 30 einzubeziehen, halte ich für sehr kritisch: ob es uns gefällt oder nicht - unser Stadtteil ist immer auch der Durchgangsweg für jeden Verkehr zwischen Kerngebiet/Innenstadt und den nördlich angrenzenden  Wohngebieten. Eine Umgestaltung der Geffckenstraße würde wieder mehr Verkehr in die Heilwigstraße lenken, die Loogestraße stärker belasten und den Stau vor dem Klosterstern in der Oderfelder Str. noch verstärken. Kluge Verkehrspolitik wäre das nicht.

 

Ich kann Ihnen anbieten, am 14.11.2022 um 18 Uhr in den Ausschuss zu kommen und meine Überlegungen und Erfahrungen dort einzubringen.

 

 

Mit freundlichem Gruß

Petitum/Beschluss

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

 

Michael Werner-Boelz

 

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