22-0269

Eingabe: Antrag Parks und Grünanlagen für Rad- und E-Scooter-FahrerInnen zu sperren

Mitteilungsvorlage Bezirksamt

Letzte Beratung: 07.10.2024 Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude Ö 4.1.5

Sachverhalt

 

Das Bezirksamt Hamburg-Nord informiert über folgende rger:inneneingabe:

 

Sehr geehrte Mitglieder des Regionalausschusses Eppendorf-Winterhude,

 

da ich das von mir wiederholt vorgetragene Thema nicht auf der Tagesordnung vom kommenden Montag finden kann, wende ich mich jetzt zum 4. Mal mit dem Anliegen an Sie, Parks und Grünanlagen endlich wieder ihrer ursprünglichen Bedeutung als innerstädtischem Erholungsgebiet zuzuführen und als Schutzzone für Spaziergänger, Kinder, Menschen mit Einschränkungen, Spielende etc. auszuweisen

 

Nicht nur in den von mir seit Jahren beobachteten Anlagen Haynspark/Meenkwiese, Eppendorfer Mühlenteich, Grünzug Bebelallee (zwischen U-Bhf Lattenkamp und Hudtwalckerstraße) und Lattenkamp-Spielplatz hat der Fahrrad- und E-Scooter-Verkehr in einem nicht mehr vertretbaren Maße zugenommen und ist zum Stressfaktor für alle ein wenig Erholung vom Alltag Suchenden geworden. Es betrifft nicht nur ältere Menschen, nicht nur den Freiheitsdrang (kleiner) Kinder, nicht nur den Auslauf von Hunden, sondern die breite Masse von Menschen, die einfach einmal ein wenig Abstand vom Alltag, vom Bildschirm oder dem Smartphone suchen und diesem dringend bedürfen. Menschen, die sich gern mit anderen treffen und gechillt schnacken, einfach mal den Kopf frei bekommen wollen. Wenn es jedoch derartige Ruhe- und Erholungszonen im Stadtleben nicht mehr gibt, geht der Mensch zu Grunde und damit auch eine Gesellschaft.

 

ngst gibt es in meinem Umfeld keine "Wanderwege" mehr, sondern nur noch Fahrradschnellstraßen. Und leider ist eine gebotene Rücksichtnahme der Stärkeren und Schnelleren kaum mehr gegeben.

 

Es geht nicht um eine Verdrängung von Rad- und E-Scooter-FahrerInnen (zumal diese in dem genannten Umfeld durchaus mehr oder minder gut ausgebaute Alternativen haben) sondern es geht um den Erhalt der Gesundheit aller Erholung suchenden und sich einfach einmal entspannen wollenden Mitmenschen - zu denen zeitweise durchaus auch die Beräderten selbst zählen dürften. Vielleicht gehören Sie selbst ja auch hin und wieder dazu?

 

Über Jahrzehnte hat man den zunehmenden Radverkehr in Hamburgs Parks und Grünanlagen geduldet, weil Politik und Verwaltung hiermit auch den desolaten Zustand von Radwegen vor sich herschieben konnten. Sich jetzt weiter wegzuducken, gibt kein gutes Bild von verantwortungsvollem politischem Handeln ab.

 

Seien Sie doch bitte einfach einmal mutig und treffen eine längst überfällige Entscheidung zu Gunsten der großen Masse der schwächsten Verkehrsteilnehmer.

 

Die auf der letzten Sitzung angesprochene Sperrung der kleinen Brücke zwischen Haynspark und Meenkwiese wäre zumindest schon mal ein erster Schritt in die richtige Richtung. Ich habe Ihnen geschildert, dass das Aufkommen vor allem von Pedelecs (also E-Bikes mit einem Tempo von max 25 kmh) und E-Scootern allein im Laufe dieses Jahres noch einmal gravierend zugenommen hat. Und wenn man sich einmal kurz an der Brücke aufhält, wird jedem auffallen, dass diese von mehr Rädern als Fußngern genutzt wird. Gern leider auch von Eltern mit ihren Kindern im Lastenfahrrad und der Ansage "Und jetzt ... Juchhuuu!"

 

Es ist aber kein Vergnügungspark, keine Rennstrecke, kein Cross-Training-Parcour!!!

 

Bei meinem ersten Vortrag im April, erhielt ich eine nahezu 100%ige Zustimmung und es sollte zur nächsten Sitzung ein Antrag formuliert werden. Den gab es im Mai allerdings nicht, da man "das Thema für ganz Nord" angehen wolle. Dann war Sommerpause und Neuwahlen. Im September musste ich das Thema dann noch einmal ganz neu auf die Tagesordnung bringen - und jetzt erwarte ich endlich eine Entscheidung und Angehen des Problems. Ansonsten bliebe mir nur der Weg, ein Bürgerbegehren zu starten. Und zu hoffen, dass es bis dahin zu keinem gravierenden Personenschaden kommt.

 

Wir sehen uns am Montag, dem 7. Oktober ab 18 Uhr im großen Sitzungssaal des Bezirksamtes Nord.

 

Petitum/Beschluss

 

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

 

Dr. Udo Franz

 

(stellv. Bezirksamtsleiter)

 

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