Eingabe: 221119 | Hundeaufkommen / Beeinträchtigungen öffentlicher Erholungsflächen und Sicherheit Friedrichsberger Park - Barmbek Süd
Das Bezirksamt Hamburg-Nord informiert über folgende Eingabe:
„Viele Anwohner im Elfriede-Lohse-Wächtler-Weg und auch ich haben seit der Corona-Pandemie festgestellt, dass sich die Anzahl der Hunde im Friedrichsberger Park stark erhöht hat. Diese Tatsache selber wäre noch kein Grund zur Sorge. Ich persönlich habe viel Verständnis für den Wunsch eines Haustieres.
Es ist jedoch sehr schade wenn die Qualität der durch die Stadt mit großem Aufwand angelegten Grünanlage durch die massive Nutzung der Hundebesitzer:innen so in Mitleidenschaft gezogen wird, dass der ursprüngliche Zwecks als Erholungsfläche nicht mehr gegeben ist. Es handelt sich hierbei vor allem um die großen Rasen- und Grünflächen zwischen dem Torhaus und der Schönklinik. Wo zuvor noch Rasenflächen zum Verweilen eingeladen haben, ist nun durch das permanente Spielen zahlreicher, freilaufender Hunde eine reine Sandwüste entstanden. Nur in den Randbereichen kann der Rasen sich noch erholen. Aber selbst dort gibt es bereits Bereiche, die von Tieren mit ihren Krallen in wenige Minuten "umgegraben" wurden. Die beiliegenden Fotos veranschaulichen die Situation.
Neben dem o.g. Sachverhalt ergeben sich durch den massiven Anstieg der Hunde weitere Konflikte, die bis dato immer gut verlaufen sind. Es ist aber nur eine Frage der Zeit bis die Situation eskaliert und Personen zu Schaden kommen. Der überwiegende Teil der Hunde läuft unangeleint in der Parkfläche herum. Schon mehrfach fühlten sich spielende Kinder, Senioren, Patient:innen, Spaziergänger oder Jogger:innen durch die freilaufende Tiere gestört. Die Flächen sind keine ausgewiesenen Hundeauslaufzonen, es besteht eigentliche ein Anleinpflicht gemäß Hundegesetzt.
Verstärkt werden die oben genannten Aspekte durch regelmäßig stattfindende Hundeschulungen. Es ist einerseits schön zu wissen, dass viele Hundebesitzer:innen ein Bedürfnis haben, ihre Tiere in städtischer Umgebung gut zu erziehen. Auf der anderen Seite pilgern Teils über 20 "Herrchen" mit ihren Tieren durch den Park. Die Hundeschulen machen dadurch indirekt Werbung für diese Flächen (z.B. Hundeschule DOGmartens siehe Fotos).
Unverständlicherweise werden von den Hundeschulen eben die o.g. Freiflächen genutzt und nicht die direkt angrenzende Hundewiese östlich neben dem Torhaus. Die Stadt hat im Grunde eine sehr gute Basis geschaffen und neben der eben angesprochen Hundewiese auch in unmittelbarer Nähe im Grete-Zabe-Weg eine 700 qm große Hundeauslaufzone geschaffen in der nach §8 Abs. 3 Hundegesetz die Anleinpflicht nicht gilt. Aber scheinbar sind andere Flächen attraktiver.
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, mir -und sicher auch allen anderen Anwohnern und Gästen im Friedrichsberger Park - ist ein verständnisvolles Miteinander wichtig. In einer Stadt ist der Platz nun mal begrenzt es müssen alle etwas Rücksicht aufeinander nehmen. Es darf aber auch nicht dazu führen, dass das Pendel permanent nur eine Richtung ausschlägt.
Nicht nur für die Bewohner des Viertels sondern auch für die Patentient:innen der nahegelegenen Klinik verschlechtert sich die Situation permanent. Ich bitte Sie daher, der aktuellen Problematik Rechnung zu tragen und kurzfristig geeignete Maßnahmen einzuleiten, die die Situation nachhaltig verbessern und die ursprüngliche Aufenthaltsqualität für alle Bürger wieder herstellen.
Erste Maßnahmen könnten zum Beispiel Beschilderungen und eine regemäßige Kontrolle, vor allem am Wochenende, sein. Die Polizei patrouilliert auf Grund vieler Falschparker an dieser Stelle ohnehin regelmäßig. Ein netter Hinweis oder einer Verwarnung wäre dann nicht mit viele Aufwand oder Kosten verbunden.
Sofern Sie Fragen haben, stehe ich gern zur Verfügung.
Herzlichen Dank und mit besten Grüßen“
Um Kenntnisnahme wird gebeten.
Michael Werner-Boelz