21-2366

Bürgerfrage: Langenhorns "Vergessene Ecke"

Mitteilungsvorlage Bezirksamt

Letzte Beratung: 03.06.2021 Ausschuss für Soziales Ö 2.1

Sachverhalt

 

Das Bezirksamt informiert den Ausschuss für Soziales über u.a. eingereichte Bürgerfrage:

 

Sehr geehrte Damen und Herren

Lt. Titelblattartikel des Hamburger Wochenblatts vom 15. Mai 2021 fordern die Anwohner der SAGA Wohnanlage zusammen mit den Bewohnern der f & w Unterkunft mit Perspektive Wohnen (UPW) am Butterbauernweg, Stadtteil Hummelsbüttel, Bezirk Wandsbek jetzt eine Beleuchtung für 650 m Weg durch den Tegelsbarg-Park, damit auch im Winter und bei Dunkelheit Kinder und Jugendliche ohne Unbehagen zu ihren Grundschulen, zum Baui und zu Sport und Spielplätzen kommen können. Dafür wären maximal zehn Leuchten nötig, die insektenfreundlich über Zeitschaltuhren in Betrieb sein sollen.

 

Da das Quartier Tegelsbarg bei der Hamburger Umweltbehörde für die Bewilligung einer Beleuchtungsanlage keine hohe Priorität genießt, hat eine Elterninitiative nun eine diesbezügliche Petition ins Leben gerufen. Auch eine Aufnahme des Tegelsbargs in das Stadtteilentwicklungsprogramm RISE ist im Gespräch (siehe Anlage).

 

r die ca. 360 Bewohner*innen der f & w Unterkunft Jugendparkweg 60 im Stadtteil Langenhorn, Bezirk Hamburg-Nord stellt sich eine identische Ausgangslage. Der Unterhaltungszustand der Anlage ist dem äeren Eindruck nach gepflegt, auch gibt es einen für Kleinkinder geeigneten Spielplatz mit Sandkiste. Aber die Anlage liegt räumlich vollständig isoliert--mitten im Wald--und der (nicht befestigte) Zuweg zu den Bushaltestellen der Linien 24 und 193 ist, bis zum Erreichen der befestigten, von schmucken Einzelhäusern gesäumten Teilen des Jugendparkwegs und der Wrangelkoppel, unbeleuchtet.

 

Die Situation für Kinder und Jugendliche aus der f & w Unterkunft Jugendparkweg, aber mehr noch für z.B. Frauen und Mütter, die abends von der Arbeit nach Hause kommen oder zu einem Sprachkurs oder ähnlichem aufbrechen, stellt sich also ganz ähnlich wie für die Anwohner am Butterbauernweg.

 

Übrigens ist das Statistische Gebiet 056 018 mit seinen 472 Einwohnern--die große Mehrzahl davon wohnhaft in der f & w Wohnunterkunft Jugendparkweg--das einzige Langenhorner Statistische Gebiet mit einem "sehr niedrigen" sozialen Status. Die vom Statistikamt Nord zusammengestellten Merkmale, die zu dieser Einstufung führen, sind in der Anlage grafisch dargestellt. Die Anlage zeigt auch, dass das ehemalige RISE-Gebiet Essener Straße--das sind die Statistischen Gebiete 056 005 & 056 006--in seinen Sozialmerkmalen im Vergleich zu den Hamburger und Langenhorner Durchschnittswerten um vieles weniger schlechter gestellt ist als das Statistische Gebiet 056 018 (Jugendparkweg). Dennoch bleibt, nachdem die RISE-Förderung für das Essener Quartier bereits 2015 auslief, im Zuge der "Verstetigung" der Quartiersentwicklung Essener Straße der Löwenanteil der Jugend-, sozialen und kulturellen Fördermittel für Langenhorn dem Quartier Essener Straße vorbehalten. Als dortige Angebote wären insbesondere zu nennen

  • der Baui Essener Straße 87b r die Freizeitgestaltung und Selbstverwirklichung von Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 13
  • die Soziale Gruppenarbeit für Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 18 im Blauen Haus,
  • r die soziale Integration und Freizeitgestaltung von Kindern und Erwachsenen der Gemeinschaftsgarten InPeLa
  • die besonders an migrantische Frauen gerichtete Tätigkeit einer an das ella Kulturhaus im Essener Park angegliederten Kulturpädagogin für Interkultur sowie
  • die von der Techniker Krankenkasse mitfinanzierten Bewegungsangebote und Gesundheitsförderungskurse im Rahmen von KOBA https://unser-langenhorn.de/geopunkt/koba-gesundes-langenhorn/ .

In bezug auf Angebote in der f & w Unterkunft Jugendparkweg selbst meldet f & w auf https://www.foerdernundwohnen.de/unternehmen/standorte/ dank Freiwilligen-Engagements bereits existente Angebote für Ausflüge, Begegnungscafé, Sport-, Spiel- und Kreativangebote, Natur und Handwerk bei gleichzeitiger Suche nach (weiteren) Freiwilligen für Sprachförderung und Hausaufgabenhilfe, Begegnungscafé, Sport-, Spiel- und Kreativangebote. Gleichzeitig teilten mir bei bei meinem kürzlichen Besuch in der f & w Unterkunft Jugendparkweg zwei aus Afrika stammende Mütter von Kleinkindern, die ich dazu befragt hatte, mit, dass ihnen in den drei bzw. vier Jahren ihres Aufenthalts in der Unterkunft keinerlei an sie gerichtete Freizeit-, Kurs- oder Förderangebote von Freiwilligen bekannt geworden seien. (Wir hatten uns auf Englisch unterhalten.)

 

Meine diesbezüglichen Fragen an den Ausschuss und an die Verwaltung sind wie folgt:

  1. Ist die besonders prekäre soziale Lage (Sozialstatus: sehr niedrig) im Langenhorner Statistischen Gebiet 056 018 seitens der Bezirksverwaltung Hamburg-Nord jemals zur Kenntnis genommen worden? Falls ja, welche Beschlüsse und Maßnahmen haben sich daraus ergeben?
  2. Existieren im Einzugsbereich des Statistischen Gebiets Langenhorn 056 018 außerhalb der räumlich isoliert liegenden abgezäunten f & w Wohnunterkunft Jugendparkweg Angebote für die Selbstverwirklichung und soziale und kulturelle Integration besonders von migrantischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ähnlich der Fülle von Angeboten in und in der Nähe des ehemaligen RISE-Fördergebiets Essener Straße?
  3. Ist seitens der Verwaltung daran gedacht, eine Straßenbeleuchtungr den nicht beleuchteten Teil des Zuwegs zur f & w Unterkunft Jugendparkweg zu beantragen, um so bei herrschender Dunkelheit Hindernisse zur sozialen und kulturellen Teilhabe der Bewohner*innen, aber besonders von Kindern, Jugendlichen, Mädchen und Frauen abzubauen?

Mit dem Wegfallen der sozialen Kontaktbeschränkungen nach Ende der Corona-Krise wird auch das Freiwilligenengagement in der f & w Unterkunft Jugendparkweg wieder im vollen Umfang oder verstärkt aufgenommen werden können. Die von f & w auf https://www.foerdernundwohnen.de/unternehmen/standorte/´angemeldete Suche nach Freiwilligen für zusätzliche Angebote ist jedoch mit Sicherheit in der Langenhorner Öffentlichkeit nicht oder nur ungenügend bekannt. Warum wurde dennoch anlässlich des vom Sozialraummanagement Hamburg-Nord am 30. April digital abgehaltenen Runden Tisches Alsterdorf, Flughafenstraße, Eschenweg und Tessenowweg der von mir eingebrachte Vorschlag für die Organisation eines entsprechenden Runden Tisches Langenhorn von sowohl der Einladenden als auch vom Regionalmanagement von f & w rundweg abgelehnt?

 

 

Petitum/Beschluss

Der Ausschuss für Soziales wird um Kenntnisnahme gebeten.

 

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