21-2365

Asklepios - Heidberg

Mitteilungsvorlage Bezirksamt

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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07.06.2021
Sachverhalt

 

Der Hauptausschuss hat in seiner Sitzung am 02.02.2021 der Beschlussempfehlung des Regionalausschusses über dessen Beratung betr. glichkeiten eines Parkhauses bei der Asklepios-Klinik Nord prüfen“ zugestimmt; diese Beschlussempfehlung lautete wie folgt (DrucksachenNr. 21-1936):

  1. Der Bezirksamtsleiter wird gebeten, sich mit der Klinik- und Betriebsleitung des Klinikums in Verbindung zu setzen und Möglichkeiten zu prüfen, weiteren Parkraum auf dem Klinikgelände zu schaffen und die Anwohnergebiete nachhaltig vom Parkdruck zu entlasten.
  2. Dem Regionalausschuss zu berichten.

Das Bezirksamt teilt dazu mit, dass dies Gespräch mit Asklepios Klinik Nord am  8. Februar 2021 stattgefunden hatte. Im Verlauf dieses Gesprächs wurde Asklepios Klinik Nord die Intention der Beratungen in den bezirklichen Gremien dargelegt und darum gebeten, hierzu sowie zu der Stellplatzsituation eine Bewertung abzugeben.

Die Asklepios Klinik Nord hat dem Bezirksamt hierzu am 20.05.2021 folgende Rückmeldung übermittelt:

 

Am Standort Heidberg sind aktuell 1.517 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, inkl. aller Auszubildenden und Servicekräfte.

 

Von diesen 1.517 Mitarbeitenden haben 235 eine HVV-Karte, die vom Arbeitgeber bezuschusst wird. Hier gehen wir davon aus, dass diese Mitarbeiter regelhaft mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen.

Darüber hinaus gibt es 128 feste Fahrradstellplätze sowie weitere etwa 50 wild geparkte Fahrräder, in Summe kalkulieren wir hier also 178 Mitarbeitende, die mit dem Fahrrad zur Klinik kommen. Diese Zahl wird durch das in Vorbereitung befindliche JobRad-Projekt vermutlich eher ansteigen.

Des weiteren kalkulieren wir mit 20% Fehlzeiten durch Urlaub, Krankheit, Fortbildungen etc., bezogen auf die o.g. Mitarbeiterzahl weitere 303 Mitarbeitende.

Es bleiben also 808 Mitarbeitende, die potenziell mit dem Auto zur Klinik kommen könnten.

 

Hier ist nun zu berücksichtigen, dass in einer Klinik im Drei-Schicht-System gearbeitet wird, orientierend etwa im Verhältnis 3 2 1, bezogen auf die Besetzung der einzelnen Schichten.

Daraus ergibt sich für die Vormittagsstunden ein rechnerischer Bedarf von ca. 400 potenziellen Parkplatzsuchenden und am Nachmittag von etwa 270.

 

Dem stehen 481 Pkw Stellplätze, davon 10 behindertengerecht ausgebaut, auf dem Klinikgelände gegenüber, von denen im Rahmen des vorhabenbezogenen Bebauungsplanverfahrens einige Plätze wegfallen werden, jedoch an anderer Stelle wieder kompensiert werden.

 

Zusammenfassend würde ich festhalten, dass die Zahl der ausgewiesenen Stellplätze für Mitarbeitende und Besucher des Klinikums auskömmlich ist, auch wenn ich davon ausgehen muss, dass es zu Spitzenzeiten insbesondere während des Schichtwechsels zwischen 12.30 und 14 Uhr Belastungsspitzen geben kann. Die Preisgestaltung für die Mitarbeiterparkplätze ist als moderat zu bezeichnen und insbesondere nicht mit den an anderen Klinikstandorten in Innenstadtnähe erhobenen Preisen zu vergleichen.

Die Situation für Besucher ist in diesem Zusammenhang aus unseren Erfahrungen unkritisch, da diese in der Regel am Nachmittag oder am Wochenende stattfinden. Beschwerden über nicht vorhandene Besucherparkplätze haben wir in den vergangenen Jahren keine erhalten.

 

Bei der Betrachtung der Situation in der Umgebung ist zu bemerken, dass es in den letzten Jahren in direkter Nachbarschaft der Klinik zu erheblichen Nachverdichtungsmaßnahmen des Wohnungsbaus kam. In der Folge ergab sich ein stetig steigender Stellplatzbedarf für die Anlieger, der durch die vorhandenen Garagen und Stellplätze vermutlich nicht gedeckt ist. Dies wurde sehr deutlich, als im Jahr 2020 im Rahmen der Corona-Pandemie die Parkflächen der Klinik für alle zugänglich gemacht wurden. Meine Intention hierbei war, den Mitarbeitenden die Möglichkeit zu geben, statt mit (ansteckungsbelasteten) öffentlichen Verkehrsmitteln eher mit dem eigenen Auto zur Klinik zu kommen. Dies wurde nur in geringem Maß angenommen, vielmehr wurde der Parkplatz intensiv von Anwohnern genutzt. Dies hatte zur Folge, dass wir mit Beendigung der Maßnahme und Schließung der Schranken Anrufe von Anwohnern erhalten haben, die uns baten, diese Maßnahme fortzusetzen und wir gleichzeitig drei dauergeparkte Fahrzeuge von Anwohner kostenpflichtig abschleppen lassen mussten.

 

Vor diesem Hintergrund sehe ich die aus Sicht der Anwohner aufgezeigten möglichen oder tatsächlichen Missstände nicht allein als ein Thema der Klinik.

 

Folgende konkrete Maßnahmen haben wir dennoch klinikseitig ergriffen

 

  • Schaffung zusätzlicher Stellflächen auf dem Klinikgelände im Rahmen der geplanten Baumaßnahmen (Umstrukturierung der Erschließungswegung nord-westlich der Apotheke, Rückbau des Modulgebäudes,…)
  • Prüfung der Schaffung weiterer Stellflächen
  • Weitere Anreize zum Umstieg auf Fahrrad und ÖPNV

 

Aufgrund der oben geschilderten Erfahrungen und Berechnungen sehen wir jedoch auch die Notwendigkeit, weitere Stellflächen für Anwohner zu schaffen und auch die Ausweisung von Anwohnerparkzonen zu prüfen.“

 

 

 

 

Petitum/Beschluss

 

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

 

 

 

Michael Werner-Boelz

 

Anhänge

 

Keine