21-1918

Aktion „Frühblüher als Frühjahrsnahrung für die Bienen“ fortsetzen! Gemeinsamer Antrag von GRÜNE- und SPD-Fraktion

gemeinsamer Antrag

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
14.01.2021
Sachverhalt

 

Bei der wachsenden Zahl von Großstadtbewohnern ist es zunehmend wichtig, Natur zu erhalten bzw. diese auszubauen. Das Grün in unserer Stadt trägt nicht nur zur Verbesserung des Klimas bei, sondern wird vermehrt als Erholungsraum genutzt und dient somit der Erhöhung der Lebensqualität für den Menschen.

Einen entscheidenden Anteil hieran haben die Bienen, die durch die Bestäubung für eine Vermehrung vieler Pflanzen sorgen und somit dazu beitragen, dass die Natur auch weiterhin als fester Bestandteil unseres städtischen Lebens existiert.

Nach einem kühlen und wenig nahrhaften Winter bringt der Frühling viele farbenfrohe Frühblüher mit sich. Sie sind eine wichtige Nahrungsquelle für Honig- und Wildbienen, Hummeln und andere Insekten auf ihrem ersten Frühlingsausflug. Vor allem völkerbildende Arten wie Honigbienen und Hummeln sind auf die nahrhaften Frühblüher angewiesen. Die erste Generation der Sommerbienen, Frühjahrsbrut genannt, wird von den Winterbienen aufgezogen. Sie schlüpfen ab März und werden mit einem Fett-Eiweiß-Polster gefüttert, das über den Winter angelegt wurde. Um auch die kommenden Generationen ausreichend ernähren zu können, müssen die Nektar- und Pollenvorräte schnellstmöglich wieder aufgefüllt werden. Im Frühjahr ist die Pflanzenvielfalt und das damit verbundene Nahrungsangebot bei weitem nicht so ausgeprägt wie im Sommer. Daher bilden Frühblüher die erste wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten. Hervorzuheben sind hierbei: Sibirischer Blaustern, Stern- und Traubenhyazinthe, Elfenkrokus, Kegelblume.

Der Bezirk Nord hat in den vergangenen Jahren viel für den Erhalt unserer Natur getan – auch durch die Pflanzung von Frühblühern. 2017 hatten SPD und GRÜNE schon einmal in einem Antrag Gelder für die Pflanzung von frühblühenden Arten bereitgestellt. [1] Es wurden damals insgesamt 60.000 Zwiebeln gesetzt.

Diese erfolgreiche Aktion (die gesetzten Pflanzen blühen alljährlich und bieten so Insekten Nahrung) sollte nun wiederholt werden, da bei der ersten Pflanzrunde noch nicht alle vorgeschlagenen Standorte bedacht werden konnten. Da der Boden für die Setzung von Frühblüher-Zwiebeln ohnehin aufbereitet werden muss, wäre sinnvoll, gleichzeitig auch Wildblumen auszusäen. Zum einen ist so gewährleistet, dass die bepflanzten Flächen auch im Sommer vielen Insekten Nahrung bieten und ihnen die Möglichkeit eröffnen, die Blumen zu bestäubt, so dass diese Samen und Früchte bilden und sich vermehren können. Zum anderen werden Samen und Früchte der Wildblumen wiederum von vielen anderen Tieren gefressen. Wildblumen bieten vielen verschiedenen Wildtieren somit reichlich Nahrung. Auch dies trägt zu mehr Natur in der Stadt bei.

Darüber hinaus ist eine Sommerblumenwiese auch immer eine Augenweide für die Menschen und trägt somit verstärkt zur Erholung / Regeneration dieser bei.

 

Petitum/Beschluss

 

Vor dem oben genannten Hintergrund möge die Bezirksversammlung beschließen:

  1. Auf über das Gebiet des Bezirks verteilte Grünflächen im öffentlichen Raum (Grünstreifen, Straßenränder etc.) werden zur Pflanzzeit im Herbst erneut verwildernde frühblühende Arten wie Stern-Hyazinthe, Elfenkrokus, Schachblume, Lerchensporn, Traubenhyazinthe etc., die Pollen und/oder Nektar bereitstellen, gepflanzt.
  2. Bei der Pflanzung werden die bearbeiteten Flächen auch mit Samen von passenden Wildblumen bestückt, damit auch im Sommer ein attraktives Nahrungsangebot für Insekten gewährleistet ist. Ein passendes Mahdregime ist dafür Voraussetzung.
  3. Herangezogen werden primär die geeigneten und noch nicht berücksichtigten Standortvorschläge der Regionalausschüsse, die  bei Bedarf um weitere, als sinnvoll erachtete Flächen ergänzt werden können [2-4].
  4. Dem Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität wird eine Liste der Pflanzflächen zur Verfügung gestellt.
  5. Die Bezirksversammlung Hamburg-Nord stellt für die vorgenannten Maßnahmen aus bezirklichen Mitteln € 35.000 zur Verfügung.

 

 

Für die GRÜNE Fraktion Für die SPD-Fraktion
Timo B. Kranz Angelika Bester

Christoph Reiffert Sebastian Haffke

Angelina Platz

 

Anhänge