Weniger Taubendreck in Kirchdorf-Süd - Taubenschlag einrichten (Antrag der SPD-Fraktion) (beschlossene Fassung)
Letzte Beratung: 24.01.2019 Bezirksversammlung Hamburg-Mitte Ö 8.5
In der Großwohnanlage Kirchdorf-Süd hat jede Wohnung einen Balkon. Diese Balkone werden ungefragt von Untermietern besetzt: Verwilderte Haustauben.
Sie hinterlassen jede Menge ätzenden gesundheitsgefährdenden Kot und brüten hier bis zu 10 Mal im Jahr. Das verursacht Gestank und dauerndes Gegurre vor dem Schlafzimmerfenster ab 05:00 Uhr morgens im Sommer. Die Menschen in Kirchdorf-Süd könnten endlos von vergeblichen Vertreibungsversuchen berichten. Viele haben aufgegeben und nutzen den Balkon nicht mehr. Nur ein teures, professionell angebrachtes Taubennetz am Balkon hält die Untermieter wirksam fern. Das verlagert das Problem aber nur auf die noch ungeschützten Balkone, Balkonsimse, Fensterbänke, Außenanlagen und Spielplätze. Die Taubenpopulation und deren eklige Hinterlassenschaft reduzieren sich dadurch nicht.
Dank der emsigen Bemühungen des Vereins „Hamburger Stadttauben e.V.“ etabliert sich In Hamburg gerade ein Konzept zur längerfristig wirksamen Reduzierung der Taubenpopulation und deren Hinterlassenschaften, das in anderen Städten längst umgesetzt wird, in Augsburg, Regensburg und Aachen etwa. Dort wurden schon in den Neunzigern Taubenschläge errichtet, in denen man die Vögel füttert und auf Gipseiern brüten lässt. Der Kot bleibt im Taubenhaus auf dem Dach, wo er regelmäßig entsorgt wird und der Nachwuchs ist unter Kontrolle. Artgerechtes Körnerfutter sorgt für gesunde Tauben, die keine Krankheiten übertragen können. An der Südwestseite des Hauptbahnhofgebäudes, in der ehemaligen Lokführerwohnung im Mäuseturm, entstand vor zwei Jahren der erste öffentliche Taubenschlag in Hamburg. Ein voller Erfolg! Nach dem Taubenschlag am Hauptbahnhof sind inzwischen zwei weitere auf dem Dach der Centrum-Moschee in St. Georg und in der Süderstraße, beim Tierheim entstanden. Die SAGA hat diesen Sommer den ersten SAGA Taubenschlag auf dem Dach eines Hochhauses im Mummelmannsberg im Harvighorster Redder 51 eröffnet. Der Taubenschlag kostete rund 12.000,- €. Die Kosten des geringfügig beschäftigten Taubenschlagbetreuers übernimmt hier die SAGA.
Ein Taubenschlag auf einem Dach in Kirchdorf-Süd kann die erste richtig wirkungsvolle Methode für die Reduzierung der umfangreichen Taubenpopulation und deren Kot sein.
Die Bezirksversammlung möge deshalb beschließen:
Die Bezirksversammlung begrüßt die Errichtung eines Taubenschlags in Kirchdorf-Süd als Pilotprojekt für Großwohnsiedlungen in Hamburg-Mitte.
Der Bezirksamtsleiter wird gebeten, sich bei der Behörde für Umwelt und Energie (BUE), der SAGA und dem Verein Hamburger Stadttauben e.V. für die Installation und langfristige Betreuung eines Taubenschlages in Kirchdorf-Süd einzusetzen.
Die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte stellt bis zu 15.000 Euro aus dem Förderfonds für die Errichtung des Taubenschlags zur Verfügung, wenn die Finanzierung der langfristigen Betreuung des Taubenschlags gesichert ist.
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