Der Quartiersbeirat Karolinenviertel hat in seiner Sitzung am 22.05.2025 folgende Beiratsempfehlung beschlossen.
Das Karolinenviertel ist während des Hamburger Doms und bei gleichzeitigen Messen auf dem Heiligengeistfeld regelmäßig stark vom Durchgangs- und Parksuchverkehr betroffen. Dies führt zu erheblichen Belastungen für Anwohnende, Gewerbetreibende und Besucher*innen des Viertels.
Der Quartiersbeirat Karolinenviertel empfiehlt daher folgende Maßnahmen zur besseren Verkehrslenkung in und um das Quartier:
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Testweise Einrichtung einer Schranke
Während der Veranstaltungszeiten soll eine temporäre Schranke an einer zentralen Zufahrt ins Quartier installiert werden, um Durchgangsverkehr zu unterbinden. Die Wirkung dieser Maßnahme sollte beobachtet und ausgewertet werden.
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Weitere Zufahrtsregulierung bei unzureichender Wirkung
Falls die Schrankenlösung nicht den gewünschten Effekt erzielt, empfehlen wir eine weitergehende Verkehrsberuhigung, z. B. durch eine temporäre Sperrung der Flora-Neumann-Straße mittels Barken. Die Zufahrt ins Quartier wäre dann ausschließlich für Anwohnende über die Feldstraße möglich.
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Einsatz von Messemitarbeitenden zur Verkehrsbeobachtung
Zur Unterstützung und Orientierung vor Ort könnten Mitarbeitende der Messe (ohne Weisungsbefugnis) eingesetzt werden, um bei Bedarf auf Verkehrsprobleme aufmerksam zu machen und Besucher*innen umgehend an Parkmöglichkeiten zu verweisen.
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Verbesserte Ausschilderung zu Parkplätzen
Eine frühzeitige und gut sichtbare Beschilderung zu Parkflächen wie dem Messeparkhaus und weiteren öffentlichen Stellplätzen – analog zur bestehenden Beschilderung zum Parkplatz Glacischaussee – kann den Parksuchverkehr im Wohngebiet deutlich reduzieren.
Sinnvoll wäre insbesondere eine große, gut sichtbare Ausschilderung an der Flora-Neumann-Einfahrt mit dem Hinweis „Keine Parkmöglichkeiten für Dombesucher. Bitte nutzen Sie das Messeparkhaus“ o. ä. Dies sollte in Verbindung mit Stichprobenkontrollen (s. o.) erfolgen.
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Einschränkung des MOIA-Verkehrs in Anwohnerstraßen
Während der Dom-Zeiten fährt MOIA regelmäßig die Laeiszstraße an und nutzt die Wendepfanne zum Ausladen von Dombesucher*innen. Da MOIA festgelegte Haltepunkte hat und damit nicht wie ein Taxi gezielt eine Adresse anfährt, sondern eher einem Linienbus entspricht, besteht aus unserer Sicht keine Zufahrtsberechtigung zu reinen Anwohnerstraßen.
MOIA selbst schreibt auf seiner Website:
„Als eigenwirtschaftlicher Linienbedarfsverkehr im ÖPNV sind wir berechtigt, die ÖPNV-Infrastruktur, wie etwa Busspuren und Bushaltestellen, zu nutzen, um dich noch schneller und bequemer befördern zu können.“
Ein Linienverkehr gehört jedoch nicht in Anwohnerstraßen. Die Bushaltestelle an der Feldstraße ist gut erreichbar und sollte stattdessen genutzt werden. Die genauen Haltepunkte sind auf der MOIA-Website derzeit leider nicht öffentlich einsehbar.
Diese abgestuften Maßnahmen zielen darauf ab, die Belastungen durch Veranstaltungsverkehr im Karolinenviertel wirksam zu verringern, ohne den Zugang für Anwohnende oder Notdienste zu behindern. Sie tragen zu mehr Sicherheit, Ruhe und Lebensqualität im Quartier bei.
Wir bitten den Cityausschuss, diese Empfehlungen bei der weiteren Planung und Abstimmung mit den zuständigen Stellen zu berücksichtigen.
Der Beirat stimmt wie folgt ab:
Alle Beirat Politik
Ja 19 6 0
Nein 0 0 0
Enthalten 6 1 0