Unterstützung für "Never Give Up Förderverein e.V.": Aufklärung und Prävention gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM) (Antrag der SPD-, GRÜNE-, CDU-Fraktion, Fraktion DIE LINKE und Volt-Fraktion)
Letzte Beratung: 23.01.2025 Bezirksversammlung Hamburg-Mitte Ö 9.8
Weibliche Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation, FGM) ist eine schwerwiegende Menschenrechtsverletzung, von der weltweit Millionen von Mädchen und Frauen betroffen sind. In Deutschland leben laut aktuellen Schätzungen von Terre des Femmes e.V. etwa 103.947 betroffen Frauen und Mädchen, bis zu 17.271 Mädchen sind potenziell gefährdet. Besonders während der Ferienzeit steigt das Risiko für sogenannter "Ferienbeschneidungen" im Ausland, aber es gibt auch Hinweise darauf, dass FGM in Deutschland durchgeführt wird. In Deutschland ist FGM seit Juni 2013 gemäß § 226a Strafgesetzbuch (StGB) ausdrücklich unter Strafe gestellt.
Der Internationale Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung am 6. Februar macht auf diese Menschenrechtsverletzung aufmerksam. Er soll das Bewusstsein für die gesundheitlichen und psychischen Folgen schärfen, über rechtliche Konsequenzen informieren und die gesellschaftliche Sensibilisierungfördern, um Prävention und Schutzmaßnahmen zu verstärken.
Der Förderverein Never Give Up e.V. setzt sich seit Jahren gegen FGM ein und plant zum diesjährigen Aktionstag eine Demonstration, Aufklärungskampagnen und Informationsveranstaltungen. Ziel ist es, Betroffene zu unterstützen, die Öffentlichkeit zu informieren und den Druck für wirksame Maßnahmen zu erhöhen.
Folgende Aktivitäten sind vorgesehen:
- Demonstration: Mit klaren Botschaften soll auf die Problematik von FGM aufmerksam gemacht werden. Es werden Redebeiträge von betroffenen Frauen sowie Expertinnen und Experten eingeplant.
-Informationsstände an zentralen Orten: Bereitstellung von Material zu den gesundheitlichen und rechtlichen Folgen von FGM sowie zum Selbstbestimmungsrecht von Mädchen und Frauen.
- Flyer- und Plakatkampagne: Verteilung von Informationsmaterial mit dem Slogan „Hört auf, über meinen Körper zu entscheiden“.
- Social-Media-Kampagne: Nutzung von Plattformen wie Instagram, Facebook und X (ehemals Twitter) mit den Hashtags #HörtAufÜberMeinenKörperZuEntscheiden, #StopFGM und #MeinKörperMeinRecht, um die Reichweite der Kampagne zu erhöhen.
- Erfahrungsaustausch und Empowerment: Austauschformate für betroffene Frauen sowie Vernetzungstreffen mit Fachkräften aus Sozialarbeit, Medizin und Recht.
Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte beschließen:
1. Dem Never Give Up Förderverein e.V. werden zur Sicherstellung der Durchführung der geplanten Aktivitäten 3.750,00 € zur Verfügung gestellt (1.250,00 € aus Regionalmitteln des Regionalbereiches Billstedt und 2.500,00 € aus bezirklichen Sondermitteln, Förderfond konsumtiv).
2. Der Förderverein wird eingeladen, dem Ausschuss für Sozialraumentwicklung über die durchgeführten Aktionen zu berichten.
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