Unterstützung einer Hamburger Bewerbung für Olympische und Paralympische Spiele unter besonderer Berücksichtigung des Breiten- und Spitzensports Gemeinsamer Antrag von SPD-, CDU- und FDP-Fraktion
Letzte Beratung: 17.07.2025 Bezirksversammlung Ö 6.2
Die Freie und Hansestadt Hamburg hat als Sportstadt und Active City ein klares Bekenntnis zum Sport abgelegt. Dieses Engagement findet sich ausdrücklich im aktuellen Koalitionsvertrag für die Bezirksversammlung Hamburg-Nord wieder. Es heißt dort klar: "Sport stärkt Gesundheit, Gemeinschaft und Integration." Wir, die Koalitionäre in Hamburg-Nord, sind entschlossen, Sportvereine verlässlich zu unterstützen, sei es bei der Infrastruktur, Nutzung, Gleichstellung oder Integration. Unsere Aufmerksamkeit gilt derFörderung von Mädchen und Frauen im Sport sowie der Stärkung von Trainerinnen. Wir wollen Sportstätten nachhaltig modernisieren, Kooperationen zwischen Schulen und Vereinen stärken und vielfältige Bewegungsangebote im Bezirk schaffen, von 3-gegen-3-Basketball bis zu Outdoor-Fitness."
Vor diesem Hintergrund sehen wir in der Möglichkeit einer erneuten Hamburger Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Spiele eine herausragende Chance. Die bestehende "Bewerbungskonzeption HAMBURG+ setzt auf ein Festivalerlebnis der kurzen Wege" (hamburg.de) unterstreicht Hamburgs Stärke, ein nachhaltiges und kompaktes Konzept zu präsentieren. Dieses Konzept, das auf die Nutzung bestehender Infrastrukturen und kurze Wege setzt, ist ein starkes Argument für die Olympiabewerbung. Es zeigt, wie Hamburg Großveranstaltungen bürgernah, umweltfreundlich und zukunftsfähig gestalten kann.
Wir sehen in der grundsätzlichen Überlegung einer Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Spiele eine immense und positive Chance, Hamburg als Metropole mit internationaler Strahlkraft zu positionieren, die Stadtentwicklung auf nachhaltige Weise voranzutreiben und ein bleibendes sportliches Erbe zu schaffen. Die bloße Vorstellung, als Ausrichterstadt ausgewählt zu werden, sollte uns allemotivieren, die Potenziale Hamburgs in den Vordergrund zu stellen und diese Vision mit größtem Optimismus zu verfolgen. Dem Grunde nach ist Olympia schon jetzt eine Chance für Hamburg.
Es ist für uns von entscheidender Bedeutung, dass eine mögliche Förderung des Spitzensports im Zuge einer Olympia-Bewerbung untrennbar mit der Stärkung des Breitensports verbunden ist. Wir sind fest überzeugt: Keine Spitze ohne Breite. Eine starke und vielfältige Breitenbasis ist das Fundament für sportliche Erfolge undeine gesunde, aktive Stadtgesellschaft. Eine olympische Bewerbung muss daher als nachhaltiger Impulsgeber verstanden werden, der langfristig gerade dem Breitensport in unserer Active City zugutekommt. Dies kann durch gezielte Investitionen in Sportstätten, die umfassende Förderung unserer Sportvereine – wie in unserem Koalitionsvertrag Hamburg-Nord festgeschrieben – und die Schaffung neuer, niedrigschwelliger Bewegungsangebote erreicht werden, die der gesamten Stadtgesellschaft zugutekommen.
Des Weiterensehen wir in einer möglichen Olympia-Bewerbung die Chance, nicht nur sportbezogene, sondern auch darüberhinausgehende städtebauliche und infrastrukturelle Entwicklungspotenziale in der ganzen Stadt zu heben. Insbesondere die Investitionen in sogenannte sportfremde Infrastruktur – etwa in den Bereichen Verkehr, Digitalisierung, Klimaanpassung, öffentlicher Raum oder Bildung – können, wenn sie zielgerichtet und nachhaltig geplant sind, einen enormen Mehrwert für die Lebensqualität in allen Hamburger Stadtteilen schaffen. Wir regen daher an, diese Aspekte zum integralen Bestandteil einer möglichen Bewerbung zu machen. Olympia sollte nicht nur eine Bühne des Sports sein, sondern auch ein Motor für ganzheitliche Stadtentwicklung – gerade auch in Quartieren, die bislang seltener im Fokus großstädtischer Investitionen standen.
Ein Beispiel hierfür ist die potenzielle Einbindung des Hamburger Stadtparks als Ort der Begegnung, des Austauschs und der Fankultur, der während der Spiele auch als öffentliches Festivalzentrum mit kulturellen Angeboten dienen könnte. Ein beschleunigter Ausbau der U5-Linie, die mehrere olympiarelevante Orte erschließen wird, ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Olympia Investitionen in nachhaltige Mobilität sinnvoll bündeln kann. All dies zeigt: Auch sportfremde Infrastruktur kann und sollte ein zentrales Element einer erfolgreichen und zukunftsorientierten Olympia-Bewerbung sein.
Ein Festivalerlebnis der kurzen Wege, wie in der Konzeption beschrieben, kann dabei Synergien schaffen, die sowohl den Spitzen- als auch den Breitensport nachhaltig stärken und die Begeisterung für Bewegung in allen Altersgruppen wecken. Die geplanten Public-Viewing-Angebote bei großen Sportevents - auch in weniger zentral gelegenen Stadtteilen könnten hierbei ebenfalls eine wichtige Rolle spielen, um die olympische Begeisterung breit in der Bevölkerung zu verankern.
Beschluss:
Die Bezirksversammlung Hamburg-Nord möge beschließen:
Für die CDU-Fraktion: Martin Fischer, Stefan Baumann, Ralf-Martin Diedrich, Dr. Julia Wickert
Für die SPD-Fraktion: Tina Winter, VeitKrasnicki, Carsten Gerloff
Für die FDP-Fraktion: Claus-Joachim Dickow, Konstantin Bonfert
Keine
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