23-1275

Umsetzung eines Denkmals zum Gedenken an die Opfer der Sturmflut 1962 am Deich (Spreehafen / Harburger Chaussee) (Antrag der GRÜNE-Fraktion, SPD-Fraktion und FDP-Gruppe)

Antrag öffentlich

Letzte Beratung: 11.12.2025 Bezirksversammlung Hamburg-Mitte Ö 8.11

Sachverhalt

Die Sturmflut von 1962 hat Hamburg tief geprägt. Mehr als dreihundert Menschen verloren ihr Leben, viele weitere ihr Zuhause und ihre Existenz. Die Flut offenbarte nicht nur die Verletzlichkeit der Stadt, sondern auch ihre Srke, den Zusammenhalt in der Katastrophe und den Willen, aus ihr zu lernen.

Ein zentrales Denkmal soll an die Opfer der Flut und an die Aufgabe erinnern, Verantwortung aus Erinnerung zu ziehen. Es steht für eine Stadt, die gelernt hat, sich zu schützen und für eine Gemeinschaft, die sich nicht abwendet, wenn Menschen in Not sind.

Die Geschichtswerkstatt hat über die vergangenen Monate die Idee für ein solches Denkmal entwickelt.

Sie schlägt vor, Gedenkplaketten aus einer speziellen Zinnlegierung (Schmuckzinn) anbringen zu lassen. Jede Plakette (100 x 50 mm) sollt den Namen, das Sterbealter sowie das Logo der Flutmarke von 1962 tragen. Die gewählte Legierung hält den Witterungs- und Tidebedingungen stand, ist hitzebeständig und bietet zugleich keinen Anreizr Diebstahl.

Die Befestigung soll mittels zweier 4-mm-Stifte im Stein sowie durch einen DIN-genormten Spezialkleber erfolgen. Die Plaketten werden mittig auf der Außenseite der jeweiligen Stufen angebracht. Zusätzlich sollen die Stufen mit einer witterungsbeständigen, anthrazitfarbenen Beschichtung versehen werden.

Die insgesamt 224 Plaketten enthalten jeweils für ein Todesopfer der Flutkatastrophe von 1962, einschließlich der im Einsatz verstorbenen Helferinnen und Helfer. Soweit möglich, sollen Familien- und Ehepaarkonstellationen bei der Anordnung berücksichtigt werden und eine stille Reihe entlang der Stufen an der Deichinnenseite der Harburger Chaussee bilden.

An den Stirnseiten der Stufen soll das Logo der Flutmarke von 1962 konkret der Querbalken mithilfe von Asphaltfarbe bis zu einer Höhe von 5,30 Metern (ehemalige Deichhöhe) aufgetragen werden. So wird das Logo in seiner Gesamtheit von der Straße aus sichtbar. Die Arbeiten übernimmt ein Fachunternehmen, das bereits in der Vergangenheit für die Stadt Hamburg tätig war.

Nach Rücksprache mit dem Deichvogt ist in den kommenden 1020 Jahren nicht mit einer Erhöhung des Deiches zu rechnen. Sollte es wider Erwarten doch zu einer Deicherhöhung kommen, ist angedacht, die Stufen mit den Plaketten nach cksprache mit der Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg und Hafen in ein neues Bauwerk einzubinden.

Bitte um Unterstützung bei Pflegearbeiten: Um der Würde des Gedenkortes gerecht zu werden, bitten wir zudem freundlich um regelmäßige Beseitigung von Wildkraut und Beikraut.

Petitum/Beschluss

Die Bezirksversammlung unterstützt das oben geschilderte Projekt der Geschichtswerkstatt und setzt sich für dessen zeitnahe Umsetzung ein.

Das Bezirksamt Hamburg-Mitte und die BUKEA werden gebeten, die Initiative der Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg zu unterstützen und die Realisierung eines angemessenen Erinnerungsortes zu ermöglichen.

Bera­tungs­reihen­folge
Datum/Gremium
TOP
Lokalisation Beta
Harburger Ch Wilhelmsburg

Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.