21-4502.1

switchhh - Beiratsempfehlung vom 04.07.2018 - Quartiersbeirat Karolinenviertel

Mitteilung öffentlich

Sachverhalt

Der Cityausschuss hat sich in seiner Sitzung am 18.09.2018 mit der nachfolgend aufgeführten Vorlage befasst und die Beiratsempfehlung mit der nachfolgenden Modifizierung einstimmig beschlossen:

 

„Der Cityausschuss schließt sich der Einschätzung des Quatiersbeirat Karolinenviertel an, dass die Marktstraße kein geeigneter Standort zur Einrichtung eines „Switch-Punktes“ ist. Stattdessen werden die Parkplätze an der Karolinenstraße auf der Seite der Messehallen als Standort vorgeschlagen.“

 

Die Bezirksversammlung hat diesen Beschluss in ihrer Sitzung am 20.09.2018 einstimmig bestätigt.

 

 

 

Der Beirat lehnt die Einrichtung eines Switch Punktes innerhalb der Kernzone im Karolinenviertel ab.

 

Teilnehmervotum:  Ja-Stimmen: 13                       Nein-Stimmen: 1             Enthaltungen: 6

Beiratsvotum:         Ja-Stimmen: 6                 Nein-Stimmen: 1             Enthaltungen: 2

Votum Politik:         Ja-Stimmen: 3                 Nein-Stimmen: /              Enthaltungen: /

 

Um Beschlussfassung oder Kenntnisnahme wird gebeten.

 

 

Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) nimmt auf Grundlage von Auskünften der Hamburger Hochbahn AG (Hochbahn) mit Schreiben vom 13.11.2018 wie folgt Stellung:

 

Switchh ist ein Mobilitätsangebot der Hochbahn, das die ergänzende Nutzung der Car- und Bike-sharing-Angebote der Partner car2go, DriveNow, cambio und StadtRAD in Verbindung mit den Bussen und Bahnen im Hamburger Verkehrsverbund für alle Hamburgerinnen und Hamburger einfach und bequem gestaltet. Neben der Einrichtung von switchh-Punkten an Schnellbahnhaltestellen, schafft die Hochbahn mit dem Konzept der sogenannten "dezentralen switchh-Punkte im Quartier" auch in dicht besiedelten Stadtteilen eine Alternative zum privaten Autobesitz. In einem zweistufigen Verfahren wurden die am besten geeigneten Standorte für diese dezentralen switchh-Punkte identifiziert.

In der ersten Stufe wurden mit Hilfe einer datenbasierten Auswertung der Hochbahn und den Partnern Cambio, car2go und DriveNow Potentialgebiete definiert. In die Auswertung sind die Einwohnerdichte, der Anteil der Hauptzielgruppe an den Einwohnerinnen und Einwohnern, die bisherige Car-Sharing-Nutzungsintensität, die Kundendichte und die Nachfrage eingeflossen. Als eines der Potentialgebiete hat sich das Karolinenviertel mit der Glashüttenstraße, der Marktstraße, der Vorwerkstraße, der Grabenstraße und der Flora-Neumann-Straße aus der Auswertung ergeben.

In der zweiten Stufe wurden die einzelnen Standorte innerhalb der Potentialgebiete identifiziert. Die Standortsuche erfolgte durch Ortsbegehungen aller Straßenzüge in den festgelegten Gebieten. Bei der Standortsuche wurde darauf geachtet, dass:

  • nach Möglichkeit, im Sinne einer Bündelung von Mobilitätsoptionen, StadtRAD-Stationen in der Nähe sind,
  • ausreichend Platz für den Aufbau von Elektro-Ladesäulen in den Nebenflächen vorhanden ist,
  • die städtebauliche Verträglichkeit gegeben ist (z.B. Konsultation des Denkmalschutzes),
  • die Verkehrssicherheit gewährleistet ist (z.B. durch eine Begehung mit der Polizei),
  • keine Leitungen und Bäume der Einrichtung eines dezentralen switchh Punktes entgegenste-hen und
  • die Beschaffenheit der Stellplätze möglichst gut für einen switchh Punkt geeignet ist.

Die optimale Größe für einen dezentralen switchh-Punkt im Quartier liegt bei vier Stellplätzen, da hier gute Chancen bestehen, meist einen freien Stellplatz und ein verfügbares Fahrzeug zu finden. Diese Stellplätze sollen zusammenhängend und übersichtlich gruppiert sein. Wenn möglich werden Senkrecht- oder Schrägparkstände bevorzugt, aber auch Längsparkstände sind möglich, sofern sie nicht an einer Hauptverkehrsstraße liegen.

 

Die einzelnen vorgeschlagenen Standorte hat sich die Hochbahn gemeinsam mit den Trägern öffentlicher Belange angeschaut und besprochen. Neben dem Bezirksamt Hamburg-Mitte wurde u.a. auch das zuständige Polizeikommissariat beteiligt. Überdies fand am 5. Juni 2018 eine Befassung des Hauptausschusses der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte mit der Drs 21-4173.1 statt, wobei von der Hochbahn alle Standorte für switchh-Punkte ausführlich dargestellt wurden.

 

Ergänzend waren im Karolinenviertel auch die Belange des Denkmalschutzes zu berücksichtigen, u.a. musste daher ein avisierter Standort in der Glashüttenstraße ausgeschlossen werden. Die geplante spätere Nachrüstung mit Elektroladesäulen inkl. des dafür benötigten Platzes in den Nebenflächen hat zum Ausschluss einiger weiterer Standorte geführt, dazu gehören die Grabenstraße und die Vorwerkstraße, aber auch Teilbereiche der anderen Straßenzüge. In der Flora-Neumann-Straße findet sich keine Wohnbebauung, so dass die Einrichtung eines switchh-Punktes hier nicht der Idee dezentraler switchh-Punkte in Wohnquartieren gerecht werden würde.

Der von der Hochbahn vorgeschlagene Standort in der Marktstraße bietet den Vorteil, dass er sich in der Nähe einer bereits vorhandenen StadtRAD-Station befindet. Darüber hinaus parken hier bereits jetzt Fahrzeuge und in den Nebenflächen könnten in der Flucht bereits vorhandener Lichtmasten zu einem späteren Zeitpunkt zwei Elektroladesäulen aufgestellt werden. Am 23. Mai 2018 wies ein Anwohner, der über den Quartiersbeirat Karolinenviertel von der geplanten Einrichtung des switchh-Punktes in der Marktstraße erfahren hatte, darauf hin, dass zwischen den Häusern 142 und 145 vier- bis fünfmal im Jahr Holzpellets angeliefert werden. Das hat die Hochbahn berücksichtigt und den switchh-Punkt entsprechend in den Bereich der Hausnummern 139-140a verlagert. Darüber hinaus wurden der Hochbahn gegenüber keine weiteren Bedenken gegen diesen Standort geäert.

Die vom Cityausschuss vorgeschlagenen Parkplätze an der Karolinenstraße eignen sich nicht für einen dezentralen switchh-Punkt im Quartier. Im Bereich Karolinenstraße ist keine hinreichend dichte Wohnbebauung vorhanden, sodass der Standort keinen Mehrwert für die Umsetzung des Konzeptes der dezentralen switchh-Punkte in dicht besiedelten Quartieren böte. Die Anwohnerinnen und Anwohner müssten zur Karolinenstraße vergleichsweise weitere Wege zurücklegen. Es steht ferner zu befürchten, dass ein switchh-Punkt in der Karolinenstraße in größerem Umfang von Messebesucherinnen und Messebesuchern genutzt würde und der oben genannten Zielgruppe in geringerem Maße zur Verfügung stünde. Darüber hinaus handelt es sich bei den vorgeschlagenen Stellplätzen um Längsparkstände an einer mehrspurigen Hauptverkehrsstraße.

 

Petitum/Beschluss

Um Kenntnisnahme wird gebeten.