In Rothenburgsort entsteht auf dem Gelände des Neuen Huckepackbahnhofs ein neues Gewerbegebiet. Die Planung der Verkehrswege ist weitestgehend abgeschlossen und die Straßen zum Teil fertiggestellt.
Unter Federführung der Billebogen Entwicklungsgesellschaft & Co. KG haben sich Vertreter aus dem Stadtteil zusammengefunden und über die zukünftige Straßenbenennung diskutiert. Nach drei Sitzungen ist eine aus Sicht der Arbeitsgruppe ausgewogene Lösung gefunden worden. Berücksichtigt werden der Bezug zum Stadtteil und zur Wirtschaft und die Würdigung von Frauen.
Folgende Namen werden vorgeschlagen:
-
Nieburstraße
Die Nieburstraße ist die einzige Straße, die in Rothenburgsort nach dem Zweiten Weltkrieg nicht wieder existierte. Sie verlief früher nordöstlich des Huckepackbahnhofs.
Die Benennung der Straße bezog sich wohl ursprünglich auf einen Vertreter aus der Hamburger Ratsherren- und Bürgermeisterdynastie Niebur aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit.
-
Tisekta
Das Rothenburgsorter Unternehmen von Richard Thiessen war im nördlichen Bereich des Huckepackbahnhofs angesiedelt. Die Limonaden-Marke „Tisekta“ war in Hamburg beliebt und wurde unter anderem in der gehobenen Gastronomie ausgeschenkt.
-
Dr. Cornelia Harte
1914 bis 1998, in Altona geboren. Sie studierte Botanik, Zoologie und Chemie in Berlin und München. Sie erhielt 1951 als erste Frau eine Professur an der Universität zu Köln. Sie verfasste mehrere Bücher im Bereich der Entwicklungsbiologie und förderte die Vernetzung von Frauen in der Wissenschaft. Sie stiftete für ihr Fachgebiet einen mit 5.000 € dotierten Preis für herausragende wissenschaftliche Leistungen von Frauen in der Biologie. Bis heute gibt es an der Universität zu Köln das Cornelia-Harte-Mentorin-Programm.
-
Erwin Seeler
1910 bis 1997. Er war Fußballspieler, lebte in Rothenburgsort, spielte bei Rothenburgsort 96 und danach beim SC Lorbeer 06, einem Arbeitersportverein. 1929 und 1931 wurde er mit dem Verein ATSB-Bundesmeister, mit der ATSB-Bundesauswahl nahm er 1931 an der Arbeiterolympiade teil, erreichte das Viertelfinale und wurde Torschützenkönig. Später war er als Spieler des HSV erfolgreich. Er ist der Vater von Uwe Seeler.
-
Dr. Kaatje Benninga (1898 bis 1943) war eine jüdische Ärztin, die sich nach ihrer Approbation in Rothenburgsort niederließ und dort als Allgemeinärztin praktizierte. Neben der Kassenzulassung war sie Vertragsärztin der Wohlfahrtspflege. Wegen ihrer jüdischen Herkunft musste sie 1938 ihre Praxis in Rothenburgsort schließen. Sie wurde nach Sobibor deportiert und dort durch die Nazis ermordet.