22-1074.1

Shared Mobility - Mobilität weiter denken auch im Kampf gegen Corona

Vorlage öffentlich

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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18.06.2020
Sachverhalt

Der Ausschuss für Mobilität hat in seiner Sitzung am 17.06.2020 dem nachfolgend aufgeführten Antrag der CDU-, SPD- und FDP-Fraktion Drs. Nr. 22-1074 einstimmig - bei Enthaltung der GRÜNE- und AfD-Fraktion sowie der Fraktion DIE LINKE - zugestimmt.
 

Mobil zu sein hat einen großen Stellenwert in unserer Gesellschaft. Es ist ein zentraler Baustein für eine lebendige und nachhaltige Stadt und unterstützt die Entwicklung der Wirtschaft. Sharing-Angebote können dabei aufgrund ihrer Flexibilität, Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit zu einem Schlüsselelement werden.

Die Corona-Pandemie und Ihre Folgen haben bis heute Auswirkungen auf alle Bereiche unseres Lebens und stellt uns vor große Herausforderungen. Das Mobilitätsverhalten der Menschen hat sich verändert und darauf müssen wir reagieren. Die Frage, wie Mobilität gestaltet werden soll und kann, nimmt nach diesen einschneidenden Eingriffen einen ganz neuen und hohen Stellenwert ein.

Busse und Bahnen sind zwar weiter verfügbar, jedoch gibt es gerade jetzt einen großen Wunsch nach mehr individuelle Angeboten. Besonders für Risikogruppen ist die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln mit teils vielen Fahrgästen nicht zumutbar. Für eine intelligente Lösung noch stärker die Mobilität an den individuellen Bedürfnissen zu orientieren, unabhängig von finanziellen Möglichkeiten der Nutzerinnen und Nutzer, sind Sharing-Anbieter und deren Ausbau unverzichtbar.

Der Bezirk Hamburg-Mitte sollte daher mit gutem Beispiel vorangehen und diesen Prozess unterstützen und fördern. Die bietet auch die Chance, die noch „weißen Flecken“ auf der Sharing-Landkarte zu schließen, indem die Geschäftsgebiete der Leih- und Sharing-Angebote ausgebaut werden, insbesondere in den Stadtteilen unseres Bezirkes, die nicht unmittelbar an die Innenstadt grenzen. Damit kann der Bezirk Hamburg-Mitte eine Vorreiterrolle einnehmen und als Pilotprojekt bei Planung und Gestaltung für eine hamburgweite Lösung dienen.

Hauptproblem bleibt vor allem häufig die sogenannte „letzte Meile“. Um hier auch Anwohnerinnen und Anwohnern ohne direkten Zugang zu öffentlichen Bus- und Bahnstationen in unmittelbarer Nähe eine umfassende Beteiligung am Mobilitätsnetz der Stadt zu ermöglichen, fordern wir eine umfassende Stärkung und Erweiterung der Sharing-Angebote, wie zum Beispiel Car-Sharing, Moia, StadtRad, E-Scooter und Leihroller. 

  1. Das Bezirksamt wird gebeten sich bei der zuständigen Fachbehörde dafür einzusetzen,  dass Maßnahmen inklusive etwaiger nötiger rechtlicher Änderungen und Kosten erarbeitet werden, um die Bedienungsgebiete der Leih- und Sharing-Angebote für Autos, Fahrräder und Roller (auch E-Scooter) flächendeckend auch in den sogenannten Randgebieten auszubreiten, nicht erschlossene Gebiete zu erschließen sowie schwach ausgebaute Gebiete im Bezirk Hamburg-Mitte zu stärken.
     
  2. Das Bezirksamt soll bei der zuständigen Fachbehörde darauf hinwirken, dass weitere Standorte für Switchh-Angebote, insbesondere in den Stadtteilen, in denen es dieses Angebot noch nicht gibt, geschaffen werden und darüber hinaus Standorte für weitere StadtRad-Stationen gesucht und geprüft werden.

     
  3. Das Bezirksamt wird gebeten, im Rahmen der Bauplanung die „Shared-Mobility“ nach Möglichkeit in Neubaugebieten zu integrieren unter anderem mittels der Einbindung über E-Ladestellen, besondere Parkplätze für Carsharing sowie Rad- und Roller-Stationen.

     
  4. Der Bezirksamtsleiter wird gebeten, sich bei der zuständigen Fachbehörde dafür einzusetzen, dass Gespräche mit Sharing-Anbietern vor allem mit Carsharing-Anbietern mit dem Ziel einer flächendeckenden Ausweitung der Geschäftsgebiete auf den gesamten Bezirk Hamburg-Mitte geführt werden.
     
  5. Die Prüfergebnisse aus diesem Beschluss sind dem Ausschuss für Mobilität vorzulegen.

 

 

Petitum/Beschluss


Die Bezirksversammlung wird um Bestätigung des Beschlusses gebeten.