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Sachstandsbericht zur Erstellung eines Konzepts zur nachhaltigen Klimaanpassung und für Natürlichen Klimaschutz für den Bezirk Hamburg-Mitte

Mitteilung öffentlich

Letzte Beratung: 26.11.2025 Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität und Stadtnatur Ö 7.3

Sachverhalt

Die zunehmenden Extremwetterereignisse verdeutlichen, dass der Bezirk Hamburg-Mitte zunehmend von den Folgen des Klimawandels betroffen ist. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit eines Instruments als Grundlage für planerische und politische Entscheidungenzur Realisierung wirksamer und nachhaltiger Klimaanpassungsmaßnahmen. Das Konzept für nachhaltige Klimaanpassung und natürlichen Klimaschutz (KLAK) bildet hierfür die Grundlage und konkretisiert die Ziele der Hamburgischen Klimaanpassungsstrategie auf bezirklicher Ebene.

Die Konzepterstellung wird über eine Bundesförderung im Rahmen des „Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz“ (ANK) unter der Förderrichtlinie „Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ (DAS) und dem Förderschwerpunkt „A.1: Erstellung eines Konzepts zur nachhaltigen Klimaanpassung und für Natürlichen Klimaschutz“ finanziert. Bestandteile der Förderung sind eine auf zwei Jahre (01.02.2025 31.01.2027) befristete Personalstelle für das Klimaanpassungsmanagement sowie die Unterstützung der Konzepterarbeitung durch einen externen Dienstleister (GEO-NET Umweltconsulting GmbH, Must Städtebau GmbH, Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH). Die Projektwebseite fasst die zentralen Projektschritte zusammen: Klimaanpassungskonzept für Hamburg-Mitte - hamburg.de

Das Konzept baut auf bestehenden Instrumenten wie der Hamburger Klimaanpassungsstrategie und dem Integrierten Klimaschutzkonzept (IKK) auf. Es greift die Ansatzpunkte des IKK auf und erweitert sie auf Grundlage fachlicher Analysen und Beteiligungsprozesse. Das Ziel ist die Erarbeitung von 10 20 Schlüsselmaßnahmen, die innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre nach Beschluss des Konzepts umgesetzt oder initiiert werden sollen. Laut der Förderrichtlinie sollen dabei mindestens 30 % der Maßnahmen naturbasiert sein, um den natürlichen Klimaschutz und die Biodiversität zu stärken.

Die Konzepterstellung gliedert sich in eine analytische und eine strategische Phase. Die analytische Phase umfasst eine Bestandsaufnahme, eine Betroffenheitsanalyse sowie die Identifikation von Hotspots. Die strategische Phase baut inhaltlich auf den Ergebnissen der analytischen Phase auf und umfasst die Entwicklung einer Gesamtstrategie, eines Maßnahmenkatalogs sowie die Ausarbeitung einer Verstetigungs-, Controllings- und Kommunikationsstrategie. Die Konzeptentwicklung berücksichtigt die Fachexpertise und Erwartungen der Fachbehörden und bezirklichen Fachämter, die häufig für die Umsetzung der Maßnahmen verantwortlich sind.Dazu werden verschiedene verwaltungsinterne Beteiligungsformate durchgeführt.Die bereits erfolgten und geplanten Formate werden nachfolgend im Kontext der einzelnen Arbeitsschritte näher erläutert.

Aktueller Stand der Arbeiten

Arbeitspaket Bestandsaufnahme

Die Grundlage für die erarbeiteten Analysen, Ziele und Maßnahmen bildet eine Auswertung vorhandener Konzepte, Aktivitäten, Klima- und Geodaten. Die vergangenen und zukünftig erwarteten klimatischen Entwicklungen wurden anhand von Daten des Deutschen Wetterdienstes ausgewertet und durch ein vom Auftragnehmer entwickeltes Programm (Climate data analyzer - CDA) aufbereitet. Die Auswahl zukünftiger Emissionsszenarien und Zeiträume orientierte sich zur besseren landesweiten Vergleichbarkeit am Klimareport Hamburg. Die stadträumlichen Gegebenheiten und Entwicklungstendenzen wurden im Rahmen einer Stadtstrukturanalyse kartographisch dargestellt. Folgende Themen wurden in Einzelkarten visualisiert und schließlich in einer Übersichtskarte zusammengeführt: Siedlungsstruktur, Bevölkerungsstruktur und sensitive Einrichtungen, Freiraum und Grünstruktur, Gewässer und Topographie. Die Zwischenergebnisse der Bestandsaufnahme wurden im Rahmen einer bezirksinternen Auftaktveranstaltung am 10.06.2025 vorgestellt.

Arbeitspaket Betroffenheitsanalyse

Die Maßnahmenentwicklung setzt die Ermittlung zentraler Klimarisiken und die Lokalisierung besonders betroffener Bezirksbereiche voraus. Nach der Bestandsaufnahme erfolgte eine Klimarisikoanalyse nach ISO 14091. Rund 180 Klimafolgen wurden in zehn Handlungsfelder gegliedert und gemeinsam mit Vertreter:innen der Fachämter undBehörden in drei digitalen Fachrunden bewertet und priorisiert (Juni/Juli 2025). Anhand der Risikobewertung konnten die Klimafolgen priorisiert werden, um als fachliche Grundlage in die Strategie- und Maßnahmenentwicklung einzufließen.

Arbeitspaket Aufnahme von Hotspots

r die räumlichen Analysen wurden Geodaten aus dem Geoportal Hamburg ausgewertet. Im Fokus standen die Stadtklimaanalyse zur Identifikation von Hitze-Hotspots sowie die Starkregengefahrenkarte und -risikoanalyse zur Bestimmung von Bluespots.

Arbeitspaket Gesamtstrategie

Die Analyseergebnisse und die Hamburger Klimaanpassungsstrategie bilden die Grundlage für die Entwicklung der Gesamtstrategie des Konzepts. Diese wurde im bezirksinternen Fachworkshop (10.10.2025) validiert sowie Fokusräume und Gelegenheitsfenster für die Umsetzung räumlich verortet.

Ausblick

Arbeitspaket Gesamtstrategie

Im nächsten Schritt werden die Daten aus der Hotspotanalyse mit stadtklimatisch relevanten Flächen (z.B. Bereiche mit besonderer Überflutungsgefährdung durch Starkregen, Kaltluftschneisen, Bereiche mit erhöhter Sensitivität ggü. Trockenheit und Hitze, Grün- und Freiflächen mit einer hohen und sehr hohen bioklimatischen Bedeutung) in einer strategischen Leitkarte zusammengeführt.Die in der Gesamtstrategie enthaltenen Karten und Informationen dienen dem Bezirksamt bei seinem künftigen Handeln, etwa bei Abwägungsprozessen, Priorisierungen und der bei der künftigen Fördermittelbeantragungen zur Finanzierung der Umsetzung von Maßnahmen.

Arbeitspaket Maßnahmenentwicklung

Nach Abschluss der fachlichen Analysen und Erarbeitung einer Strategie stehen die Ausarbeitung konkreter Schlüsselmaßnahmen an. Die Maßnahmen werden mit dem Bezirksamt in vier Fachworkshops zu Beginn des kommenden Jahres gemeinsam ausgearbeitet und priorisiert, um die erforderlichen Ressourcen zu identifizieren, eine Anknüpfung an bestehende Aktivitäten und Konzepte zu gewährleisten sowie eine Umsetzung oder Initiierung innerhalb der nächsten zehn Jahre sicherzustellen. Zudem wird im Rahmen der Konzepterstellung eine investive, naturbasierte Pilotmaßnahme skizziert, für die Fördermittel für die Umsetzung eingeworben werden können.

Arbeitspakete Verstetigungs-, Controllings- und Kommunikationsstrategie

Zur langfristigen Berücksichtigung von Klimaanpassung enthält das Konzept Strategien für die Öffentlichkeitsbeteiligung verschiedener relevanter Zielgruppen sowie für die Verankerung des Themas in der Bezirksverwaltung.Zudem werden Ansätze für das Monitoring von Klimafolgen und der Wirkung der Maßnahmen in Anlehnung an das Klima-Monitoring der BUKEA integriert.Im Anschluss an die Konzepterstellung wird eine weitere Förderung der Personalstelle angestrebt, um die Umsetzung der Maßnahmen des Konzepts zu unterstützen.Das Förderprogramm sieht mit Ausnahme der Pilotmaßnahme keine Finanzierung für die Umsetzung weiterer Maßnahmen vor.

Infomarkt Klimaanpassung

Am 2. Dezember 2025 von 16:00 19:00 Uhr findet im Raum zum Stadtfinden, Rathausstraße 7, eine öffentliche Informationsveranstaltung als ein „Infomarkt Klimaanpassung in Hamburg-Mitte statt, bei dem neben einer Vorstellung erster Analyseergebnisse des Konzepts verschiedene Akteurinnen und Akteure, die bereits zur Klimaanpassung im Bezirk aktiv sind, ihre Arbeit vorstellen und Besuchende beraten. Das Bezirksamt lädt die Mitglieder der Bezirksversammlung und des Ausschussesr Klimaschutz, Umwelt, Mobilität und Stadtnaturherzlich zur Teilnahme und zum offenen Austausch ein.

Petitum/Beschluss

Beschluss:

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

Bera­tungs­reihen­folge
Lokalisation Beta
Rathausstraße

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