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RISE-Fördergebiet Wilhelmsburg Ost (Korallus- und Bahnhofsviertel) Integriertes Entwicklungskonzept (IEK)

Vorlage öffentlich

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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23.03.2023
01.03.2023
Sachverhalt

Das vorliegende IEK für das Fördergebiet Wilhelmsburg Ost (Korallus- und Bahnhofsviertel) im Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) bildet innerhalb der zunächst bis Ende 2026 angelegten Gebietslaufzeit die Grundlage und das strategische Instrument für die laufende Gebietsentwicklung. Ausgehend von den erkannten Problemen und Potenzialen im Fördergebiet werden übergeordnete und handlungsfeldbezogene Ziele für die Gebietsentwicklung hergeleitet und Strategien und Projekte zur Zielerreichung benannt. Diese können bei Bedarf im weiteren Gebietsentwicklungsprozess flexibel an neue Herausforderungen angepasst und ergänzt werden. Verantwortlich für die Steuerung des Entwicklungsprozesses ist das Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung des Bezirksamtes Hamburg-Mitte.

 

Um die vorhandenen vielschichtigen städtebaulichen, freiraumbezogenen, verkehrlichen und sozialräumlichen Herausforderungen und Entwicklungspotenziale im Sinne einer ganzheitlichen Gebietsentwicklung zu koordinieren und zu steuern, ist das Korallus- und Bahnhofsviertel im August 2019 vom Senat als Gebiet der Sozialen Stadt nach § 171e Baugesetzbuch (BauGB) festgelegt und ins Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung aufgenommen worden. Im Dezember 2020 wurde das Fördergebiet im Zuge der Weiterentwicklung der Städtebauförderung in das neue Programm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung – Lebenswerte Quartiere gestalten“ überführt und als Stadtumbaugebiet nach § 171b BauGB neu festgelegt.

 

Das Fördergebiet umfasst die Wohnquartiere Bahnhofsviertel und Korallusviertel und die südöstlich angrenzenden Einrichtungen der gesellschaftlichen Infrastruktur (Bildungszentrum „Tor zur Welt“ mit mehreren Schulen, Haus der Jugend und Malteserstift/-campus). Im Norden reicht es über die Kleingartenanlage der Bahn-Landwirtschaft und der durch Einfamilienhäuser geprägten Bebauung an der historischen Deichstraße ‚Auf der Höhe‘ hinaus und umfasst zwei Zugänge zur Wilhelmsburger Dove Elbe. Es wird im Westen begrenzt durch die Bahntrasse, östlich verlaufen Krieterstraße und Schönenfelder Straße mit angrenzender gewachsener Einfamilienhausbebauung. Südlich schließt das Stadtteilzentrum Wilhelmsburg am Berta-Kröger-Platz mit der S-Bahnstation und dem Busbahnhof Wilhelmsburg an. In dem Gebiet leben derzeit rund 5.300 Menschen und es hat eine Größe von rund 42 ha.

 

Das IEK wurde durch das Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung auf Grundlage der Problem- und Potenzialanalyse (PPA) vom Juli 2019 erarbeitet. Es berücksichtigt die Ergebnisse des städtebaulich-freiraumplanerischen Qualifizierungsverfahrens für ein räumliches Gesamtkonzept für das Fördergebiet, das zwischen Juli 2020 und Dezember 2021 in zwei Phasen gemeinsam von den beiden Auslobern  Bezirksamt Hamburg-Mitte / Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung und der größten Bestandshalterin im Gebiet im Einvernehmen mit der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen und unter Einbindung weiterer Akteure im Gebiet durchgeführt wurde.

 

Auf Basis der Ergebnisse wird derzeit seitens des Fachamtes Stadt- und Landschaftsplanung mit den beiden Planungsbüros ein Rahmenplan erarbeitet, der im weiteren Gebietsentwicklungsprozess mit dem IEK verschränkt werden soll.

 

Die Wohnbevölkerung und die lokalen Akteure und Einrichtungen wurden im Zuge der Erstellung des IEK und des Werkstattverfahrens frühzeitig informiert und beteiligt. Die Ergebnisse des Beteiligungsverfahrens wurden im vorliegenden IEK berücksichtigt und in den relevanten Handlungsfeldern aufgegriffen.

 

Seit Anfang 2020 dient ein neu eröffnetes Stadtteilbüro mit regelmäßigen Sprechzeiten und weiteren Angeboten als Anlaufstelle zu Fragen der Gebietsentwicklung für die Menschen im Quartier. Ein Gebietsmanagement wurde im Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung des Bezirksamtes Hamburg-Mitte eingerichtet und dabei die Johann Daniel Lawaetz-Stiftung mit Unterstützungsleistungen zunächst bis Ende 2026 beauftragt.

 

Nach Beendigung der coronabedingten Einschränkungen wurde im Juli 2022 ein neuer Quartiersbeirat gegründet. Der IEK-Entwurf wurde seitens des Fachamtes Stadt- und Landschaftsplanung in einer öffentlichen Sitzung am 25. Januar 2023 vorgestellt. Sowohl das anwesende Plenum als auch die Mitglieder des Quartiersbeirats haben den IEK-Entwurf mehrheitlich begrüßt und dem zuständigen Stadtplanungsausschuss die Zustimmung empfohlen.

 

Eine Abstimmung mit den Trägern öffentlicher Belange (TöB) ist im Januar 2023 erfolgt. Seitens der unterschiedlichen Träger wurden lediglich kleinere, zumeist redaktionelle Hinweise gegeben. Grundsätzliche Änderungsbedarfe wurden nicht vorgebracht. In der vorliegenden Fassung sind die eingegangenen Anmerkungen bereits berücksichtigt.

 

Der Stadtplanungsausschuss ist kontinuierlich in die Planungen und Projekte für das RISE-Fördergebiet Wilhelmsburg Ost eingebunden. In den Sitzungen am 27. Januar 2022 und am 29. September 2022 hat das Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung über den Stand der Gebietsentwicklung (Ergebnis Werkstattverfahren und Rahmenplanung) und zu einzelnen Projekten berichtet. Am 24. März 2023 soll nun der Entwurf des IEK Wilhelmsburg Ost dem Leitungsausschuss für die Programmsteuerung RISE (LAP) vorgelegt werden und dort die Beschlussfassung erfolgen.

 

Petitum/Beschluss

Auf Basis der Vorlage und des anliegenden IEK-Entwurfes des Fachamtes Stadt- und Landschaftsplanung wird um Zustimmung zum IEK und zu seiner Weitergabe an den Leitungsausschuss für die Programmsteuerung RISE (LAP) gebeten.

 

Die Bezirksversammlung wird um Bestätigung gebeten.

 

 

gez. Michael Mathe

 

 

Anlagen: 

  1. Kurzfassung Integriertes Entwicklungskonzept Wilhelmsburg Ost (Entwurf Februar 2023)
  2. Integriertes Entwicklungskonzept Wilhelmsburg Ost (Entwurf Februar 2023)