21-4513.1

Radverkehrssituation südlich der Elbbrücken entschärfen

Vorlage öffentlich

Sachverhalt

Der Regionalausschuss Wilhelmsburg/Veddel hat in seiner Sitzung am 11.09.2018 dem nachfolgend aufgeführten - als Tischvorlage eingebrachten - Antrag der GRÜNE-Fraktion Drs. Nr. 21-4513 mehrheitlich - gegen die Stimmen der CDU-Fraktion und einer Stimme der Fraktion DIE LINKE sowie einer Enthaltung der Fraktion DIE LINKE - zugestimmt.

 

 

Seit Ende Juli 2017 ist die Baumaßnahme der HPA an der sog. Östlichen Anbindung der Haupthafenroute abgeschlossen bzw. für den Verkehr freigegeben.

Dabei sind behindernde und unsichere Konfliktpunkte für Radfahrer*innen geschaffen worden. Es handelt sich um das südliche Ende der Elbbrücke (Billhorner/Veddeler Brückenstraße) (B 75), an der Abfahrt in Richtung Veddel/Hafen, im Kreuzungsbereich des Autobahnanschlusses A 255 mit Tunnelstraße, Sieldeich, Prielstraße und Veddeler Elbdeich.

Über den Knoten verläuft die Veloroute 10 (City - HafenCity - Veddel - Wilhelmsburg - Harburg – Neugraben).
 

Die Problemstellen werden im Folgenden dargestellt und sind mit Nummern auf der beigefügten Karte festgehalten. Im Anhang sind Fotos der Problemstellen beigefügt.

 

Anbindung Elbbrücken – Verkehrsknoten Fahrtrichtung Veddel (Nr. 1)

a)      Zwischen dem Radweg auf den Elbbrücken und dem Veddeler Elbdeich fehlt eine Beleuchtung. Man fährt im Dunkeln ein „schwarzes Loch“ und kann die Steigung und den Wegverlauf nicht abschätzen.

b)      Die Radwegführung auf dem Veddeler Elbdeich ist sehr unklar gestaltet und nicht intuitiv befahrbar. Einerseits wird ein Gehweg auf der linken Seite entlang der Straße zur Kreuzung geführt, der sich an den Radweg von der Elbbrücke anschließt. Andererseits wird auf der Straße rechts auf halber Strecke eine Radwegmarkierung begonnen um Radfahrer*innen wieder auf den neu gepflasterten Radweg auf der linken Straßenseite zu führen. Sinnvoll wäre hier eine klare bauliche Radwegführung.

c)       Das Veloroutenschild steht an besagter Radwegmarkierung (rechts) halb umgefahren hinter einem Busch.

 

Kreuzungssituation Prielstraße/Veddeler Marktplatz (Nr. 2)

a)      Radfahrer*innen werden im Anschluss auf der linken Seite der Kreuzung auf die Mittelinsel geführt, weshalb zwei Ampelphasen abzuwarten sind um die Kreuzung in Richtung Veddel zu überqueren. Zudem sind die Querung der Prielstraße und der Auffahrt auf die B75 in Südrichtung mit Anforderungstastern für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen ausgestattet. Die Schaltung steht offensichtlich nicht – oder nur zu bestimmten Zeiten – auf Daueranforderung. Es entstehen unnötige und nachteilige Wartezeiten.

b)      Die Ampelmasten mit den Anforderungstastern stehen weit im Fußgängerbereich und sind für Radfahrende nicht ohne Fahrtunterbrechung (Absteigen, Schieben) regelgerecht, geschweige denn komfortabel, zu erreichen.

Zur Lösung der Situation sollte der Wegverlauf baldmöglichst so umgestaltet werden, dass eine Überquerung für Radfahrer*innen auf der rechten Seite der Kreuzung mit der Überquerung lediglich einer Ampel möglich wird.
Kurzfristig wird eine grundsätzliche Daueranforderung für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen auf allen Seiten gefordert. Dadurch werden unnötige Wartezeiten vermieden und die Kreuzung wird für Radfahrer*innen regelgerecht nutzbar.
Die Anforderungstaster könnten wie an der Rechtsabbiegerspur Richtung Peute durch Taster für Sehbehinderte ersetzt werden um Missverständnisse zu vermeiden.
Die bauliche Radwegführung am Veddeler Elbdeich (siehe 1b) sollte der Querungssituation angepasst werden.

 

Einfädelung Veloroute zum Sieldeich (Nr. 3)

Die Einfahrt in den Sieldeich ist für Radfahrer*innen, die Richtung Veddel/Wilhelmsburg unterwegs sind, nicht StVO-konform möglich.
Bodenmarkierungen auf dem ehemaligen, nun für Kfz gesperrten Teil der Autobahnzufahrt legen nur eine Weiterfahrt Richtung Tunnelstraße nahe. Links abzubiegen in den Sieldeich ist hingegen nicht vorgesehen und stellt sich durch eine durchgezogene Linie im Kreuzungspunkt Sielddeich/Tunnelstraße als unzulässig dar. 
Weiter ist die die Vorfahrtsregelung in diesem Bereich uneindeutig. Radfahrer*innen, besonders ortsunkundige, die sich auf sich auf einer Hauptveloroute wähnen, können an dieser Stelle leicht in gefährliche Situationen geraten.

 

Anbindung Veloroute zum Eisenbahntunnel (Nr. 4)

Radfahrer*innen Richtung Tunnel (Richtung Hafen, Hafencity, Alte Elbbrücke) sollen vor diesem auf einen linksseitigen Zwei-Richtungs-Radweg geleitet werden. Hierzu wird eine Querung der Tunnelstraße nach links durch eine schutzstreifenartige Markierung quer über die Tunnelstraße geführt. Ein Warnschild "Radfahrer kreuzen" weist den Kraftverkehr zwar auf diese Situation hin. Dennoch ist die Nutzung dieser Verbindung für Radfahrende sehr gefährlich und führt bereits jetzt regelmäßig zu Verunsicherung und Beinahe-Unfällen, weil vielen Verkehrsteilnehmern eine eindeutige Vorfahrtsregelung hier nicht deutlich wird.

 

Zur Auflösung der Gefahrensituationen in Nr. 3 und Nr. 4 wird vorgeschlagen die Überquerungsinsel des früheren Radwegs im Sieldeich in die Kurve Sieldeich/Tunnelstraße zu ziehen und den gemeinsamen Fuß- und Radweg im Zwei-Richtungs-Verkehr in der Tunnelstraße bis zu dieser Stelle zu verlängern. Dies ermöglicht einerseits die sichere und regelkonforme Überquerung auf den Sieldeich Richtung Wilhelmsburg/Veddel und andererseits eine deutlich sicherere Überquerung für Radfahrer*innen in Richtung Tunnel.
Die Überquerung in der Tunnelstraße wird damit überflüssig.

 

Der Regionalausschuss Wilhelmsburg/ Veddel möge beschließen:

 

Die Verwaltung wird aufgefordert,

  1. sich bei der HPA für eine Entschärfung der genannten Knotenpunkte und eine für den Radverkehr deutlich sicherere, eindeutigere und komfortablere Wegeführung einzusetzen und aktiv zu werden, wo sie selbst zuständig ist.
  2. Die Umplanungen im Regionalausschuss Wilhelmsburg/Veddel im Dezember 2018 – spätestens im Januar 2019 – vorzustellen.

 

 

 

Petitum/Beschluss

Die Bezirksversammlung wird um Bestätigung des Beschlusses gebeten.

 

 

Anlage (nicht-öffentlich)