Paloma-Viertel: Verlässlich umsetzen, Beteiligung sichern
Letzte Beratung: 24.04.2025 Bezirksversammlung Hamburg-Mitte Ö 6.5
Der Stadtplanungsausschuss Nord hat in seiner Sitzung am 23.04.2025 dem nachfolgend aufgeführten Antrag der SPD- und GRÜNE-Fraktion Drs. Nr. 23-0656 einstimmig - bei Enthaltung der Fraktion DIE LINKE - zugestimmt.
Mit dem Eigentümerwechsel an die SAGA-Unternehmensgruppe und die „Quantum
Immobilien AG“ beginnt eine neue Phase für das Paloma-Viertel. Die ursprünglichen
Zielsetzungen – bezahlbarer Wohnraum, soziale und kulturelle Nutzungen sowie eine
lebendige Nachbarschaft – sollen nun auf Grundlage der bestehenden Planungen umgesetzt werden.
Das Paloma-Viertel ist dabei nicht nur ein städtebauliches Projekt, sondern das Ergebnis
eines bundesweit beachteten Beteiligungsprozesses, in dem mit der PlanBude und dem St.
Pauli-Code eine Stadtteilvision „von unten“ entstanden ist. Dieses Fundament bleibt ein
zentraler Bezugspunkt für die weitere Entwicklung.
Die bisherige Begleitung des Projekts durch die Verwaltung bildet eine wichtige Grundlage
für den nun anstehenden Neustart. Gleichzeitig ist deutlich geworden, dass es in Teilen des
Stadtteils offene Fragen und Gesprächsbedarf zur Entwicklung der vergangenen Jahre gibt.
Diese sollen in einem geeigneten Rahmen transparent besprochen werden – nicht
rückwärtsgewandt, sondern um das weitere Verfahren auf eine gemeinsame, tragfähige
Grundlage zu stellen.
Um die Umsetzung eng mit dem Stadtteil zu begleiten und die noch vorhandenen
Gestaltungsspielräume sinnvoll zu nutzen, soll der Projektrat reaktiviert werden. Er hat sich
bereits in der Vergangenheit als wichtiges Dialogforum zwischen Politik, Verwaltung,
Eigentümer:innen und Zivilgesellschaft bewährt.
Eine erste Sitzung des Projektrats soll dazu dienen, gemeinsam auf den bisherigen Verlauf
zurückzublicken – insbesondere auf den Eigentümerwechsel und die vorgenommenen
Planungsanpassungen. Im Mittelpunkt steht aber die Zukunft: Welche Elemente können
gemeinsam mit dem Stadtteil konkret weiterentwickelt werden – etwa bei der
Fassadengestaltung, der Nutzung des Kreativhauses oder bei möglichen Stadtteilräumen?
Ziel ist es, den Dialog zwischen allen Beteiligten zu stärken, Vertrauen zu fördern und die
Umsetzung des Paloma-Viertels transparent und im Sinne der ursprünglichen Zielsetzungen weiterzuführen.
Dies vorausgeschickt, möge die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte beschließen:
1. Der Projektrat wird reaktiviert und künftig wieder regelmäßig einberufen. Er soll als
zentrales Dialogforum dienen, in dem über den Stand der Planungen informiert und
über offene Themen konstruktiv gesprochen werden kann.
2. Die neuen Eigentümer, SAGA und Quantum, werden eingeladen, sich am Projektrat zu
beteiligen, regelmäßig über den Fortgang der Planungen zu berichten und den offenen
Austausch mit Stadtteilakteur:innen aktiv mitzugestalten.
3. Die Verwaltung wird gebeten, gemeinsam mit dem Projektrat und den Eigentümern
zu prüfen, in welchen Bereichen eine vertiefte Beteiligung weiterhin möglich und
sinnvoll ist – insbesondere bei:
- der Gestaltung einer hochwertigen Fassade,
- dem Nutzungskonzept und der Belegung des Kreativhauses
- sowie der möglichen Einrichtung von Stadtteilräumen.
4. Darüber hinaus soll geprüft werden, ob – wie im ursprünglichen Konzept vorgesehen
– Stadtteilräume im Kreativhaus oder an anderer geeigneter Stelle im Quartier realisiert
werden können.
5. In der ersten Sitzung des reaktivierten Projektrats wird die Verwaltung gebeten, in
angemessener Form über den bisherigen Verlauf zu informieren – insbesondere zu den
Rahmenbedingungen des Eigentümerwechsels sowie zu Änderungen gegenüber den
ursprünglichen Planungen.
6. Der bisherige Beteiligungsprozess soll evaluiert und die Ergebnisse dem
Stadtplanungsausschuss Nord vorgestellt werden. Ziel ist es, aus den bisherigen
Erfahrungen zu lernen und zukünftige Beteiligungsformate gemeinsam
weiterzuentwickeln.
Die Bezirksversammlung wird um Bestätigung des Beschlusses gebeten.
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