Mit Herz und Seele für die Menschen - Würdigung von Amalie Sieveking (Antrag der SPD- und GRÜNE-Fraktion)
Zum diesjährigen Weltfrauentag am 8. März 2018 wurde an verschiedenen Orten der Stadt Aufmerksamkeit für die starken Frauen geschaffen, die hinter den Männer-Namen vieler Straßen standen. Zumeist wird an den Straßennamen eine Plakette angebracht, die Eheleute oder Verwandte gleichermaßen versucht zu würdigen.
Für Hamm sind bis heute im Alltag die großen Durchfahrtsstraßen Eiffestraße, Hammer Landstraße, Sievekingsallee und Sievekingdamm bedeutend. Benannt wurden die beiden zuletzt genannten Straßen nach Karl Sieveking (1787-1847), einen hamburgischen Senatssyndikus (heute als Staatsrat bezeichnet), Diplomaten, Politiker und Kunstmäzen. Hinterlassen hat Karl Sieveking dem Stadtteil Hamm u.a. den ehemaligen Landsitz Hammer Park, den Kunstverein in Hamburg und das Rauhe Haus. Begraben liegt er auf dem Hammer Friedhof in einem Mausoleum.
Die Cousine von Karl Sieveking ist aber auch eine Persönlichkeit, die sich um Hamm, Hamburg und über die Stadtgrenzen hinaus verdient gemacht hat. Als 1831 die Cholera in Hamburg ausbrach, arbeitete Amalie Sieveking (1794-1859) in den Armenhäusern als Krankenpflegerin und motivierte andere Frauen, es ihr gleich zu tun. Sie gründete den Weiblichen Verein für Armen- und Krankenpflege, der Kinderwagen anfertigen ließ oder arbeitslose Männer beauftragte, Kleinkinder von Arbeiterinnen auszufahren. Amalie Sieveking gilt heute durch ihr Engagement zur Arbeitsbeschaffung, Berufsausbildung sowie Wohnungsbau für arme Bevölkerungsschichten und Mitbegründerin der organisierten Diakonie als Vorreiterin der modernen Sozialarbeit in Deutschland. Beigesetzt wurde sie auch auf dem Hammer Friedhof. Frau Sieveking bot in bewegten und schwierigen Zeiten Sicherheit und Halt, sie baute für viele Menschen Brücken in ein besseres Leben und kann bis heute als Vorbild für bürgerschaftliches Engagement dienen.
Nach ihr ist heute u.a. das Amalie-Sieveking-Krankenhaus in Volksdorf und das Amalie-Sieveking-Haus, der Sitz der sächsischen Diakonie, im sächsischen Radebeul benannt. In der Serie „Helfer der Menschheit“ wurde das Porträt von Frau Sieveking 1955 auf einer Briefmarke verewigt.
Bisher gibt es keine offizielle Ehrung im Stadtteil Hamm für Amalie Sieveking. Besonders im hundertsten Jahr der Einführung des Frauenwahlrechtes in Deutschland, möchte die SPD diesen Umstand ändern und den Sievekingdamm, als Brücke zwischen Hammer Landstraße und Sievekingsallee, zu Ehren von Amalie Sieveking benannt wissen, indem an den Straßenschildern Frau Sieveking als offizielle Namensgeberin mit ihren Verdiensten um die Menschheit gewürdigt wird.
Vor diesem Hintergrund möge der Regionalausschuss Horn/ Hamm/ Borgfelde/ Rothenburgsort beschließen:
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