22-0647

Kostenlose Diversity-Fortbildungen mit Schwerpunkt Glaubens- und Kultursensibilität/ Anti-Bias/ Konfliktaustragung für Mitarbeitende sozialer Einrichtungen in Hamburg-Mitte ermöglichen! (Antrag der SPD-, CDU- und FDP Fraktionen)

Antrag öffentlich

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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16.01.2020
Sachverhalt

Die 9. Integrationskonferenz der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte mit dem Titel „Sprungbrett ins Leben – Startchancen für alle Jugendlichen gleich?“ hat am 11. November 2019 im Schorsch in St. Georg stattgefunden. Mit den vielen unterschiedlichen beteiligten Personengruppen war die Integrationskonferenz ein voller Erfolg. Dabei hat die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte erstmals die Planung, inhaltliche Schwerpunktsetzung sowie Durchführung durch die betroffene Personengruppe, mit Unterstützung des Instituts für konstruktive Konfliktaustragung & Mediation (ikm), vorbereiten lassen und will sich daraufhin inhaltlich mit den Ergebnissen in den entsprechenden Ausschüssen befassen.

 

Vertreterinnen der Jugendforen Mümmelmannsberg-Billstedt, Wilhelmsburg und St. Georg-Borgfelde-Hamm die durch die Partnerschaften für Demokratie im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ unterstützt werden, haben mit dem ikm u.a. Workshops zur Unterstützung im Stadtteil, Elternarbeit, Jugendberufsagentur, Uni-Tage, Bildungsmessen und zum Weg ins Arbeitsleben vorbereitet. Im Zuge der Workshops sind viele Vorschläge zur verbesserten Unterstützung von jungen Menschen im Bezirk Hamburg-Mitte erarbeitet worden. Bereits nach der 8. Integrationskonferenz hat die Bezirksversammlung mit der Drs. 21-5153 das Thema der religions- und kultursensiblen Arbeit aufgenommen, indem in Zusammenarbeit mit der Stiftung Rauhes Haus eine digitale Informationsplattform entwickelt werden soll, in der sich Interessierte informieren und fortbilden können. Die Bezirksversammlung hat in diesem Zusammenhang 50.000 Euro für die Erstellung der Plattform und der dazugehörigen Dokumentation zur Verfügung gestellt.

 

In Hamburg-Mitte haben 50,3 Prozent der Bevölkerung einen Migrationshintergrund. Bei unter 18-Jährigen liegt der Anteil sogar bei 71,7 Prozent. Vor diesem Hintergrund ist eine gute kultur- und religionssensible Arbeit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in öffentlichen sozialen Einrichtungen sowie bei freien Trägern eine Grundvoraussetzung für das Gelingen von gutem nachbarschaftlichem Zusammenleben und Aufzeigen von Perspektiven für junge Menschen. Da der weit überwiegende Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Einrichtungen sowie im Jugendamt selbst keine Migrationsgeschichte haben, besteht hier von Seiten der Bezirkspolitik und -verwaltung Unterstützungsbedarf.

 

Die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte möchte daher die Fortbildung in religions- und kultursensibler Arbeit für Mitarbeitende der sozialen Einrichtungen des Bezirks, insbesondere der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, fördern.

 

Das ikm führt von Januar 2020 bis Dezember 2022 im Auftrag der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) ein Projekt zur Prävention und Intervention von Konflikten in Jugendeinrichtungen durch, die besonders im Zusammenspiel von Religiosität und Säkularität zu Tage treten.

Ein für den Bezirk und die Einrichtungen entwickeltes Fortbildungsangebot sollte die sozialräumlichen Besonderheiten einbeziehen und den Mitarbeitenden Handlungssicherheit und passgenaue Lösungsansätze für die Prävention und Intervention von Alltagskonflikten ermöglichen.

 

Eine Finanzierung eines möglichst kostenlosen Fortbildungsangebots – insbesondere an freie Träger – könnte auch anteilig durch Mittel der Bezirkspolitik erfolgen.

 

Petitum/Beschluss:

 

Vor diesem Hintergrund möge der Ausschuss für Sozialraumentwicklung der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte beschließen:

  1. Das Bezirksamt Hamburg-Mitte wird gebeten, in Zusammenarbeit mit dem Institut für konstruktive Konfliktaustragung & Mediation (kurz: „ikm“) sowie unter Hinzuziehung weiterer Expertinnen und Experten ein für Mitarbeitende der sozialen Einrichtungen in Hamburg-Mitte und des Jugendamtes offenes Fortbildungsangebot zur Glaubens- und Kultursensibilität, Anti-Bias und Konfliktaustragung zu erstellen.
  2. Das Fortbildungsangebot soll möglichst in den Stadtteilen in Präsenzkursen unter Hinzuziehung der digitalen Informationsplattform nach Drs. 21-5153 stattfinden.
  3. Das Bezirksamt Hamburg-Mitte wird gebeten, in diesem Zusammenhang eine Kostenaufstellung für ein offenes Fortbildungsangebot zu ermitteln und mögliche Kofinanzierungen seitens des Bezirks sowie der BASFI zu prüfen.
  4. Das Bezirksamt Hamburg-Mitte möge prüfen, inwiefern und in welchem Rahmen diese Fortbildungen für Mitarbeitende des Jugendamtes und der sozialen Einrichtungen des Bezirkes sowie für freie Träger im Bezirk verpflichtend sein können.
  5. Der Ausschuss für Sozialraumentwicklung ist über den Prozess und die Prüfungsergebnisse zu informieren.

 

Petitum/Beschluss

Sachverhalt:

Die 9. Integrationskonferenz der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte mit dem Titel „Sprungbrett ins Leben – Startchancen für alle Jugendlichen gleich?“ hat am 11. November 2019 im Schorsch in St. Georg stattgefunden. Mit den vielen unterschiedlichen beteiligten Personengruppen war die Integrationskonferenz ein voller Erfolg. Dabei hat die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte erstmals die Planung, inhaltliche Schwerpunktsetzung sowie Durchführung durch die betroffene Personengruppe, mit Unterstützung des Instituts für konstruktive Konfliktaustragung & Mediation (ikm), vorbereiten lassen und will sich daraufhin inhaltlich mit den Ergebnissen in den entsprechenden Ausschüssen befassen.

 

Vertreterinnen der Jugendforen Mümmelmannsberg-Billstedt, Wilhelmsburg und St. Georg-Borgfelde-Hamm die durch die Partnerschaften für Demokratie im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ unterstützt werden, haben mit dem ikm u.a. Workshops zur Unterstützung im Stadtteil, Elternarbeit, Jugendberufsagentur, Uni-Tage, Bildungsmessen und zum Weg ins Arbeitsleben vorbereitet. Im Zuge der Workshops sind viele Vorschläge zur verbesserten Unterstützung von jungen Menschen im Bezirk Hamburg-Mitte erarbeitet worden. Bereits nach der 8. Integrationskonferenz hat die Bezirksversammlung mit der Drs. 21-5153 das Thema der religions- und kultursensiblen Arbeit aufgenommen, indem in Zusammenarbeit mit der Stiftung Rauhes Haus eine digitale Informationsplattform entwickelt werden soll, in der sich Interessierte informieren und fortbilden können. Die Bezirksversammlung hat in diesem Zusammenhang 50.000 Euro für die Erstellung der Plattform und der dazugehörigen Dokumentation zur Verfügung gestellt.

 

In Hamburg-Mitte haben 50,3 Prozent der Bevölkerung einen Migrationshintergrund. Bei unter 18-Jährigen liegt der Anteil sogar bei 71,7 Prozent. Vor diesem Hintergrund ist eine gute kultur- und religionssensible Arbeit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in öffentlichen sozialen Einrichtungen sowie bei freien Trägern eine Grundvoraussetzung für das Gelingen von gutem nachbarschaftlichem Zusammenleben und Aufzeigen von Perspektiven für junge Menschen. Da der weit überwiegende Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Einrichtungen sowie im Jugendamt selbst keine Migrationsgeschichte haben, besteht hier von Seiten der Bezirkspolitik und -verwaltung Unterstützungsbedarf.

 

Die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte möchte daher die Fortbildung in religions- und kultursensibler Arbeit für Mitarbeitende der sozialen Einrichtungen des Bezirks, insbesondere der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, fördern.

 

Das ikm führt von Januar 2020 bis Dezember 2022 im Auftrag der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) ein Projekt zur Prävention und Intervention von Konflikten in Jugendeinrichtungen durch, die besonders im Zusammenspiel von Religiosität und Säkularität zu Tage treten.

Ein für den Bezirk und die Einrichtungen entwickeltes Fortbildungsangebot sollte die sozialräumlichen Besonderheiten einbeziehen und den Mitarbeitenden Handlungssicherheit und passgenaue Lösungsansätze für die Prävention und Intervention von Alltagskonflikten ermöglichen.

 

Eine Finanzierung eines möglichst kostenlosen Fortbildungsangebots – insbesondere an freie Träger – könnte auch anteilig durch Mittel der Bezirkspolitik erfolgen.

 

 

Vor diesem Hintergrund möge der Ausschuss für Sozialraumentwicklung der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte beschließen:

  1. Das Bezirksamt Hamburg-Mitte wird gebeten, in Zusammenarbeit mit dem Institut für konstruktive Konfliktaustragung & Mediation (kurz: „ikm“) sowie unter Hinzuziehung weiterer Expertinnen und Experten ein für Mitarbeitende der sozialen Einrichtungen in Hamburg-Mitte und des Jugendamtes offenes Fortbildungsangebot zur Glaubens- und Kultursensibilität, Anti-Bias und Konfliktaustragung zu erstellen.
  2. Das Fortbildungsangebot soll möglichst in den Stadtteilen in Präsenzkursen unter Hinzuziehung der digitalen Informationsplattform nach Drs. 21-5153 stattfinden.
  3. Das Bezirksamt Hamburg-Mitte wird gebeten, in diesem Zusammenhang eine Kostenaufstellung für ein offenes Fortbildungsangebot zu ermitteln und mögliche Kofinanzierungen seitens des Bezirks sowie der BASFI zu prüfen.
  4. Das Bezirksamt Hamburg-Mitte möge prüfen, inwiefern und in welchem Rahmen diese Fortbildungen für Mitarbeitende des Jugendamtes und der sozialen Einrichtungen des Bezirkes sowie für freie Träger im Bezirk verpflichtend sein können.
  5. Der Ausschuss für Sozialraumentwicklung ist über den Prozess und die Prüfungsergebnisse zu informieren.