Klimakampagne für die Hamburger Hochbahn

Der Hauptausschuss hat in seiner Sitzung am 03.09.2019 dem nachfolgend aufgeführten Antrag der CDU-Fraktion Drs. Nr. 22-0126 mehrheitlich – gegen die Stimmen der AfD-Fraktion – anstelle der Bezirksversammlung zugestimmt.

 

 

Als Teil der Daseinsvorsorge hat der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) die größte Bedeutung für unsere Stadt, heute schon und morgen noch mehr. Die Zukunft der Stadt hängt entscheidend von zukunftsfähigen Entwicklungen des ÖPNV ab. Die heutige Stadtnutzung darf nicht zu Lasten der nachfolgenden Generationen stattfinden. Die Stadt wird viel Geld investieren müssen, wobei der Fokus auf langfristigem Werterhalt liegen muss; Provisorien sind keine Lösungen. Damit sind wir auf dem Weg zur “Nachhaltigkeit, was letztlich für uns alle “Zukunftsfähigkeit“ bedeutet.

 

Die Hamburger Hochbahn soll und kann für Hamburgs Klimaschutz einen wichtigen Beitrag leisten. Jeder „Umsteiger“, der statt des Autos die U-Bahn nutzt, kann einen erheblichen eigenen, individuellen Beitrag zu Hamburgs Klimaschutz leisten. Daher ist es wichtig, den Bürgerinnen und Bürgern Hamburgs dies auch deutlich vor Augen zu führen. Das kann öffentlichkeitswirksam durch eine Werbe- bzw. Motivationskampagne erfolgen, die den aktiven, eigenen Beitrag der Nutzerinnen und Nutzer der U-Bahn in den Vordergrund rückt. Hierfür bedarf es einer Kampagne, die nicht mahnt, sondern lobt, denjenigen und diejenige würdigt und hervorhebt, der die die U-Bahn nutzt.

 

Die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) z.B. werben seit 2007 mit eindrucksvollen Motiven anlässlich ihrer großen KVB-Klimakampagne. Besonders beliebt ist gerade im Winter das Hundeschlittenmotiv vor den verschneiten Domspitzen. Die Grundaussage der Klimakampagne der KVB ist „Ihr Beitrag zum Klima?  Mehr Bus & Bahn fahren!“ - Wie würde unsere Stadt aussehen, wenn das Klima sich radikal verändert? Diese Frage war die Basis zur Klimakampagne für die KVB. Es wurden verschiedene Motive erarbeitet, die im Laufe der Zeit in den verschiedensten Werbemedien eingesetzt worden sind. Neben der klassischen Plakat-, Anzeigen-, Flyer und Broschürenwerbung wurden 3 komplette Straßenbahnen mit den Motiven gestaltet.

 

Bisher sind die Außenseiten der U-Bahnen nicht für Werbung genutzt worden. Hier liegt keine „Werbung“ im klassischen Sinne vor, sondern eine nichtkommerzielle Motivationskampagne. Daher sind auch U-Bahnen flächig entsprechend der Motivationskampagne zu gestalten.

 

Dies vorausgeschickt beschließt der Hauptausschuss anstelle der Bezirksversammlung:

Der Bezirksamtsleiter wird gebeten,

1. sich bei der Hochbahn dafür einzusetzen, dass eine Werbe- bzw. Motivationskampagne ausgelobt wird, die für einen aktiven Klimaschutzbeitrag der Bürgerinnen und Bürger wirbt,

2. bei den zuständigen Stellen darauf hinzuwirken, dass zunächst sechs Züge der U3 sowie je 3 Busse der Linien 4, 5 und 6 mit großflächig mit Motiven der Motivationskampagne der Hamburger Hochbahn versehen werden.

3. den Hauptausschuss oder später der Verkehrsausschuss über den Fortgang der Überlegungen im Sinne dieses Antrages bis zum November 2019 zu informieren.

 

 

 

Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation nimmt zu dem Beschluss mit Schreiben vom 09.10.2019 wie folgt Stellung:

 

Zu 1.:

Die kontinuierliche Entwicklung einer zukunftsfähigen Entwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) trägt entscheidend zur Lebensqualität in Hamburg bei. Die Hamburger Hochbahn AG (Hochbahn) entwickelt und gestaltet aktiv mit. In der Kommunikation und Werbung erfolgt dies unter eigener Marke sowie unter der Dachmarke Hamburger Verkehrsverbund GmbH (HVV). Die Hochbahn positioniert sich dabei als nachhaltiger Mobilitätsanbieter, mit dem Fahrgäste einen gleichermaßen wichtigen wie einfachen Beitrag zum Klimaschutz leisten können. Es besteht die Überzeugung, dass die Verdeutlichung des Produktvorteils des ÖPNV den stärksten Hebel zur Verhaltensänderung darstellt. Diese Grundüberzeugung spiegelt sich in vielfachen Varianten der Kommunikations- und Marketingmaßnahmen der Hochbahn bereits jetzt wieder. Als ein Beispiel für diese Herangehensweise ist die Kampagne zu nennen, die die Ausweitung der Flotte emissionsfreier Busse sowie ihre Komfort-Merkmale bekannt macht. Das Wolkenmotiv auf den emissionsfreien Fahrzeugen als Symbol einer gesunden und erstrebenswerten Umwelt wird untermauert von unterschiedlichen Claims, die neben den Umweltschutzaspekten auf weitere Produktvorteile hinweisen (siehe beigefügtes Motiv). 

 

Zu 2.:

Die geforderte Beklebung von Bussen im Kontext des Klimaschutzes wird durch die Hochbahn quantitativ bereits insofern übertroffen, als dass jeder emissionsfrei angetriebene Bus großflächig mit einem der Motive beklebt und als Klimaschützer kenntlich gemacht wird.

Auf den Außenseiten von U-Bahn-Fahrzeugen wird auf Werbung verzichtet, um im Hamburger Stadtbild eine harmonische, ästhetische Gesamtwirkung zu erzielen. Die U-Bahn am Hafenrand gehört beispielsweise zu einem der meist fotografierten und symbolischen Motive der Stadt.

Als punktuelle Ausnahme und nicht als Dauer-Beklebung zieht die Hochbahn eine Beklebung von U-Bahnen in Erwägung. Wann eine Beklebung eines Fahrzeugs erfolgen kann, ist von diversen betrieblichen und infrastrukturellen Faktoren abhängig und ist nach aktuellem Diskussionsstand nicht kurzfristig umsetzbar.  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Um Kenntnisnahme wird gebeten.